~Kapitel 21~

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Hoseok's PoV:

Wenn ich so an gestern zurück denke, war es doch eigentlich, naja bis auf ein paar Ausnahmen, ein schon schöner Nachmittag gewesen. Auch wenn ich niemals gedacht hätte, in einem Kino, auf Yoongi zu treffen. Doch was mir aufgefallen war, ist, das er etwas aufgeschlossener war. Er besaß zwar auch noch sein Pokerface und seine kalten Züge im Gesicht, bei denen einem manchmal ein kalter Schauer über den Rücken läuft, doch irgendetwas war weicher an ihm gewesen.

Es war fast so, als fand er es gar nicht so schlimm, das Tae und ich plötzlich neben ihm im Kinosaal aufgetaucht waren und ihn ab da nicht mehr in Ruhe gelassen hatten. Auch wenn er ab und zu denn einen oder anderen abwerten Kommentar gegenüber uns gelassen hatte, aber vor allem gegenüber Tae, konnte ich es am Ende des Tages doch noch schaffen, ein kleines und dezentes Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern. Ich hätte wirklich mehrmals hinschauen müssen, um zu begreifen, das doch wirklich ein Lächeln auf Yoongi's Zügen war.

" Los Hoseok! Du musst noch was erledigen. Der Kaffee macht sich nicht von allein. ", und damit war es dann wieder dahin mit meinen Gedanken. Danke dafür Kim Taehyung.

Während ich also die Kaffee' machte, huschte mein Blick immer wieder zu Yoongi, welcher schon eine Viertel Stunde in der hinteren Ecke des Ladens sitzt. Doch zu meiner Überraschung schaut er mal wieder nach draußen. Doch auch wirkt er nicht sehr glücklich. Ganz in Gegenteil liegt eine gewissen markante Trauer auf seinem Gesicht. Der sonst so abweisende und kalte Yoongi, wirkt verletzlich. Ich weiß nicht was los war, jedoch scheint es ihn sehr zu beschäftigen. Er bekommt nicht einmal mit, wie ein Junge hinter ihm an seinen Stuhl rempelt.

Nachdem ich gerade noch ein paar Kunden bedient habe und nachgeschaut habe, ob noch irgendetwas zu erledigen ist, was jedoch nicht so ist, mache ich mich schnell auf dem Weg zu Yoongi, welcher immer noch in seinen Gedanken hängt.

" Hey." ,meine ich sanft zu ihm, während ich mich auf den Stuhl im gegenüber fallen lasse. Als er mich bemerkt, wendet er seinen Blick zu mir. In seinen Augen ist ein Glänzen zu erkennen. Jedoch nicht so ein, wenn man besonders glücklich ist. Das Glänzen in seinen Augen, kommt von einer Träne, welche eine nasse Spur auf seiner Wange hinterlassen hat, als sie herunter rollte.

" Was ist los?", hacke ich nach einer kurzen Weile nach. Es erschreckte mich schon, als ich sehe, das Yoongi weinte. Er wirkte immer so unantastbar und eisern, das ich niemals einen Gedanken verschwendet hatte, wie verletzlich er doch sein könnte. Doch anscheinend schien ich mich da gewaltig zu irren.

Schnell wischt er sich die eine Träne an seiner Wange weg und sein Blick verändert sich wieder, zu dem alltäglichen. Seine Augen werden wieder gefühlslos, so als wäre soeben nichts passiert. Er macht überhaupt nicht mehr den Anschein, das er gerade geweint hat. Oder, das ihn irgendetwas bedrückt. Stattdessen hat er eine Mauer um sich aufgezogen, die es verhindert, ihn zu durch blicken. Die seine Gefühle versteckt und sein allzu bekanntes abweisendes Ich zum Ausdruck bringt.

Da er mir noch immer nicht geantwortet hat, belasse ich es dabei, da er es mir wahrscheinlich nicht erzählen wird. Er ist ein zurück gezogener Mensch, der am liebsten alleine ist. Da ist es verständlich, das er mir nicht gleich seine Gefühle ausschütten wird.

Ich sehe seine leere Kaffeetasse und stehe augenblicklich auf. Yoongi schaut mir komisch hinterher, doch ich setze meinen Weg zum Tresen fort.

Ich mache einen neuen Kaffee und kehre damit zurück zu seinem Tisch. Ich stelle die Tasse vor ihn hin und setzte mich wieder auf den Stuhl, der ihm gegenüber steht. " Geht aufs Haus.", meine ich.

Er hat zwar keinen bestellt, trotzdem sah es auch nicht so aus, als würde Yoongi jeden Moment aufstehen und gehen.

"Danke", flüstert er leise mit seiner rauen Stimme. Daraufhin bildet sich ein kleines Schmunzeln auf meinem Gesicht. Yoongi hat sich noch nie für einen Kaffee, den ich ihm gebracht habe bedankt.

" Ich hoffe, Tae und ich haben dich gestern nicht gestörrt. ", das auf das einzige, was mir gerade einfällt, um Yoongi auf andere Gedanken zu bringen.

Ich bin erstaunt, als er antwortet.
" Nein alles gut. Es war...ganz lustig?" Den letzten Satz lässt er wie eine Frage klingen, sich unsicher, was er antworten sollte.

" Schön, das du uns doch nicht so lässtig findest." Er schnauft kurz. Ich weiß nicht wie ich das deuten soll. War es eher abwertend oder belustigend gemeint?

Leicht irritiert schaue ich ihn deshalb an.
Er erwidert nur meinen Blick, sagt aber nichts.

Und so vergehen auch die restlichen Minuten, an denen ich an seinem Tisch sitze. Es herrscht Stille, doch weiß ich nicht wie ich sie definieren soll. Sie ist nicht unbedingt unangenehm, aber auch fände ich es besser sich zu unterhalten. Es ist eine eher.... gewohnte Stille.

Nach einer Weile stehe ich auf und gehe wieder meinen Job erledigen. Ab und zu schweift mein Blick schon automatisch zu Yoongi, welcher sich immer noch nicht vom Fleck gerührt hat. Still sitzt er da und starrt auf seine Hände. Erst jetzt fällt mir das leichte Zittern dieser auf. Auch wirkt er ziehmlich blass, selbst für seine Verhältnisse, da er ja schon gewöhnlich einen sehr hellen Hautton hat. So wie er da sitzt, bekomme ich Mitleid. Es bedrückt mich selbst, diesen Yoongi, so zu sehen.

Auch als eigentlich schon Feierabend ist, sitzt er noch hier. Ich will gerade zu ihm gehen und ihn darauf hinweisen, dass das Café schließt, da steht er plötzlich abrupt auf und verlässt so schnell wie möglich das leere Café. Völlig perplex stehe ich an Ort und Stelle und blicke dem Jungen hinterher, wie er in den Gassen verschwindet.

Überstürtzt rennt er davon und lässt mich überfordert und nicht verstehend hier mit einen Haufen Fragen stehen. Was war bloß mit ihm los? Gestern wirkte er noch einiger maßen aufgeschlossener. Ich hatte wirklich gedacht, das er langsam begann sich zu verändern.

Das er aufgeschlossener wird und sich nicht nur noch hinter einer Mauer und einem Pokerface versteckt. Doch gerade eben, beginnen meine Zweifel daran extrem zu wachsen. Es war doch nicht so wie es schien.

[...]

Seit dem darauf folgenden Tag, kommt Yoongi nicht mehr ins Café. Ich hatte gehofft, das er sich doch nochmal blicken lässt, damit ich endlich herausfinden, was los ist. Doch dem ist nicht so. Es ist jetzt schon 3 Tage her, als er völlig überstürtzt das Café verließ. Meine Fragen schwirren seit dem nur in meinem Kopf herum.

'Was ist mit ihm los?' 'Wieso ist er so schnell weg gerannt?' ' Wieso hatte er geweint?' ' Wieso kam er nicht mehr ins Café, um sich seinen Kaffee zu holen?' aber auch Fragen wie
' Lag es an mir?' oder ' Hatte ich irgendetwas falsch gemacht?' .

Als solche Fragen schwirren jeden Tag 24/7 in meinem Kopf herum. Ich würde so gerne ein paar Antworten darauf haben. Doch diese würde ich so schnell erstmal nicht bekommen.

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Hello

Das 22. Kapitel ist endlich raus. Yeyyy
Ich freue mich schon auf die nächsten
Kapitel ;) wer weiß was passieren wird

Hope you like it

Jessamine Harris 💜

«Deep down my heart»   Yoonseok FFWhere stories live. Discover now