~ Kapitel 29~

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Yoongi's PoV:

Als Hoseok einen langsamen Schritt in mein Zimmer macht, atme ich einmal kurz zitternd aus. Ich weiß nicht warum, aber trotzdem fühle ich einen leichten Druck auf meinen Herzen. Doch zugleich ist es als würde mir ein rießen Stein von Herzen fallen. Es ist einfach verwirrend.

Noch nie wirklich nie, hat auch nur ein anderer außer mir, dieses Zimmer betreten. Auch wenn Namjoon mit in dieser Wohnung wohnt, weiß er ganz genau, das dieses Zimmer absolut tabu ist.

Hoseok Blick ganz kurz zu mir und ich erkenne etwas in seinen Augen, was ich nicht ganz zuordnen kann. Es scheint wie Respekt, doch das würde kein richtigen Sinn ergeben. Oder war es doch etwas anderes?

Völlig anders als ich es auch gedacht hätte, schreitet er nicht auf mich zu, sondern setzt sich direkt auf den Hocker vor das Piano. Erst jetzt schaut er wieder in meine Richtung, wie ich aus dem Augenwinkel erkennen kann. Ich erwidere den Blick jedoch nicht.

" Darf ich?",fragt er leicht schüchtern. Mir einem Nicken bejahe ich. Kurz darauf stehe ich auf und höre ein leises aber auch zitterndes Einatmen des Jungen an dem Piano.

Ich laufe zur Tür und schließe sie, da Hoseok es anscheinend vergessen hat.

Leise nehme ich den ersten Ton, der aus dem Piano erklingt, war. Und schon beginnen auch die nächsten Töne zu folgen. G-Dur folgt auf E-Mol und dann ein D-Dur. Ich höre der Melodie nur abwesend zu. Meine Aufmerksamkeit liegt mehr auf dem Jungen, dessen Gesicht nun so angestrengt wirkt. Seine Züge wirkten auf einmal auch so traurig, das ich mehrmals hinsehen muss, um mich zu versichern.

Als Hoseok zu Ende spielt, stelle ich mich direkt an das Fensterbrett, um den Jungen in die Augen blicken zu können. Seine Augen glitzern leicht, doch ich will nicht darauf eingehen.

" Du scheinst Erfahrung zu haben", flüsterte ich schon fast und überlege es nochmal zu wiederholen, als Hoseok nach einer Weile immer noch nicht antwortet.

Doch das leichte Nicken seinerseits stoppt mich.

" Es klang echt schön. Wer hat dir das beigebracht? " Seit wann war ich denn so neugierig? Normalerweise war es mir doch total gleichgültig was mit anderen Leuten war. Ich möchte nicht mal andere Leute.

Doch bei Hoseok ist das alles anders. Auch wenn er mich nicht kennt, habe ich das Gefühl, das er mich versteht. Doch ich sollte nicht auf meine Gefühle hören, denn schon oft haben diese mich eines anderen belehrt. Dem, das ich nicht auf meine Gefühle trauen sollte.

" Mein Vater. Er ... er hatte eine Leidenschaft für das Klavier entwickelt und brachte es mir schon seit meinem 5. Lebensjahres bei. " Erstaunt von seiner Antwort nicke ich Mal wieder.

Ich starre zur Tür und Hoseok aus den Fenster, vor dem ich stehe. Es legt sich eine Stille zwischen uns, die mich nach einer Weile bedrückt. Es ist das eine wenn man alleine ist, doch etwas völlig anderes, wenn jemand bei dir ist.

"Du wolltest mir noch etwas zeigen." Leicht schrecke ich auf. " Ach wollte ich das?"

Ein kurzes Schmunzeln schleicht sich auf Hoseok's Lippen und er nickt kurz zu meinem Schreibtisch mir den vielen Bildschirmen.

Seufzend mache ich mich auf den Weg zu dem Tisch und lasse mich in den Stuhl sinken. Ich schließe meine Augen und überlege stark, was ich nun tue. Es wäre nur gerecht, Hoseok jetzt einen meiner Songs zu zeigen. Schließlich hat er mir ja eben auch etwas von sich offenbart, doch trotzdem sträubt sich etwas in mir dagegen. Es ist als hätte ich etwas schreckliches getan und habe Angst davor ertappt zu werden. Doch dabei konnte ich dies gar nicht miteinander vergleichen.

Hoseok zieht sich einen Stuhl ran und lässt sich neben mich auf den Stuhl fallen. Ruhig betrachtet er meinen Schreibtisch. All die Bildschirme und anderen elektronischen Geräte die sich darauf befinden, scheinen ihn ziehmlich zu beeindrucken.

Er deutet auf etwas und schaut mich fragend an. " Das ist ein Launchpad. Oder eben ein Beat Maker, wie es andere nennen. Ich glaube der Name erklärt sich von allein. "

Während der Junge erstaunt das Launchpad mustert, suche ich in meiner Datei nach einem Song, den ich Hoseok zeigen könnte. Doch leider fällt mir meine Wahl nicht gerade einfach. Es sind zwar reichlich Songs und ein paar angefangene Tracks, aber trotzdem habe ich Angst, das Hoseok etwas falsch verstehen könnte. Oder das er einfach von der Wahrheit zu geschockt ist.

" Nimmt dir die Kopfhörer.", richte ich mich an Hoseok. Dieser setzt sie sich sofort auf. Abwartend blickt er nun zu mir. Mein Finger zittert, als ich auf "Abspielen" klicke.

Ein kurzer Stich geht durch meinen Körper und ich lehne mich in meinem Stuhl zurück. Ich beobachte Hoseok dabei, wie er gespannt dem Song zuhört. Es dauert eine Weile, bis ich eine Reaktion von ihm erkennen kann. Es ist ein leichtes Nicken zu dem Beat. Auch wenn er eigentlich nicht so stark gehalten ist, nickt Hoseok ab und zu leicht mit. Es schleicht sich ein ganz unabsichtlich es zucken auf mein Gesicht und meine Mundwinkel schießen für eine Millisekunde in die Höhe.

Es ist ein extrem ungewohntes Gefühl. Nicht nur der Versuch zu schmunzeln, sondern auch, das ich jemanden etwas von mir preisgebe. Ist ist seltsam. Doch trotzdem bin ich irgendwie froh, darüber das Hoseok darauf bestanden hat. Und ich bin froh darüber, das es Hoseok ist, der nun neben mir sitzt und sich den Song anhört.

Hoseok hat mir etwas klar gemacht. Und zwar, dass es nicht nur schlimme Dinge gibt. Auch wenn ich es selber nicht fast gar nicht bemerkt habe, habe ich es verstanden. Und so ist das doch schonmal ein Anfang oder? Ich meine es ist immerhin besser als gar nichts.

Hoseok nimmt nach einer ganzen Weile die Kopfhörer wieder ab und blickt mir direkt in die Augen. Es ist als würde er direkt in meine Seele schauen und ich wende sofort den Blick ab. Angst, das er wirklich in meine Seele blicken kann und sieht, wie es in mir aussieht. Die Leere und die Schwärze erkennt. Das Zerbrochene, was einmal ganz gewesen sein muss.

" Es ist echt gut. Wie heißt der Song?"

" First Love"

" Das passt echt zu den Songtext. Er ist sehr tiefgründig. " Hoseok hatte also genau auf den Text gehört. Was ist wenn er irgendwann Mal meine anderen Songs hören würde. Er würde sich abwenden. Denken ich wäre ein kranker oder ein Psycho. Einer der keine Träume mehr hatte und alles bereit auf gegeben hatte. Einer, für den es schon längst zu spät war.

" Ich bin echt froh, das du mir den einen Song gezeigt hast. Auch wenn ich mir sicher bin, das du noch viele andere hast, die bestimmt genauso gut sind, wenn nicht sogar besser, denke ich du wirst mir nicht noch mehr zeigen wollen. Zumindest vorerst nicht. Trotzdem Danke"

'Zumindest vorerst' er will die anderen wirklich noch hören. Dabei hatte ich doch so sehr gehofft, das genau dies nicht sein würde. Ich will einfach nicht, das er den wahren Min Yoongi sieht.

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So ich hatte ja gesagt, das evtl. noch ein Chap kommt, also tata🎉🎉

Ich will auch nur mal anmerken, das 2 neue Story's in Anlauf sind.
Die eine wird ne Partnerstory mit meiner Schwester ThalitaRedwood .
Die wird aber auf nem Partneraccount veröffentlicht. Ihr könnt den ja gerne jetzt schon mal abchecken, weil da schon eine andere Story veröffentlicht worden ist.
( TaekooksHearts das wäre der acc dazu )

Auf jeden Fall, werde ich zu der 2. eigenen Story, die ich hier bald veröffentliche, noch mal später etwas zeigen. 😉

Stay tuned.

Jessamine Harris💜

«Deep down my heart»   Yoonseok FFWhere stories live. Discover now