~ Kapitel 23~

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Yoongi's PoV:

Und dann ging er einfach. Den nur von den Laternen beleuchteten Weg am Han-River entlang. Ich schaue dem Jungen noch so lange hinterher, bis schließlich den Park verlässt und zwischen den Häusern verschwindet.

Die Stadt strahlt hell an der anderen Seite des Flusses. Auch wenn es schon länger Nacht ist, strahlt sie, als wäre es Tag.

Auch wenn tagsüber das totale Chaos in den Straßen und Gebäuden herrscht, wirkt sie von weiten so friedlich. Man wird von einem Trugbild geblendet.

Im Grunde ist Seoul eine Stadt wie alle anderen. Sie besitzt 2 Seiten. Den Tag und die Nacht. Das Chaos und das Scheinbild, der so friedlichen Stadt, die selbst in der Nacht noch lebt, wie manche Städte nur am Tag.

Man könnte fast meinen, sie wäre hinterhältig. Zieht die Leute nur so an. Scheint, als wäre das Leben hier der pure Luxus und es gebe kein besseres. Doch viele kennen eben nur die eine Seite. Die andere ist die Seite, der wirklichen Leute, die hier leben müssen. Feststecken und nicht mehr aus der Gosse rauskommen.

Ist man einmal in Seoul, lässt die Stadt einen nicht mehr gehen. Man muss für das Überleben kämpfen. So viele Leute leben arm und haben nicht Mal einen vernünftigen Job. Doch ohne überhaupt einen Job bringt die Stadt dich um.

Doch dann gibt es auch noch die Leute, die komplett das Gegenteil sind. Sie kennen nicht mal das Wort
' überleben'.

Zählen jeden Tag ihre Banknoten und kommandieren ihre Leute nur rum. Doch selber sind sie die armseligsten von allen. Sie wissen nicht mal, was es heißt, um das Leben zu kämpfen, geschweige dem wissen sie, wie es ist richtig zu leben.

Ich bin eigentlich hierher gekommen, weil ich dachte, hier wäre es besser als in den anderen Städten. In der Stadt wo ich aufgewachsen bin
- Daegu - , lebte ich so gut wie auf der Straße. Und das obwohl ich doch auch hätte in die Wohnung meiner Mutter gehen können.

Doch alle ließen mich alleine. Jeder den ich kannte und mochte, wandte sich von mir ab. Der einzige der mir blieb, war ein fremder Junge auf der Bank neben mir. Mit dem ich nicht einmal redete, ihn trotzdem mochte. Der einzige Junge, der eigentlich völlig anders als ich war, war doch mein Bester Freund.

Doch auch er wird sich irgendwann von mir abwenden, wie all die Personen davor.

Gedankenverloren sitze ich nun hier. Einsam auf einer Bank. Es ist kalt, doch ich spüre bloß den Schmerz, den ich schon mein ganzes Leben lang mit mir rumschleppe und einfach nicht los werde.

Es gab nur einen Ausweg. Den Tod. Ich wollte nicht mehr leben, dich auch wollte mich das Leben nicht gehen lassen. Schon oft hatte ich es versucht, doch nie funktionierte es. Es war, wie als sollte ich auf etwas in meinem Leben noch warten, doch ich wusste nicht was. Als gebe es auf dem unendlich langen, schmerzvollen und dunklen Pfad, doch noch ein kleinen hellen Fleck am Ende. Doch ich hatte keine Ahnung, was es sein sollte. Vielleicht war es ja auch nur eine Einbildung.

Und mal wieder merke ich, wie ich völlig unbrauchbar hier einsam auf einer Bank sitze. Alleingelassen, von einer Person, die zuvor es noch nicht mal aufgeben wollte, mit mir auch nur zu reden. Einer Person, die ich in so vieles bewundere und beneide. Doch jetzt hatte ich es auch geschafft, Hoseok zu verkraulen. Den Jungen, der mir vor 9 Tage noch einen kleinen Schimmer Hoffnung gegeben hatte. Hoffnung, auf ein Ende. Das ich endlich am Ende des schwarzen Pfades ankam, wo ich doch noch endlich 'leben' konnte.
Doch wahrscheinlich war es schon längst zu spät für mich und das Licht, war ein total anderes. Das Licht, das einen in das nichts brachte. Das einem das Leben aus dem Körper saugte und all das Leiden und den Schmerz mit sich nahm.

Schließlich wollte ich doch endlich kein Leid und kein Schmerz mehr fühlen. Einfach so wie alle anderen sein. Normal.

Doch das wird mir wohl nicht gegönnt.

Aber wenn ich genau darüber nachdenke, wollte ich noch gar nichts beenden. Ich wollte meine Vergangenheit hinter mir lassen und die Zukunft leben. Eine Zukunft, die für mich mehr erhoffte, als es war.

Und ich wollte Hoseok kennenlernen.

Doch ich hatte zu große Angst. Angst vor alles und jeden. Doch meinen größte Angst, hatte ich vor mir selbst. Vor dem Min Yoongi, den ich versuchte zu vergessen.

Ich hatte vor mir selbst Angst. Ich hatte das Gefühl in mir selbst zu verschwinden.

Und doch wusste ich, das ich endlich mal, die richtige Entscheidung treffen musste. Sie war zwar schon längst überfällig, aber vielleicht würde es ja noch etwas bringen.

Doch was genau war die richtige Entscheidung. Für mich oder für andere?

Was war denn überhaupt das beste für mich. Selbst das weiß ich nicht.

Unfähig mich selbst zu kennen, hatte ich Angst vor mir. Und doch hasse ich mich so abgrundtief. Der Hass und die Angst nehmen kein Ende. So sehr man es will.

Mit dem überlegen, kommen mir weitere Ideen. Ideen, das alles beenden zu können. Egal in welchem Sinne.

Langsam stehe ich gedankenverloren auf und laufe einfach in eine Richtung. Keine Ahnung wo sie mich hinführen wird, ich lasse meinen Körper einfach laufen.

Es ist mittlerweile arschkalt geworden.

Und trotzdem laufe ich nur in einem leichten Sweater rum. Als ich die Straße überqueren will, bleibe ich mitten darauf einfach stehen. Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie ein paar Scheinwerfer auf mich zukommen. Es ist ein schrilles Hupen zu hören und das Auto ist nur noch ein paar Meter vor mir, doch ich bleibe einfach mitten auf der Straße stehen.

Dies hier könnte alles beenden.

Dabei war nicht mal ich derjenige, der sich dazu entschieden hatte einfach stehen zu bleiben. Es war mein eigener Körper gewesen. Und auch diese hielt mich gerade vom weiter laufen ab.

Das Auto ist kurz vor mir und ich schaue direkt in seine Richtung. Es rasst auf mich zu, und ich merke wie die letzte Chance dich noch wegzulaufen gerade vorbei gezischt ist. Das Auto bremst zwar, doch es würde niemals rechtzeitig stehen bleiben können. Ich schließe die Augen und warte einfach nur noch auf das, was passieren wird.

Doch ich melde nur einen heftigen Windstoß und höre wie das Auto knapp an mir vorbei fährt. Und genau in diesem Moment wird es mir klar.

Es wird niemals etwas bringen, mich umzubringen. Es wird nie funktionieren. Und einmal wieder wurde es mir bewiesen.

Und auch das genau hier ist der Moment in dem ich einen Entschluss fasse, der mein ganzen Leben verändern könnte.

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Hallöchen!👋

Neues Update. Und ich muss sagen, ich bin schon recht zufrieden mit mir selbst. Ich hatte ein paar Schwierigkeiten beim Schreiben, habe es dann aber ganz gut hinbekommen, zumindest meiner Meinung nach.

Was denkt ihr?

Ihr könnt gerne auch ein paar Kommentare hinterlassen und mir mal eure Meinung zu der Story oder bestimmten Kapiteln hinterlassen.
Ich würde mich echt drüber freuen🤗
ʕ'•ᴥ•'ʔ

Ach und ich habe das Cover geändert, aber das habt ihr ja bestimmt schon bemerkt. Ich fand das alte irgendwie LW und da hat mit meine liebe Schwester ein neues gemacht. Danke dafür an ThalitaRedwood 💜🤗

Welches findet ihr besser? Das alte oder das neue? Lasst es mich gerne wissen.🤔

Jessamine Harris💜😉

«Deep down my heart»   Yoonseok FFWhere stories live. Discover now