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Mit Alon Forrest im Schlepptau betrat ich die warmen Räumlichkeiten. Sofort entspannte ich mich, als die Duftmischung von Kaffee Schokolade und frisch gebackenem Kuchen meine Nase erreichte. Wohin das Auge reichen mochte, empfingen es warme Brauntöne. "Bereit für einen brutal kalkülierten Zuckerschock?", fragte ich mit gehobener Augenbraue und der Junge nickte eifrig. Er musste wohl genauso gerne Zimtschnecken oder anderes Gebäck mögen wie ich.

Wir fanden einen gemütlichen Tisxh neben dem leise prasselnden Kamin und bestellten sogleich. "Also, woher kommst du, weshalb bist du hier und was macht deine Familie so, dass du hier gelandet bist? Und was ist mit deiner Gabe, erzähl mir alles.", zählte ich auf und musterte ihn mit kritischem Blick. Himmel, sogar er übertraf mich, so auszusehen, als würde er nicht mal in seinen Träumen in diese Stadt gelangen! Es war klar, dass er an der Schule sofort das neuste Gesprächsthema sein würde.

Natürlich hatte Alon meinen Blick bemerk, denn er grinste und lehnte sich zurück, während er seinen Pulli glattstrich. Irgendein Logo von irgendeiner Rockband war verblasst und abgeblättert abgebildet. In diesem Bereich kannte ich mich nicht aus. „Versprich mir aber, ebenfalls alles über dich zu erzählen. Und wage es nicht, ein Blatt vor den Mund zu nehmen oder mir etwas zu verschweigen.", meinte er und ich nickte mit einem schiefen Lächeln. „Schon vergessen, ich bin Winter und in dieser Jahreszeit gibt es nicht mal Blätter.", erwiderte ich und entlockte ihm ein Husten. Schon klar, ich hatte es nicht ganz mit Witzen, mein Humor war ziemlich verkümmert. Wie die letzten Herbstblätter am Boden.

„Fein, meinen Namen kennst du bereits. Ich bin mit meinen Eltern in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Eines Tages habe ich ausversehen im Herbst meine Gabe aktiviert, welch Wunder. Meine Eltern haben sich gestritten, da mein Vater wollte, dass ich hier her komme und meine Mutter wollte, dass wir bleiben. Du weißt schon, wegen dieser bösen Organisation, die auf uns aus ist und so. Meine Mutter dachte, dass wir in einem winzigen Dorf unentdeckt bleiben und mein Vater war der Meinung, dass wir lieber den Schutz der Mächtigsten suchen sollen. Und jetzt bin ich hier, schätze ich.", erklärte er knapp und verstummte. Nun hüstelte ich. Seine Erzählung klang ja ganz durcheinander und knapp! Mein Gehirn musste mit den vielen, neuen Informationen erstmal zurechtkommen und alles verarbeiten. Ich blickte wieder zum Jungen vor mir.

Die herbstbraunen Augen glänzten trotz des gedimmten Lichts verdächtig und er rieb sich hastig über die Oberarme. „Es tut mir leid, so eine schwere Sache aufbringen zu müssen.", flüsterte ich leise und erntete ein schwaches Lächeln. Daher stammten also die Augenringe. „Ich habe aber eine Frage, was für eine böse Organisation meinst du?", hakte ich nach und die emotionale Miene meines Gegenüber fror ein, als hätte ich ihn angefasst und meinen Zauber wirken lassen.

Jetzt beugte er sich nach vorne, das Gesicht hinter verflochtenen Fingern in Schatten gelegt. „Wie, haben dir deine Eltern nichts gesagt?", fragte er und ich rutschte auf meinem Stuhl herum. „Nein, kannst du mich bitte etwas aufklären?", erwiderte ich. Was sollten mir meine Eltern bloß verschwiegen haben, sie erzählten mir doch immer alles und ich ihnen! Die nachdenkliche Miene von Alon machte es auch nicht besser.

ᴡɪᴇ ɢᴇғᴀ̈ʟʟᴛ ᴅɪʀ ʙɪs ᴊᴇᴛᴢᴛ ᴅɪᴇsᴇ ɢᴇsᴄʜɪᴄʜᴛᴇ? ʟᴀss ᴇɪɴ ᴠᴏᴛᴇ ᴅᴀ ᴏᴅᴇʀ sᴄʜʀᴇɪʙ ᴍɪʀ ᴇɪɴᴇɴ ᴋᴏᴍᴍᴇɴᴛᴀʀ, ᴋʀɪᴛɪᴋ ᴏᴅᴇʀ ᴡᴜ̈ɴsᴄʜᴇ sɪɴᴅ ɪᴍᴍᴇʀ ᴡɪʟʟᴋᴏᴍᴍᴇɴ! ''

꧁soundless snow꧂Where stories live. Discover now