t w o

2.1K 82 24
                                    

Vorsichtig täpselte ich die Stufen hinunter um nicht zu fallen, aber es trotzdem eilig hatte. Es war bereits kurz nach halb acht und das Essen geht nur von neunzehn bis zwanzig Uhr. Jin hatte mich extra noch daran erinnert pünktlich zu kommen. Schließlich erreichte ich die Cafeteria und sah mich nach einem freien Tisch um, als ich bemerkte dass alle mich anstarrten und begannen zu flüstern. Verlegen spielte ich mit meinen Finger und blickte meine Füße an. Was dachten sie wohl? Das ich zu dumm wäre um zu checken, dass dies kein Internat für Mädchen war? Ich erhob meinen Blick wieder und entdeckte Namjoon, der aufgestanden war um mich auf sich aufmerksam zu machen, mich anlächelte und zu sich rüber winkte. Nur schwer erwiderte ich sein Lächeln und setze mich in Bewegung. Alle Blicke lagen auf mir. Sie sahen mich an, als würden sie sich jeden Moment wie wilde Hunde auf mich stürzen.

„Was gucken die denn alle so?“, fragte ich schüchtern, als ich ihn erreicht hatte sprach allerdings so leise, dass nur er es verstehen konnte, weswegen ich ihm etwas näher kam. Dieses näher kommen wirbelte noch mehr Getuschel auf. „Mach dir keinen Kopf. Es ist nichts.“, wisperte er zurück und deutete auf den freien Platz neben sich. Während ich Platz nahm warf er einen scharfen Blick in die Menge, worauf sie sich wieder von mir abwendeten und weiter machten, wo sie aufgehört hatten. „Also Leute, das ist Y/N und das sind Yoongi, Hoseok, Taehyung, Jungkook, Jimin und Jin, aber den kennst du ja bereits.“, stellte er alle an unserem Tisch sitzenden nacheinander vor. „Freut mich.“, begrüßte ich sie, jedoch nur schwach. Ich hatte keine Lust irgendwelche Bekanntschaften zu machen. Ich wollte einfach zurück an meine alte Schule und meinen alten Freunde zurück.

„Hier, ich habe dir eines mitgenommen.“, teilte Jin mir mit und schob ein reichlich gefülltes Tablett vor mich. Mit großen Augen starrte ich die Menge an. Dachte er ich wäre verfressen? Sah ich so aus? „D-danke, aber ich habe heute schon genug gegessen.“, erklärte ich etwas noch perplex. „Oh, naja-“, er fing an zu überlegen. „-Vielleicht willst du ja trotzdem ein bisschen was.“, beendete er seine Aussage dann. Alle waren bereits fertig mit dem Essen, wie blöd würde es aussehen, wenn sie mich jetzt schön beim Essen beobachten würden. Die Snacks von der Autofahrt müssen für heute reichen. Essen tat ich zwar nicht, aber dafür nahm ich etwas von meinem Getränk, als mir plötzlich jemand auf die Schulter tippte, ich zusammen zuckte und an meinem Wasser verschluckte.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“, verzeihte der schüchtern aussehende Junge Sich. „H-hast du nicht.“, verleugnet ich, wofür ich am liebsten im Erdboden versunken wäre. „Was willst du, Sunoo?“, erkundigte Joon sich etwas gereizt. „Jemand will sich nach dem Essen am Neubau mit Y/N treffen.“, verkündete er ein bisschen beängstigt von meinem Sitznachbarn. „Wer?“, kam es sofort von Jin, doch dieser Sunoo ging einfach ohne eine Antwort zu geben. Nachdenklich drehte ich mich wieder um. Wer mich wohl treffen wollte? Der Direktor, vielleicht? Yoongi seufzte:„Der Direktor ganz sicher nicht.“ Geschockt sah ich ihn an. Hatte ich das laut gesagt? Verwirrt sah ich ihn an. Er stand jedoch einfach auf und ging.

„Wer auch immer es ist, du solltest nicht hingehen.“, kommentierte Hoseok, weswegen ich meinen Blick von Yoongi abwandte und stattdessen zu ihm sah. „Sehe ich auch so. An dieser Schule sind echt ein paar komische Leute.“, stimmte Seokjin zu, als ob sie damit in irgendeiner Weise meine Meinung beeinflussen können. Dafür kannte ich sie nicht gut genug. „Das hatte ich sowieso nicht vor.“, log ich und verließ damit mit meinem Tablett den Tisch. Ich brachte es weg und machte mich auf direktem Wege zum Übergang zum Neubau. Auf den Gängen lief ich an einigen Schülern vorbei, die mich komisch anstarrten, was ich allerdings ignorierte. Angekommen wartete ich auf diese mysteriöse Person.

Fast zehn Minuten zu spät traf dann endlich ein einpaar Jahre älterer Schüler als ich ein. „Ich habe schon viel von die gehört, Y/N.“, meinen Namen zischte er, was mich einwenig einschüchterte. „Hast du?“, hinterfragte ich dennoch mutig nach. „Du bist hier sowas wie ein Star. Jeder kennt dich.“, grinste er und lehnte sich mit seiner Hand neben meinen Kopf an der Wand zu mir runter. Ich bewegte mich keinen Zentimeter während er sich meinem Kopf oder eher gesagt meinem Hals näherte. Leidenschaftlich zog er meinen Duft ein. „Man riecht dich schon aus hundert Meter Entfernung. Du solltest aufpassen mit wem du dich triffst.“, hauchte er mir ans Ohr. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem gesamten Körper aus.

„Verzieh dich, Kim.“, fauchte er plötzlich ohne sich aus seine Position zu bewegen. Hier war doch niemand. Oder hatte er gerade ernsthaft die Katze angesprochen? „Hast du mich nicht verstanden? Oder muss ich die erst in deinen Katzenarsch treten.“, beleidigte er weiter das Tier und drehte sich mit dem Rücken zu mir. Ich versuchte die Situation zu nutzen und rannte so schnell es ging von dort weg. „Du kannst mir nicht entkommen, Y/N.“, brüllte er mir hinterher, setzte sich jedoch nicht in Bewegung. Ich drehte mich noch ein Mal um und entdeckte Taehyung nun dort stehen, wo sich vorher die Katze befand. Kurz runzelte ich die Stirn, rannte aber einfach weiter.

Außer Atem kam ich schließlich in meinem Zimmer an und knallte die Tür erschöpft ins Schloss. Als sich meine Atmung wieder beruhigt hatte ging ich mich bettfertig machen und setzte sich mit meinem Handy aufs Bett. Sollte ich meiner Tante davon erzählen? Vielleicht kann ich dann gehen. Grübelnd wendete ich meinen Blick zum Fenster, wo sich die Katze von eben befand. Sobald ich sie allerdings entdeckt hatte sprang sie auf einen Baum und verschwand in der Dunkelheit. Meine Tante und Onkel würden sich nur Sorgen. Ich sollte mich einfach schlafen legen und morgen darüber nachdenken. Entschlossen knipste ich das Licht aus und schlief schon bald ein.

ɪᴛ'ꜱ ᴛᴏᴏ ᴇᴠɪʟ » ʙᴛꜱ ᴠᴀᴍᴘɪʀᴇ ꜰꜰ ✔Where stories live. Discover now