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Es brauchte keine Minute da kam er mit einem kleinen roten Koffer zurück. Vorsichtig setzte ich mich auf. Er öffnete den Verbandskasten und suchte nach den nötigen Sachen. Zuerst holte er eine kleine Flasche Desinfektionsspray raus und sprühte es auf die offene Wunde. „Ich kann das auch alleine machen. Du mus-“, er sah mich ernst an weshalb ich ihn einfach machen ließ. Er war gerade dabei mir zu guter Letzt den Verband um den Arm zu wickeln, als die Tür aufgerissen wurde und sein Mitbewohner mit den Worten „Hm, was riecht hier denn so gut? Hast du wieder einen Snack mitgenommen?“ eintrat. „Oh.“, machte er, als er mich entdeckte und was wirklich los war. Hieß, dass Wooyoung brachte mal einen Menschen her, um ihn auszusaugen?

„Ich gehe jetzt.“, hatte ich es plötzlich ganz eilig erhob mich und ließ die beiden alleine. „Y/N, warte.“, hörte ich ihn und hielt die Tür kurz bevor sie sich schloss. „Ich bringe dich in dein Zimmer.“, erklärte er und folgte mir. „Ich finde den Weg schon alleine.“, widersprach ich ihm abweisend. Verstand er es nicht? „Es ist nicht sicher auf den Gängen.“ Versuchte er mir ernsthaft zu verklickern, dass es ihn kümmerte? „Nicht sicherer als bei dir.“, murmelte ich und machte größere Schritte. „Ich habe dich gerettet, schon vergessen?“, rief er es mir wieder zurück ins Gedächtnis, als ob ich es nicht mehr wüsste. „Jimin hätte mir nichts angetan.“, ich traute meinen Worten zwar selbst nicht ganz, aber tat wenigstens so. „Das glaubst du doch selbst nicht.“, erfasste es.

Ich war genervt und hatte keine Lust zu diskutieren, weswegen ich meinte:„Mein Gott, Wooyoung, wenn es dich glücklich macht begleite mich eben, aber halt wenigstens die Klappe.“ Daraufhin blieb er wirklich still bis wir mein Zimmer erreichten. So schnell es ging verschanzt ich mich und ließ ihn nicht mehr zu Worte kommen bevor ich ich die Tür vor seiner Nase zu knallte. Angestrengt betrachtete ich mein halb totes Spiegelbild. Ich sah aus als wäre ich von den Toten erwacht. Der Sprint am Ende hätte wohl nicht sein müssen. Geschafft zwang ich mich zum Duschen und machte es mir danach mit einem Buch auf dem Bett bequem. Auf einmal klopfte es an der Tür und ich bittete meinen Gast herein. Jimin.

Geschockt sah ich ihn an. Hatte er vor von mir zu trinken? „Ich will nur reden.“, mit seinen Händen machte er eine beruhigende Geste, die mir signalisieren sollte mich zu entspannen. „Worüber?“, wollte ich schüchtern wissen. „Es tu-“, er kam auf mich zu, weshalb ich ihm mit meinen Armen zeigte er solle sich fernhalten und sagte:„Bleib weg von mir.“ Er nickte. „Ist gut, ich bleibe hier und die Tür bleibt offen.“, versuchte er es mir rechtzumachen, womit ich einverstanden war und nickte. „Ich wollte dir vorhin nicht wehtun. Ich war nur so wütend auf Wooyoung und dann das Blut-“, er wechselte die Richtung:„Was auch immer, es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe und ich verspreche dir, es wird nicht wieder passieren.“

„Wie kannst du sowas so einfach versprechen?“, klang ich aufgebracht. Das was er sagte sprach gegen seine Natur. Er konnte für nichts garantieren. „Ich arbeite an mir, Y/N, bitte traue mir und weich mir nicht aus.“, teilte er mir bettelnd mit. Um mich einzukriegen atmete ich tief ein. „Ich hatte nicht vor dir auszuweichen.“ Ehrlich gesagt hatte ich noch gar nicht darüber nachgedacht wie ich mich ihm gegenüber verhalten wollte. „Dann tu es auch nicht.“, seufzte er vor sich hin. „Mache ich doch gar nicht.“ Mit dem im-Ernst Blick sah er mich prüfend an. „Was erwartest du? Dass ich dich in meine Arme schließe? Du hast mir Angst gemacht.“, stellte ich etwas irritiert jedoch wahrheitsgemäß klar. „I-ich weiß-“, er legte eine kleine Pause ein. „Und kann mich noch tausende Male dafür entschuldigen und es beräuen, aber das macht es auch nicht ungeschehen.“

Irgendwie tat er mir jetzt leid. Plötzlich kam er zu mir rüber und sah mir tief in die Augen. „Was wird das?“, fragte ich, doch er reagierte nicht. „Okay, das wird unangenehm.“, kommentierte ich, als er sich nach einer Weile immernoch nicht rührte. „Ich glaube das Abendessen ist fertig.“, probierte ich der Situation zu entkommen und lief aus meinem Zimmer runter in den Essenssaal. Ich war einer der ersten und niemand den ich wirklich kannte war zu sehen, weshalb ich mich einfach an einen freien Tisch setzte und zu essen begann. „Darf ich?“, wollte eine Stimme hinter mir wissen, als ich mir meine Gabel gerade in den Mund geschoben hatte. Hinter mir stand Jungkook mit seinem Tablett. „Klar.“, murmelte ich unsicher, woraufhin er sich neben mich setzte.

„Danke.“, schmunzelte er. „Y/N?“ Ich summte „Hm.“ und blickte in seine Richtung. „Sei Jimin nicht böse, das alles ist noch neu für ihn.“ Für einen Moment hatte ich tatsächlich gedacht, er hätte sich wegen mir zu mir gesetzt und nicht um seinen Freund zu verteidigen. Damit hatte ich mich wohl getäuscht. „Wenn du dich aus diesem Grund zu mir gesetzt hast kann ich dich beruhigen. Ich nehme ihm das nicht böse.“, meinte ich erzürnt und erhob mich. „Y/N, warte. Nicht nur deshalb.“, ordnete er an, doch ich verkniff es mir eine Reaktion zu zeigen. Meine Essensreste schüttete ich gerade in den Mülleimer, als er wieder hinter mir auftauchte. „Jungkook, könnt ihr mich bitte einfach alle in Ruhe lassen?“, schnaufte ich geschafft.

„Wieso? Was ist denn los?“, nahm er mich ins Verhör, was mich nur noch mehr auf die Palme brachte. War es so schwer es aus den Zusammenhängen zu erschließen? „Ich denke du bist alt genug um alleine draufzukommen und wenn nicht, dann kannst du Yoongi sicher nochmal fragen, wie er mich heute morgen vor allen blamiert hat.“, riet ich ihm mit dem Rücken zu gekehrt, da ich mittlerweile schon dabei war die Mensa zu verlassen. Mit diesem Hinweis ließ ich ihn schließlich stehen und kapselte mich in meinem Zimmer von der Welt ab.

ɪᴛ'ꜱ ᴛᴏᴏ ᴇᴠɪʟ » ʙᴛꜱ ᴠᴀᴍᴘɪʀᴇ ꜰꜰ ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt