n i n e t e e n

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Es verging wieder eine Woche, aber an mein neues Ich hatte ich mich immernoch nicht gewöhnen können. Es war Samstag Morgen, als ein Geruch mich weckte. Ich warf einen Blick aus dem Fenster, da der Geruch vom Hof kam. In mitten des Hofes stand ein blutender Postbote. Mein Hals fühlte sich plötzlich so trocken an, meine Zähne kamen zum Vorschein und schließlich rannte ich auf den Hof. Jimin schlief noch, weshalb er nichts von all dem mitbekam. „Guten Morgen, können Sie mir sagen wo ich das hinbringen soll?“, lächelte er freundlich. Ohne zu antworten rammte ich ihm meine spitzen Fangzähne in den Hals. Ich saugte und saugte auch das Rufen meines Namens hinter mir hielt mich nicht auf. „Y/N!“ Jemand riss mich von dem Lieferer weg, der erschöpft zu Boden fiel.

„Wo ist Jimin?“, fragte Namjoon aufgebracht, was ich allerdings ignorierte und „Lass mich los.“ schimpfte. „Jin, Jungkook, kümmert euch um ihn wir bringen sie rein.“, sagte er dann an und zerrte mich gegen meinen Willen gefolgt von den Übrigen ins Internat zurück. Immer wieder giftete ich, dass er mich loslassen solle und fletschte dabei meine Zähne. In meinem Zimmer angekommen rissen wir meinen Freund aus seinem Schlaf, da wir nicht besonders leise waren. „Was ist hier los?“ Als er das Blut in meinem Gesicht entdeckte schaute er als hätte er einen Geist gesehen. „Y/N.“, brachte er geschockt hervor. „Was ist passiert?“ Langsam richtete er sich auf und kam zu uns rüber. „Du hast nicht auf sie aufgepasst, das ist passiert.“, warf Joon ihm vor. „Sie hat einen Menschen gebissen.“, erklärte Hoseok weiter.

„S-sie hat was?“, fragte er entgeistert und sah mich an. „Ich glaube jemand anderes sollte lieber bei ihr bleiben.“, meinte Namjoon während Hobi mir die rote Flüssigkeit mit einem Tuch aus dem Gesicht wischte. Mich wunderte es echt, dass sie sich trotz des Blutes so gut kontrollieren konnten. „Namjoon, nein. Ich kriege das hin. Soetwas wird nicht wieder vorkommen.“, versprach Jimin. „Taehyung, bleibt fürs Erste bei ihr, danach wird alles wie geplant mit den Wechseln ablaufen. Es war ein Fehler Jimin alleine bei ihr zu lassen.“, kündigte er an und verließ mein Zimmer. Nach und nach verzogen sich auch die anderen, alle bis auf Taehyung und Jimin. „Bitte lass mich zwei Minuten alleine mit ihr reden.“, flehte Jimin. „Zwei Minuten.“, stimmte sein Freund zu.

„Jimin, es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass das passiert und jetzt habe ich einen Menschen verletzt.“, war ich kurz vorm Weinen. „Y/N, hör zu. Es ist nicht deine Schuld. Ich hätte besser aufpassen sollen. Ich war leichtsinnig und dachte du hättest es unter Kontrolle.“ Wiederwillig schüttelte ich den Kopf. Ich konnte nicht fassen was ich getan hatte. Wären sie nicht dazwischen gegangen, wer weiß was mit dem Mann passiert wäre. „Hör zu, du wirst es in den Griff bekommen und ich rede mit Namjoon. Es wird wieder wie vorher.“, versprach er mir. „Das wird es nicht. Wie soll ich darüber hinweg kommen? Ich hätte ihn beinahe getötet.“ Er legte sein Hände auf meine Schultern und sah mir tief in die Augen. „Ihm ist aber nichts passiert. Er erholt sich wieder und vergisst das alles. Seine Erinnerungen werden verschwunden sein. Es gibt nichts zu befürchten.“

Betroffen nickte ich. „Okay, mach dir jetzt keinen Kopf mehr. Taehyung ist erstmal bei dir. Du kannst mit ihm reden. Und ich gehe zu Namjoon und kläre das.“ Erneut nickte ich. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und haute ab, woraufhin Tae wieder reinkam. „Du scheinst ihm echt viel zu bedeuten.“, kommentierte er, als die Tür geschlossen war. Ich zuckte die Schultern. Wir waren keine fünfzehn Minuten alleine, da kamen Jin und Namjoon aufgewühlt rein. Jin schnappte sich direkt meine Tasche und begann einige Sachen aus dem Schrank zu Fischen und einzupacken. „Jin, was soll das werden?“ Er machte einfach weiter während Namjoon uns so halb aufklärte:„Der Postbote hatte einen Brief dabei. Wir müssen schnell weg von hier.“

„Was heißt einen Brief?“, hakte Taehyung nach. „Einen Brief halt.“, ließ er oder zumindest mich immernoch im Ungewissen, Tae war ein Licht aufgegangen:„Sie haben sie gefunden.“ Namjoon ging nicht weiter drauf an, forderte ihn auf seine Sachen zu packen und zerrte mich ins Direktorrat mit den Worten, dass Jin mit meinen Sachen und die anderen nachkommen würden, wenn sie irgendwelche Spuren beseitigt haben, aber wir sofort gehen müssten. Der Schulleiter öffnete uns ein Portal, - das schien sich als seine zweite Fähigkeit herauszustellen - welches uns in ein verlassenes Haus transportierte. „Namjoon, erklär mir jetzt endlich, was hier los ist.“, wies ich ihn an, als wir ankamen und er durch die Fenster kontrollierte, ob wir alleine waren. „Du wirst es noch erfahren.“, mehr brachte er nicht raus.

„Wann kommt Jimin mit den anderen?“, fragte ich weiter, da ich die Hoffnung hatte mehr aus meinem Freund herauszubekommen. Damit täuschte ich mich allerdings. Möglicherweise lag das aber auch daran, dass wir nie zu zweit zum Reden waren. „Könnte mir jetzt mal einer von euch erklären was hier verdammt nochmal los ist?“, würde ich beim Abendessen etwas lauter. Das Schweigen aller brachte mich zur Weißglut. „Deine Stiefmutter hat dich gefunden.“, berichtete Hoseok und erleuchtete mir somit die Welt mit nur diesem einen Satz. „U-und hier findet sie uns nicht?“, sagte ich etwas ängstlich. „Vorrübergehend sind wir hier sicher, aber wir können nicht lange an einem Ort bleiben.“, teilte Hobi mir weiter mit.

Wir versuchten die Stimmung mit einem Film zu lockern, was aber nicht besonders half. Es bewirkte eher das Gegenteil. Die ganze Situation war nur noch komischer, als wir versuchten so zu tun, als oh alles normal wäre. Als es endlich hieß wir könnten schlafen gehen freute ich mich schon. Ich durfte sogar nach Wochen wieder alleine - ohne Aufpasser schlafen gehen. So sicher fühlten sie sich. Ich hingegen fühlte mich nicht besonders geschützt, dennoch schlief ich ein.

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Gebt mir mal bitte Feedback zu dem neuen Bookcover:)

ɪᴛ'ꜱ ᴛᴏᴏ ᴇᴠɪʟ » ʙᴛꜱ ᴠᴀᴍᴘɪʀᴇ ꜰꜰ ✔Où les histoires vivent. Découvrez maintenant