f i v e

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Erschöpft rollte ich mich aus meinem Bett und knallte auf den kalten Boden wobei mein Kopf gegen den Nachttisch stieß. Meine Freundin und ich hatten gestern noch bis spät in die Nacht geredet, was wohl ein Fehler war, denn jetzt war ich total schläfrig. Ausgerechnet heute hatten wir auch noch Sportunterricht, was aber immerhin den Vorteil hatte, dass ich vor dem Frühstück nicht duschen musste und somit fast eine halbe Stunde länger liegen bleiben konnte. Aber was ist eine halbe Stunde schon, wenn man fünf einhalb Stunden zu lange auf bleibt. Mit blieb keine andere Wahl, also schnappte ich mir meine Tasche und schleppte mich in die Kantine. Wie am ersten Tag winkte Namjoon mich zu ihnen rüber und es wartete bereits ein gefülltes Tablett nur darauf von mir gegessen zu werden. Ich bedankte mich und schlug zu.

„Was wollte Direktor Lee gestern von dir?“, wollte Jin so neugierig wie er nunmal wissen. Wie sollte ich es am besten formulieren ohne dass es bescheuert klingt? Oh mein Gott, kann einer hier am Tisch vielleicht gerade meine Gedanken lesen? Mit großen Augen starrte ich alle in der Runder nacheinander an. „Ja, ich.“, meldete Yoongi sich schließlich. Ich hätte es mir denken können. „Hättest du?“, hinterfragte er mich. „Hätte ich.“, gab ich ihm sicher zurück. „Okay, könntet ihr das vielleicht lassen?“, meldete Jin sich angestrengt, weswegen ich ihn entschuldigend ansah. „Also weiß sie jetzt alles.“, stellte Hoseok etwas erleichtert fest. „Sie weiß nicht einmal annähernd alles.“, warf Jimin aus dem Nichts ein. Wer hatte ihn nach seiner Meinung gefragt? „Y/N!“, ermahnte der Gedankenleser mich.

„Okay, könntest du bitte damit aufhören.“, bittete ich ihn, weil es mich nervte. Nicht einmal meine Gedanken waren hier sicher. Was wenn ich mal an etwas unanständiges denke. Yoongi sah mich an, als hätte er einen Geist gesehen. Oh, nein. Beschämt begann ich mir mein Frühstück in den Mund zu stopfen. Wieso musste ich hier nur reingerutsch sein? Warum kann ich nicht einfach ein ganz normales Leben leben, wie all meine Freunde? Die wissen gar nicht wie gut sie es haben. Meine Stirn ist anscheinend eine  Dauerzielscheibe und ich kann nichts dagegen unternehmen. Oder, was wenn ich- Yoongi unterbrach meinen Gedanken:„Denk gar nicht erst dran.“
„Hatte ich nicht gesagt, du sollst das lassen?“, stöhnte ich genervt. Ich kam mir vor wie ein pubatierendes Teenager Mädchen. Das lag wahrscheinlich daran, dass meine Periode mal wieder fällig wäre.

„Wenn du nicht so laut denken würdest. Ich will das über deine Periode ja gar nicht hören.“, murmelte er, was mich endgültig zur Tomate machte. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Wieso musste er denn auch noch vor allen anderen aussprechen, was in meinem Kopf vor sich ging. „Ich gehe jetzt, hab noch etwas in meinem Zimmer liegen gelassen.“, war meine Ausrede dafür, dass ich sie früher verließ. „Wir sehen uns in Sport.“, sagte ich noch zum Abschied und machte einen Abgang in meinen ersten Unterrichtsraum nämlich Geschichte. Ich seufzte Geschichte hatte mich noch nie wirklich interessiert, aber ich hatte die Hoffnung, dass man hier in Geschichte vielleicht über andere historische Ereignisse redet, womit ich allerdings falsch lag. Es ging wie immer um die Römer, Römer, Römer und Römer.

Als wir endlich aus Mathematik entlassen wurden freute ich mich schon etwas, da nun Sport auf dem Stundenplan stand. Diese Freude verging allerdings wie im Flug, als es laufen hieß. Von Anfang an mit einem Motivationslevel von Null rannte ich meine Runden um den Sportplatt. Während Jungkook, Jimin und Jin voll Gas gebten liefen wir anderen eher in einem gemütlicheren Tempo zusammen. „Kannst du schon nicht mehr.“, neckte Wooyoung mich, der mich gerade zum zichten mal überrundete. Hätte ich nicht bald meine Erdbeerwoche hätte ich mich davon wahrscheinlich nicht aus der Ruhe bringen lassen. So allerdings geschah es, dass das Tempo erhöherte und los sprintete.

„Y/N, lass den Idioten doch einfach!“, rief Hoseok mir hinterher, was mich nicht aufhielt. Wooyoung lief rückwärts in einer Geschwindigkeit mit. „Komm schon, Y/N, da geht doch noch mehr.“, forderte er mich womit er mich nochmehr provozierte schneller zu laufen. Langsam ging mir die Puste aus und ich bekam nur noch beschwert Luft. „Ist gut, Y/N. Ich glaube du solltest 'ne Pause machen.“, wollte er mich stoppen konnte es aber nicht. „Im Ernst.“, versuchte er es weiter. „Warum? Weil ich ein Mädchen bin?“, heuchelte ich. „Was?Neim, bleib jetzt stehen.“ Immernoch rannte ich was das Zeug hielt bis er seine Arme plötzlich um mich schlang und somit umwarf. „Autsch, verdammt.“, japste ich, da mein Unterarm über den Boden schrammte.

Als ich das Blut entdeckte kickte ich Wooyoung reflex artig mit meinem Fuß gegen die Brust, was ihn das Gleichgewicht verlieren ließ. „Was soll das, Y/N? Denkst du ich habe mich nicht unter Kontrolle?“, fauchte er genervt. „Ich bin nicht derjenige, der damit ein Problem hat, da gibt es hier andere Kandidaten.“, machter ganz klar eine Andeutung. Panisch sah ich mich um, ob jemand in unserer Nähe war, als ich Jimin entdeckte, der wie besessen auf meinen Arm starrte und seine Augen sich langsam rot verfärbten. „Ich bringe doch von hier weg.“, entschied Wooyoung und nahm mich im brautstyle hoch.

„Lass mich runter.“, jammerte ich. Er ließ sich nicht abhalten und rannte zeitgleich mit Jimin in Höchstgeschwindigkeit los, aber so wie es in den Filmen war, dass es gar nicht mehr zu sehen war, wie schnell. Einige Sekunden später kam er in einem der Internatzimmern - vermutlich seinem - zum Halt. „Ich glaube die anderen haben ihn.“, murmelte er mehr zu sich und lud mich auf dem Bett ab. „Wenn ich jetzt ins Badezimmer gehen, um den Erste Hilfe Koffer zu holen, versprichst du mir dann, genau da liegen zu bleiben?“, musterte er mich. „Ich weiß nicht, finde es heraus.“, entgegnete ich. Er grinste und verschwand im Bad. Ich blieb liegen, da ich sowieso keine Chance oder Energie mehr hatte. Außerdem fühlte ich mich wie festgewachsen.

ɪᴛ'ꜱ ᴛᴏᴏ ᴇᴠɪʟ » ʙᴛꜱ ᴠᴀᴍᴘɪʀᴇ ꜰꜰ ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt