f o u r t e e n

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Genervt erhob ich mich aus dem Bett und setzte mich an den warmen Holzofen neben den golden Retriever. Schlafen konnte ich nicht, also streichelte ich behutsam über sein Fell und beobachtete die tanzenden Flammen. „Du hast wohl auch keine Ahnung wo wir sind.“, redete ich auf das Tier ein. Plötzlich erhob dieses sich und riss eine Karte aus einer Schublade. Hatte er verstanden was ich gesagt hatte? Überrascht, aber auch etwas beängstigt studierte ich die Karte. Ein Punkt war eingekreist, es war wohl der an dem ich mich befand, also diese Hütte, die in mitten des Waldes zu stehen schien. „Na super, wie soll ich durch den Wald finden.“, seufzte ich, woraufhin der Hund zu kläffen begann. „Kennst du den Weg?“ Wieder gab er Laute von sich.

„Bringst du mich zurück ins Internat?“ Zum dritten Mal bellte er zu stimmend. Entschlossen sprang ich auf und durchsuchte das Häuschen nach brauchbaren Sachen. Ich fand eine Taschenlampe, ein paar Leckerlis für den Hund und eine dicke Jacken, die ich mir überzog. Als ich die knartsende Tür öffnete bließ mir ein eiskalter Windstoß die Haare zurück. Ich zog die viel zu große Jacke, die schon fast wie ein Mantel war ein wenig enger. „Na dann los.“, gab ich das Startsignal und die Hündin, die ich Sunhee taufte schoss in eine Richtung. „Warte.“, rief ich und rannte ihr hinterher. Stunden vergingen und ich wurde immer erschöpfter. „Sunhee, stopp.“, keuchte ich. Sie kam zu mir gerannt. „Lass uns eine Pause machen und wenn die Sonne aufgeht weiter gehen.“ Schlaff ließ ich mich an einem Baum nieder.

Der golden Retriever legte sich neben mich und wartete bis ich eingeschlafen war. Die ersten Sonnenstrahlen ließen mich wieder erwachen. Ich hörte einen kleinen Bach in der Nähe und wusch mir das Gesicht. Sunhee fütterte ich mit einigen Snacks, während ich leer ausging, was mein Magen lautstark bezeugen konnte. Trotz der Eiseskälte setzte ich meinen Weg fort. „Ist es noch weit?“, fragte ich meine Begleiterin, die mich daraufhin traurig ansah. Das war wohl ein Ja. Seufzend ging ich weiter.

Kraftlos setzte ich den einen Fuß vor den anderen. Mittlerweile waren fünfte Tage vergangen und wir hatten unser Ziel immernoch nicht erreicht. Wie hatte Wooyoung es geschafft mich so schnell dort hinzubringen? Das Frieren und Hungern setzten mir ziemlich zu. „Nur eine kleine Pause.“, entschuldigte ich mich heute schon zum vierten Mal und ließ mich auf den kalten Waldboden plumsen. Sunhee tapste zu mir rüber. „Ich kann nicht mehr.“, jammerte ich außer Puste und starrte nach oben zu den Baumspitzen. Sie legte mir einmal übers Gesicht, obwohl sie wusste, dass mir das nicht gefiel. Doch dieses Mal wehrte ich mich nicht. Ich musste mir diese Kraft sparen. „Die Sonne geht schon unter. Wir sollten morgen weitergehen.“, nuschelte ich, doch die wollte mich nicht ausruhen lassen, kläffte und drückte meinen Rücken hoch.

„Lass das.“, beschwerte ich mich mit schwacher Stimme und schob sie - so gut es ging - von mir weg. Ich wollte doch nur ein wenig Tank aufladen. Meine Augen wurden immer schwerer. Sie brachte ein kleines Glasfläschchen hervor, öffnete es und kippte mir die nach Metall schmeckende Flüssigkeit in den Mund, danach hörte ich sie laut bellen. Das letzte, was ich unter meinen flatterden Liedern mitbekommen konnte, war wie Jimin und die anderen mich fanden und versuchten mich anzusprechen, was ihnen allerdings nicht gelang. Jimin schob seinen einen Arm unter meine Kniekehle und die andere hinter meinen Kopf, um mich hochzunehmen und ein „Es tut mir leid.“ und „Ich mache es wieder gut.“ zu murmeln. Dannach verlor ich jedes Gefühl des Daseins - Lebens.

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„-wäre ich einfach nicht abgehauen, hätte ich das alles verhindern können. Es ist einzig und allein mei-“, ich unterbrach ihn kaum hörbar:„Es ist nicht deine Schuld.“ Sofort fiel mir das grelle Licht und das Pochen in meinem Kopf auf. Taehyungs und Jimins Köpfe schossen in meine Richtung. „Du bist wach.“, bemerkte der Jüngere und kam zu mir. „Wie fühlst du dich?“ Besorgt sahen beide mich an. „Das-“, ich deutete auf das Fenster, durch das eine Wucht an Licht kam. „Tut mir leid, ich hatte ganz vergessen-“, ohne fertig zu reden zog Tae die Vorgänge zu. „Ich gehe Mal die Hyungs holen.“, meinte er dann und verließ das Zimmer. „Was ist hier los?“, wollte ich mich bei der letzten Person im Raum informieren.

„Ich habe versagt.“, senkte er den Kopf. „Ich habe wirklich versucht dich davor zu beschützen.“, sprach er weiter in Rätseln. „Was-“, ich stoppte wegen meiner Kopfschmerzen und massierte meine Schläfen. In diesem Moment wurde die Tür unnormal laut aufgerissen. Geschafft stieß ich Luft aus. Ich fühlte mich, als wäre ich von einer Klippe gesprungen und unzählige Male gegen Felsen gekracht. Und dieses Hämmern in meinem Kopf wollte auch kein Ende finden. Was zur Hölle war passiert nachdem sie mich aus dem Wald geholt hatten? „Du hast sicher eine Menge Fragen, aber vielleicht solltest du dich erstmal etwas ausruhen.“, erfasste Joon es. „Aber-“, begann ich wurde jedoch von Hoseok unterbrochen:„Ruh dich aus. Wie erklären dir später alles.“

Nachdem Hobi diese Worte ausgesprochen hatte verließen sie alle bis auf Jimin mein Zimmer. „Brauchst du noch irgendwas?“, sorgte er sich. „Wie wärs mit einer Erklärung?“, behaarte ich weiter auf eine Aufklärung. „Du bist sicher durstig.“, ignorierte er mich einfach und reichte mir die Flasche, die auf meinem Schreibtisch stand. Ich war wirklich durstig allerdings löschte das Wasser diesen Durst nicht. „Versuch etwas zu schlafen.“, setze er einen Schlussstrich und ließ mich alleine. Ich gab mir wirklich Mühe zur Ruhe zu kommen, hatte aber den Eindruck, dass alles um einiges lauter war, als sonst, was mich nicht zur Ruhe kommen ließ. Wieso muss man die Musik auch so aufdrehen? Auf unerklärliche Weise gelang es mir doch einzuschlafen.

ɪᴛ'ꜱ ᴛᴏᴏ ᴇᴠɪʟ » ʙᴛꜱ ᴠᴀᴍᴘɪʀᴇ ꜰꜰ ✔Where stories live. Discover now