s i x t e e n

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Namjoon gab allen bis auf Jimin das Zeichen mein Zimmer zu verlassen. „Y/N, ich lasse das nicht zu. Du musst dich verwandeln.“, sagte er, als wir nur noch zu zweit waren. „Ich sollte tot sein. Es spricht gegen die Natur. Vielleicht finde ich so endlich meinen Frieden und bin wieder mit meinen Eltern vereint.“, ließ ich ihn meine Sichtweise bzw. Hoffnung wissen. Er setzte sich neben mich auf die Bettkante. „Du solltest nicht tot sein, Y/N. Und dass du wieder mit ihnen vereint bist ist nicht sicher.“, widersprach er mir. „Trotzdem.“, blieb ich hartnäckig. „Du kannst mir das nicht antun. Nicht nachdem wir es uns gestanden haben.“, schüttelte er mit blitzenden Augen den Kopf.

„Verstehst du nicht? Ich will dieses Leben nicht, wenn man es überhaupt so nennen kann. Ich will kein Blut trinken oder in Angst leben. Das alles mag für dich ja toll sein, aber für mich ist es eine schreckliche Vorstellung.“ Während dieser ehrlichen Worten wurde es mir erst richtig klar und die Tränen begannen hinter meinen Liedern zu brennen. „Ich kann dir nicht sagen wie sehr es mir leid tut, wenn ich es rückgängig machen könnte würde ich es tuen - für jeden Preis, allerdings ist es nunmal nicht möglich. Aber ich verspreche dir, dass du keine Angst haben brauchst, weil ich dir nicht von der Seite weichen werde. Ich werde es nicht zu lassen, dass dir wieder etwas zu stößt.“ Seine Hand platzierte sich auf meiner Wange. „Ich.. werde.. alles.. tun.. um dich zu beschützen.“, sagte er mit kleinen Pausen und betonte das "alles" zusätzlich.

Ich schüttelte den Kopf. „Das hast du schonmal versprochen.“ Schließlich fand die erste Träne ihren Weg über mein Gesicht. Jimin wischte sie sofort mit dem Daumen seiner Hand, die immernoch an meinem Gesicht lag weg. „Wein' nicht sonst muss ich auch weinen.“, nuschelte er dabei und lächelte mich schwach an. „Ich-“ Der nächste Tropfen wollte fließen, jedoch stoppte ich ihn wobei unsere Finger sich berührten. Prompt vergrub ich meine Hand wieder unter der Decke. „Tu mir bitte nur diesen einen Gefallen und ich werde nie wieder etwas von dir verlangen.“, kam er wieder zum eigentlichen Thema zurück. Bedrückt betrachtete ich die Packung. Dieser eine Schluck könnte mein ganzes Leben ändern. Es wäre ein Leben der Unendlichkeit, die mir allerdings Angst machte.

Wie wäre das ein Leben ohne ein Ende zu haben? Ich würde den Tod meiner Freunde erleiden müssen, den Weltuntergang sowie den dritten Weltkrieg oder eine Zombie Apokalypse. Die Unendlichkeit hätte aber sicher auch ihre Vorteile, zum Beispiel könnte ich für immer mit Jimin zusammen bleiben, alles tuen, was ich will oder einfach ohne Todesängste leben. „Bitte.“, hörte ich Jimin neben mir wimmern. Er war den Tränen nahe und es zeriss mich in tausend kleine Stücke ihn so zu sehen. War ich bereit meinem Leben solch einer Wendung auszusetzen? Wenn ich es nicht probiere werde ich es wohl nie herausfinden. Andererseits will ich in der Zukunft nichts beräuen müssen. „Und du bleibst bei mir? Für immer?“, versicherte ich mich nochmal. „Ja, für immer.“, auf seinem traurigen Gesicht bildete sich ein kleines zwanghaftes Schmunzeln.

„Für immer.“, wiederholte ich und nahm einen Schluck. Ich war im Begriff zu stoppen, konnte aber nicht. Kaum hatte ich einen Schluck genommen war ich nicht mehr aufzuhalten bis die Packung schließlich leer war. Es war wie ein Rausch und ich hatte das Bedürfnis nach mehr. Gierig sah ich Jimin an. „Das reicht erstmal, Y/N. Du solltest es nicht direkt übertreiben, dein Körper muss sich erst daran gewöhnen.“, musste er mich enttäuschen. Ich war allerdings schon so süchtig nach dem Zeug, dass ich ihn beinahe anbrüllte. „Bring mir mehr.“, befohl ich ihm. „Im Ernst, das wird zu viel.“, verweigerte er weiterhin. „Ist mir egal.“, meinte ich benommen. Er stand auf und ging vor die Tür, um den anderen etwas mitzuteilen. Kurz darauf kam Jin mit zwei weiteren Packung rein, die ich runterkippte bis mir tatsächlich schlecht wurde und ich mich übergeben musste.

„Ich habe dich gewarnt.“, murmelte Jimin, der mir die Haare hielt während ich mich über die Kloschüssel erbrach. „Halt die Klappe.“, schnauzte ich ihn gereizt an. Geschafft lehnte ich mich gegen die Wand, als alles raus war. „Geht's?“, kümmerte er sich doch. Ich nickte und stützte mich auf, wobei er mir wortwörtlich unter die Arme griff. „Könntest du kurz rausgehen?“, bittete ich ihn. „Wieso?“, runzelte er die Stirn. „Naja, ich würde gerne meine Klamotten wechseln.“ Ich deutete auf mein Oberteil, dass ich bereits seit dem Tag trug, an dem ich in der Hütte landete. „Ich drehe mich um.“, machte er einen Kompromiss. „Aber-“, begann ich. „Kein aber. Ich sagte doch, dass ich dich nicht mehr alleine lasse.“ Ich verdrehte die Augen und holte mir ein frisches Outfit aus meinem Schrank. „Na schön, dann dreh dich um.“

„Wehe du guckst.“, warnte ich ihn noch bevor ich meine Kleidung abstreifte. „Pf.“, machte er nur. Zügig zog ich mich um und teilte ihm dann mit, dass er sich wieder umdrehen könne. Er tat dies und musterte mein neues Outfit. Ich räusperte mich und warf die schmutzigen Sachen auf einen Haufen. „Wäre etwas bequemes nicht angemessener?“, überlegte er. „Dachtest du ich würde den ganzen Tag hier drinnen bleiben?“ Mit dem eigentliche-ja Blick sah er mich zögernd an. „Vergiss es.“, wimmelte ich ab, Band meine Haare zu einem Dutt und verließ mein Zimmer. „Y/N, wo willst du hin?“, fragte er. „Wenn mich nicht alles täuscht müsste ich jetzt einen Kurs haben.“, entgegnete ich und machte mich auf den Weg.

„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Du hast dich gerade verwandelt und solltest lieber nicht unter Leute gehen sondern etwas ausruhen. Nebenbei sagte der Direktor, dass noch nicht jeder erfahren soll, was du jetzt bist.“, berichtet er und lief mir nach. Ich machte kehrt. „Ich kriege, das schon hin es nicht auffällig zu machen. Abgesehen von meinen Zahnschmerzen geht es mir blendend. Ich muss mich nicht schonen.“, ratterte ich herunter. „Im Ernst, wenn du gehst bekommen wir beide Ärger.“ Letztlich blieb ich den ganzen Tag auf meinem Zimmer.

ɪᴛ'ꜱ ᴛᴏᴏ ᴇᴠɪʟ » ʙᴛꜱ ᴠᴀᴍᴘɪʀᴇ ꜰꜰ ✔Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin