s e v e n

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Am nächsten Morgen gegen vier Uhr war es schließlich so weit. Ich bekam meine Tage. Die Krämpfe ließen mich nicht wieder einschlafen, weswegen ich mich entschied nicht zum Unterricht zu erscheinen. Ich zog mir meinen Morgenmantel über und erklärte dem Direktor, dass es mir nicht so gut gehen würde und ich im Internat bleiben werde. Das er meine Gedanken lesen konnte hatte ich in diesem Moment total vergessen, aber wunderte mich schon wieso er keine Begründung hören wollte. Nur das „Holen Sie sich einen Tee aus der Küche.“ ließ mich daran erinnern. Wie er es vorschlug machte ich einen kurzen Stopp in der Internatküche bis ich mich in mein Bett kuschelte.

Als die Tasse ausgetrunken war entschied ich mich zum ersten Mal die Badewanne in meinem eigenen Badezimmer auszuprobieren. Das Wasser ging nur bis zur Hälfte, aber die große Menge an Schaum ließ es so wireken, als ob die Wanne bis zum Rand gefüllt wäre. Meine Haare band ich zu einem hohen Dutt und legte mich. Fast zwei Stunden waren vergangen als ich mich wieder umgezogen hatte und an den Tisch setzte. Ich entschied mich mir noch einen Tee zu besorgen und einen kleinen Snack. Vollkommen ausgerüstet setzte ich mich an meinen Schreibtisch und schrieb einige Sätze auf nur für den Fall, dass irgendetwas passieren sollte, wie dass ich es nicht überlebe, eine Gehirnwäsche erleide oder der Teufel mich holt. Wer weiß schon, was alles möglich war?

Irgendwann wurden meine Bauchkrämpfe allerdings zu stark, weshalb ich mich wieder in mein warmes Bett verzog und in die Decke kuschelte. Kaum hatte ich das eine Stechen überstanden begann auch schon das nächste. Ich war kurz davor vor Schmerzen loszuheulen. Meine Beine hatte ich bereits an meinen Bauch gepresst und mich zusammengezogen, was gefühlt aber kein Bisschen half. Als es plötzlich an der Tür klopfte riss ich mich zusammen ein vernünftiges „Herein.“ hervorzubringen. Erst steckte nur ein Seokjin seinen Kopf durch den Türspalt, doch dann trat die ganze Mannschaft ein. „Was wollt ihr?“, wimmerte ich. „Habe ich mich gestern nicht klar und deutlich ausgedrückt?“, fragte ich an Jungkook gewandt.

„Hast du.“, gab er zu und Hoseok übernahm das Wort:„Aber als du heute nirgendwo aufgetaucht bist haben wir uns Sorgen gemacht und wollten dir etwas Gesellschaft leisten, um dich abzulenken.“ An sich war der Gedanke sehr süß, wäre ich nur nicht in so einer schlechten Verfassung gewesen. „Wir haben sogar unsere Vorräte geplündert.“, der Älteste fuchtelte mit einige Süßigkeitenpackungen vor meinen Augen herum. Sie waren wirklich sehr verlockend. „Dürfen wir bleiben?“, vergewisserte Namjoon sich, während Jin, Hoseok, Tae und Kook mit Hundeaugen ansahen. „Aber nur wegen den Süßigkeiten.“, stellte ich klar und richtete mich etwas auf, wobei ein Stich meinen Unterleib durchzog, weshalb ich mein Gesicht verzog.

„Bleib ruhig liegen, die Schokolade und den Kram kriegst du schon noch.“, scherzte Jin und schmiss sich mitsamt der Snacks auf mein Bett. „Ha Ha, sehr witzig.“, entgegnete ich entnervt und schnappte mir eine Tafelschokolade. „Dein Zimmer ist schön.“, kommentierte Jungkook und sah sich um. Prompt viel mein Blick auf das geöffnete Notitheft, in das ich vorhin geschrieben hatte. Hysterisch sprang ich auf und schnappte es mir, um es verschwinden zu lassen. Erschrocken davon wie schnell ich auf einmal war starrten sie mich an. „Tagebuch.“, log ich und zeigte meine Zahnreihen. Sie sahen mich an, als ob ich ein Psychopathin wäre. Diesen Blicken wollte ich sofort ausweichen und meinte:„Ich gehe kurz ins Bad.“ Das Heftchen vergrub ich in der Schreibtischschublade und versteckte mich im Badezimmer.

„Jimin, hör auf du solltest das nicht lesen, das geht dich nichts an.“, hörte ich Namjoon von nebenan nach einem Gepolter hören. „Das ist niemals ein Tagebuch. Das ist ein Tagebuch.“ Die Person im Spiegel sah mich erschrocken mit großen Augen an. Er meinte doch nicht etwa- Ich dachte nicht mehr zu Ende und schoss auf Jimin zu, der - wie ich es befürchtete - meine Notizen las. Wütend sah ich ihn an, riss es aus seinen Händen und steckte es zurück in die Schublade. „W-wieso schreibst du sowas?“ Was fiel ihm ein es einfach zu lesen? Hatte er noch nie etwas von Privatsphäre gehört oder gab es da andere Regeln für Vampire. „Gibt es nicht.“, kam es von Yoongi, wofür er einen giftigen Blick kassierte. Er sollte sich von meinen Gedanken fernhalten. „Ist gut, ich lasse es.“, nuschelte er.

Dann widmete ich mich wieder Jimin. „Entschuldigung, ich wollte nic-“, ich schnitt ihm das Wort ab:„Hast du aber.“ Ich holte einmal tief Luft und sprach weiter:„Merkst du's nicht? Musst du dich nicht langsam für zu viele Sachen entschuldigen?“ Bedrückt sah er zu Boden, weshalb ich es dabei beließ. Ich wollte niemanden verletzen. Wenn ich meine Regel habe reagiere ich manchmal über und sage Dinge die ich nicht so meine, weswegen ich es bevorzuge diese Woche alleine zu verbringen. „Ich glaube ihr solltet gehen.“, atmete ich mit den Nerven am Ende aus. Jimin kassierte noch einen Schlag auf den Hinterkopf von Jungkook bevor sie sich nach einem Nicken aus dem Staub machten.

Seokjin wollte noch so nett sein und mir die Süßigkeiten lassen, was mich bei dem Anblick aber nur akressiv machte und ich sie allesamt auf den Boden schmiss. Gejammer konnte ich mir zwar unterdrücken, aber die Tränen nicht mehr. In selbst Mitleid versunken schlug ich abwechselnd mit meinen Beinen gegen die weiche Matratze. Zum Glück befand mein Zimmer sich am Ende des Ganges, wo es keiner mitbekam, dass ich einen kleinen Wutanfall bekam und mit den Süßigkeiten umherschmiss. Verdammt, ich muss mich echt mal zusammenreißen. Irgendwann war ich zu erschöpft und der Schlafmangel ließ mich trotz Krämpfen bis zum nächsten Morgen friedlich durchschlafen.

ɪᴛ'ꜱ ᴛᴏᴏ ᴇᴠɪʟ » ʙᴛꜱ ᴠᴀᴍᴘɪʀᴇ ꜰꜰ ✔Where stories live. Discover now