t w e n t y - s i x

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„Ist okay“, flüsterte er mir ins Ohr während ich mich ausheulte. Ich habe immernoch das Gefühl, mein Kopf würde unter Wasser gedrückt werden. Das ich mich bei ihm befand schien nicht zu helfen. Möglicherweise hatte er recht. Ich muss drüber reden um es zu vergessen. „Jimin?“, fragte ich leise worauf er mit „Ja?“ antwortete. Langsam drehte ich mich um, sodass ich ihn ansah. Wir lagen ganz dicht bei einander, wie früher, aber es fühlte sich kein Stück wieder damals an. „Wann holen wir ihn daraus?“ Eigentlich hatte ich vor ihm zu sagen, was sie mir dort angetan hatte brachte es schließlich jedoch nicht auf die Reihe. „Sofort können wir es noch nicht machen, aber ich verspreche dir, sobald es wieder sicherer ist befreien wir ihn“

Eine Weile herrschte Stille bis ich sie wieder brach. Ich wollte es ihm sagen. Denn, wenn das was er meinte stimmt und ich nur so drüber hinweg komme will ich es so schnell wie möglich hinter mir haben. Alles könnte ich ihm allerdings nicht sagen. Nur soviel, dass er erstmal zufrieden ist und ich ansatzweise beginnen kann alles zu verarbeiten. „In meiner ersten Nacht wollte ich abhauen“, startete ich unsicher. „Es hat nicht geklappt. Sie haben mich erwischt und-“ Ich brauchte einige Momente, in denen er mich fester an sich drückte. „-sie haben mir ins Bein geschossen und mich anschließend bis kurz vorm Ersticken unter Wasser gedrückt“ Ich schluckte und kämpfte mit meinen Tränen. „Es tut mir so leid“, entschuldigte er sich.

„An anderen Tagen haben sie mich Tage lang ohne mir Blut zu geben in einen kalten Keller gesperrt“ Die Erinnerung an den feuchten dunklen Raum kamen hoch. Er bereitete mir immernoch Angst und Gänsehaut. „Y/N, bitte verzeih' mir“, bittete er um Verzeihung. „W-wieso? Du kannst doch gar nichts dafür“, antwortete ich ohne aufzuschauen. „Weil ich dich nicht früher geholt habe“, erklärte er bedrückt. Offensichtlich schien er wirklich ziemlich traurig deswegen und machte sich Vorwürfe. Genau das wollte ich aber nicht, weshalb ich es verschweigen wollte. Auf keinen Fall soll er ein schlechtes Gewissen bekommen. „Nein, Jimin“, rasch richtete ich mich auf, was er ebenfalls tat. „Es ist nicht deine Schuld. Du hast versucht zu kommen“, stellte ich klar und sah dabei tief in seine Augen.

„Mach' dir deswegen keine Vorwürfe“, bittete ich ihn. „Versprich es mir“ Nicht ganz überzeugt blickte er mich an. „Wenn noch etwas wäre würdest du es mir doch sagen oder?“, fragte er plötzlich. „J-ja“, brachte ich verwirrt hervor und kam wieder zurück:„Versprich' es, Jimin“ Kaum hörbar bejahte er meine Aussage Kopf senkend. „Im Ernst?“, bohrte ich nach, hob sein Gesicht mit meiner Hand und schaute ihn eindringlich an. Ich erkannte, dass er nicht zu hundert Prozent hinter seiner Antwort stand. „Bitte, sonst mache ich mir nur Vorwürfe“ Traurig betrachtete ich wie er dasselbe tat. „Meinetwegen, ich verspreche es“, schwört er sicherer. Die nächste Aktion die er tat schätze ich als Ablenkung ein. Nämlich presste er seine Lippen gegen meine und erforschte meinen Mund ernergisch mit seiner Zunge.

Bevor er etwas anderes tun könnte - womit er eigentlich bereits angefangen hatte - löste ich mich von ihm. „Lass uns etwas essen“ Ich stand von seinem Schoß auf, jedoch zog er mich an meinem Arm zurück, sodass ich wieder auf ihm saß. Abermals begann er meinen Mundinnenraum mit seiner Zunge zu erkunden. „Jimin“, machte ich erneut Schluss damit. „Was? Wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Ich habe dich vermisst“, erklärte er. Ich seufzte. „Ich habe Hunger“, sagte ich nur und sah ihn mit Hundeaugen und Schmollmund an, worauf er nie - wie auch jetzt - nein sagen konnte. „In Ordnung, lass uns sehen, was wir haben.“ Gespielt sprang ich triumphierend auf und rannte die Treppe hinunter gefolgt von ihm.

Ich hatte ihn mindestens genauso vermisst wie er mich, wenn nicht sogar mehr und ich wollte ihn auch, aber was ich nicht wollte sind weitere Fragen. Und diese würde ich bekommen, wenn er die Verletzungen auf meinem Körper sehen würde. „Wie wäre es mit Kimchi?“, fragte Jimin, der den Inhalt des Kühlschranks betrachtet hat. Ich nickte. „Klingt gut.“ Er nahm die Schüssel raus und füllte mit etwas auf einen Teller und anschließend in die Mikrowelle. „Also-“, sagte er verführerisch und kam auf mich zu. Seine Hände auf der Theke hinter mir abgestützt legte er sich zu mir vor um mich wieder intensiv zu küssen. Er hob mich und setzte mich auf die Theke ohne sich von mir zu lösen. In diesem Moment kam Taehyung rein, wofür ich ihm ehrlich gesagt ein wenig dankbar war.

„Jimin, kannst du deine Bedürfnisse nicht einstellen? Das hier ist ein öffentlicher Platz. Was wenn ich ein paar Minuten später reingekommen wäre?“, nörgelte er nur seinen Freund an. „Komm schon, du bist doch nur neidisch“, entgegnete dieser. Die Mikrowelle gab das Zeichen, dass das Essen warm war, also drückte ich mich an Jimin vorbei zu meinem Kimchi. Eigentlich kaum hungrig setzte ich mich mit dem Teller an den Tisch. Während ich speiste beobachtete mein Freund mich ganz genau, jede einzelne Bewegung nahm er verträumt war. Nach der Hälfte war ich schon so gefüllt, dass ich keinen Reiskorn mehr runterbekam. „Du bist schon fertig?“, wollte er verwundert wissen. Ich nickte, stand auf, brachte mein Geschirr in die Spühlmaschiene.

„Dann können wir jetzt ja weiter machen.“ Bestimmt legte er seine Hände auf meinen Körper um mich wieder hochzunehmen. Mir blieb keine andere Wahl, als meine Beine um seine Taille zu schlingen. Mit mir um sich geklammert marschierte er die Treppe hoch ins Schlafzimmer, in dem er mich sanft auf das Bett legte und sich über mich stützte. „Jimin, ich will jetzt nicht“, probierte ich ihn zu stoppen. Er nahm es nicht besonders ernst und machte weiter. Seine Hand war dabei mir meinen - eigentlich ja seinen - Hoddie auszuziehen, als ich ihn von mir wegdrückte. „Ich sagte, ich will jetzt nicht.“, wiederholte ich und verließ das Zimmer. „Wo willst du hin?“
„Ich brauch' frische Luft.“ Mit diesen Worten verschwand ich aus seinem Blickfeld.

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Frohes neues Jahr✨
Hoffentlich wird dieses ein besseres als das letzte Jahr. Ich wünsche euch allen Gesundheit und viel Erfolg, bei dem was ihr erreichen wollt.

ɪᴛ'ꜱ ᴛᴏᴏ ᴇᴠɪʟ » ʙᴛꜱ ᴠᴀᴍᴘɪʀᴇ ꜰꜰ ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt