f i f t e e n

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Mitten in der Nacht wachte ich auf, weil ich etwas oder eher gesagt jemanden hörte. Müde schlug ich meine Augen auf und entdeckte Wooyoung, der auf meinem Schreibtischstuhl saß. Als ich sein Gesicht erhaschte kamen plötzlich soetwas wie Erinnerungen oder Flashbacks hoch. Es war mein erster Abend hier. Er wollte mit mir reden und wie es aussah biss und küsste er mich. Panisch stütze ich mich auf und wollte auf das andere Bettende flüchten. „Y/N, alles okay?“, fragte er besorgt und kam auf mich zu. „Bleib weg von mir.“, giftete ich und er blieb sofort stehen. „Ich verstehe, wenn du sauer auf mich bist. Ich wollte ni-“, ich fuhr dazwischen:„Du hast mir gebissen!“

„I-ich weiß und ich wollte es di-“, wiederholt redete ich hinein:„Du hast gesagt, ich könne dir vertrauen.“ Ängstlich krallte ich mich in die Matratze. Er versuchte mir ein Stückchen näher zukommen allerdings hielt ich meine Hand warnend vor mich, dass er sich keinen Zentimeter bewegte. „Ist gut. Ich komme dir nicht näher. Hör mir bitte einfach zu.“, mit seinen Händen machte er die Geste, dass ich mich beruhigen kann. „Ich hatte nie geplant, dass das alles passiert, weder dass ich dich beiße, ich Gefühle für dich entwickle oder dass du dich verwandelst.“ Mit gemischten Emotionen sah ich ihn an. Er hatte Gefühle für mich? Ich habe mich verwandelt? „Sie haben es dir noch nicht gesagt.“, fiel ihm aufeinmal wegen meiner Reaktion auf.

„Was haben sie mir nicht gesagt?“, bohrte ich weiter. „Ich hätte nicht kommen sollen, tut mir leid.“, kaum hatte er diese Worte ausgesprochen war er wieder durch das offen stehende Fenster verschwunden. Ich sprang vom Bett auf wobei sich das Hämmern in meinem Kopf wieder breit machte und lehnte mich aus dem Fenster. „Wooyoung, warte!“, brüllte ich in die Nacht, bekam aber keine Antwort. Stattdessen kam ein aufgeschreckter Seokjin in mein Zimmer gestürmt. „Y/N, was ist los? Was machst du da?“, fragte er entsetzt und kam zu mir rüber. „Leg dich wieder hin.“ Er legte seine beiden Hände jeweils auf einen meiner Oberarme und schob mich vorsichtig zurück in Richtung des Bettes.

„Sag du mir was hier los ist?“, rollte ich seine Frage von vorher nochmal auf. „Was meinst du?“, ein wenig dumm tuend und nervös sah er mich an. „Tu nicht so, du weißt genau wovon ich rede.“, ließ ich sein unschuldig tuen nicht durchgehen. „Y/N, ich glaube du solltest dich noch ein bisschen ausruhen und dann werden wir dir alles erklären.“, behutsam legte er mir die Decke über den Körper. „Aber Wooyoung hat gerad-“, alarmiert schnitt er mir das Wort ab:„Wooyoung war hier?“ Langsam nickte ich. „Verdammt.“, fluchte er. „Y/N, egal was er sagt glaub ihm nicht und gehe auf keinen Fall mit ihm. Er darf sich hier eigentlich gar nicht mehr blicken lassen.“, belehrte er mich. Wieso durfte er nicht mehr hier sein?

Weil ich ihn sehr verwirrt und überfordert wegen diesen halben Informationen ansah sagte er:„Wir werden dir alles erklären.“ Er warf noch einen Blick auf mich, schloss das immernoch geöffnete Fenster und ging. Wieso mussten alle in Rätseln sprechen? Ich versuchte die Zusammenhänge zu erkennen und kam auf den Entschluss, dass irgendetwas mit mir passierte. Jimin sagte er hätte versagt, mein gesamter Körper schmerzte und plötzlich kamen diese Erinnerungen mit Wooyoung auf. Was war geschehen nachdem die Jungs mich aus dem Wald geholt hatten? Was hatte es mit Wooyoung auf sich? Warum durfte er nicht hier sein? Warum war er dann hier? Es kam mir so vor, als hätte ich Jahre verpasst.

Am nächsten Morgen brachten sie mir Frühstück ans Bett und versammelten sich in meinem Zimmer. „Was ist das?“, wollte ich wissen, was sich in der  Tetrapacktüte auf meinem Tablett befand. „Iss erstmal was, dann erklären wir dir alles.“, antwortete Namjoon und ich begann zögernd zu essen. Ich war erstaunt darüber wie hungrig ich war, aber vielleicht wollte ich auch einfach schnell fertig werden, um Antworten zu bekommen. Während ich aß merkte ich einen leichten Schmerz an meinen Zähnen, den ich allerdings ignorierte. „Also?“, fragte ich und musterte das mysteriöse Getränk während ich es in die Luft hielt. Namjoon stand auf und nahm es mir erstmals ab.

„Es ist so-“, setzte er an und machte eine kleine Pause. „In diesem Wald, an diesem Abend, bist du-“, es schien nicht als wolle er mich auf die Folter spannen sondern eher im Gegenteil. „-du bist gestorben.“, warf Jin ein, wofür er einen ermahnenden Blick von Joom erhielt. „Was? Macht ihr Witze? Ich lebe doch.“, lachte ich, obwohl ich es eigentlich nicht als lustig empfand. „Es ist kein Witz. Du bist tot.“, meldete Hoseok sich und sah mich traurig an. Sie schienen wirklich ernst zu sein, aber wie konnte das sein? Bin ich im Himmel? Oder in der Hölle? Auf der anderen Seite? Was gibt es noch alles? „Als wir dich fanden hattest du bereits Vampirblut zu dir genommen.“, erzählte Namjoon weiter. Das würde bedeuten, dass ich ein- Nein, das kann nicht sein.

Die Flüssigkeit in diesem kleinen Fläschchen, dass der Hund mir eingelöst hatte war Blut eines Vampirs? „Nein, das kann nicht sein.“, wollte ich keinen Glauben schenken. „Jimin?“ Hilflos sah ich zu ihm. Er hatte mir versprochen, dass mir dies nicht passieren würde. „Es tut mir leid.“, er senkte den Kopf. „Die Verwandlung ist noch nicht vollendet, du musst Blut trinken.“ Er reichte mir die Tetrapacktüte, doch ich schüttelte den Kopf. Ich wollte es nicht. „Y/N, du wirst sterben, wenn du es nicht zu dir nimmst.“
„Ich bin doch schon längst tot.“, erinnerte ich ihn. „Y/N, was soll das? Trink.“, forderte Jimin mich auf. Ich blieb jedoch dabei.

ɪᴛ'ꜱ ᴛᴏᴏ ᴇᴠɪʟ » ʙᴛꜱ ᴠᴀᴍᴘɪʀᴇ ꜰꜰ ✔Where stories live. Discover now