t h i r t e e n

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Langsam öffnete ich meine Augen und sah direkt in seine. Hatte er mich die ganze Zeit beobachtet? „Guten Morgen.", strahlte er mich trotz der frühen Tageszeit mit seiner tiefen Morgenstimme an. „Morgen.", erwiderte ich und erwiederte genauso sein seinen Starren. Obwohl es Morgen war sah er gut aus. Erst jetzt fiel mir auf, dass dies bei mir wahrscheinlich nicht der Fall war. Beschämt zog ich mir die Decke über den Kopf. „Was machst du denn da?", grinste er und riss mir meine Deckung weg. Sein Gesicht war so nah an seinem, dass ich mich nicht darauf konzentrieren konnte ihm eine vernünftige Antwort zu liefern. Gerade wollte ich doch ansetzten, als seine Lippen sich auf einmal auf meinen befanden und ich nicht mehr in der Lage war etwas zu sagen.

Meine weit aufgerissenen Augen starrten gegen seine geschlossenen. Das war mein erster Kuss. Wie konnte mein erster Kuss so werden? Bevor wir uns die drei Worte gestanden hatten. Mit einem Vampir. Für eine Sekunde vergaß ich diese ganzen Umstände und erwiderte den Kuss mit ebenfalls geschlossenen Augen. Für diese Sekunde konnte ich ihn sogar etwas genießen. „Y/N.", unterbrach er den Kuss. Ich schlug meine Augen wieder auf und sah ihn an. Er setzte sich auf und drehte mir den Rücken zu. Hatte ich etwas falsch gemacht? Hatte ich schlecht geküsst? Wie peinlich. „W-was ist?", hinterfragte ich sein Verhalten und beugte mich zu ihm. „I-ich glaube, ich habe mich in die verliebt.", gestand er unsicher und irgendwie auch traurig.

Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich war mir nicht zu hundert Prozent sicher, aber ich glaube wir teilten die selben Gefühle. „Es tut mir leid.", entschuldigte er sich und drehte sich wieder zu mir. „Was, nein, das muss es nicht.", wimmelte ich rasch ab. Er wich meinem Blick konstant aus. „Jimin?", versuchte ich ihn dazu zu bringen mich anzusehen, was mir auch gelang. „Ich habe Gefühle für dich entwickelt.", gab ich in der Hoffnung zu, es würde ihn aufmuntern, was es allerdings nicht tat, es bewirkte eher das Gegenteil. „Nein, Y/N. Du hast Angst vor mir deswegen sagst du das.", interpretierte er es jedoch komplett falsch. „Jimin, nein.", streitete ich ab.

„Du hattest recht, an dem einen Tag hätte ich dir wahrscheinlich wehgetan, hätte Wooyoung dich nicht weggebracht.", erinnerte er mich. „Es ist nicht sicher. Ich könnte zu schnell die Kontrolle verlieren.", nuschelte er weiter. Ich war auf unerklärliche Weise bereit das Risiko einzugehen. „Hey, ich weiß du kannst das schaffen.", machte ich ihm klar und hob sein Kinn behutsam. „Du wirst es schaffen.", verbesserte ich mich entschlossen. „Nein, Y/N.", schüttelte er den Kopf und wischte meine Hand beiseite. „Doch, Jimin." Immernoch schüttelte er den Kopf. „Du kennst das Gefühl nicht, wenn dein gesamter Körper sich danach sehnt nur einen Tropfen Blut zu bekommen und was er dafür tun würde.", erklärte er. „Okay, vielleicht weiß ich es nicht aber, was wenn-", er unterbrach meinen leichtsinnigen Gedanken:„Vergiss es, das werde ich dir nicht antun."

„Wieso nicht? Es würde alles erleichtern.", fragte ich nach. „Es würde nichts erleichtern.", widersprach er mir. „Jimin, seien wir ehrlich. Es ist nur eine Frage der Zeit bis ich mich verwandle.", wurde ich etwas lauter. „Ich werde es nicht zu lassen." Er griff nach meiner Hand. „Was auch immer.", faselte ich und stand genervt auf, um mich fertig zu machen. Frisch gemacht verließ ich es einige Minuten später wieder und war plötzlich alleine. Wo war er denn? Das letzte was ich spürte war ein Schlag auf meinen Hinterkopf, dann wurde alles schwarz.

POV Jimin

„Ich hatte nicht vor sie alleine zu lassen. Es ist nur-", versuchte ich mich zu erklären. „Wir haben uns quasi gestritten. Ich wollte nur für ein paar Minuten an durch atmen." Verzweifelt senkte ich meinen Blick und spürte Taehyung Hand, die auf meinen Rücken klopfte. „Was auch immer. Wir müssen sie finden bis es zu spät ist.", stellte unser Anführer unsensibel klar. Bedrückt nickte ich und spielte mit ihrem Armband, das verlassen auf dem Boden lag. „Gehört das ihr?", fragte Namjoon und ich nickte. „Gut, damit können wir versuchen sie zu finden." Damit war diese "Versammlung" beendet und wir schwärmten alle aus. War es meine Schuld? Könnte ich es mir jemals verzeihen, würde ihr etwas zu stoßen?

POV Y/N

Vorsichtig öffnete ich die Augen und hielt mir die Stelle, an der es mich erwischt hatte. „Du bist wach.", hörte ich eine mir bekannte Stimme sagen, konnte sie allerdings niemanden zu ordnen bis ich Wooyoungs Gesicht entdeckte. „W-was mache ich hier?", rieb ich mir verwirrt meinen Hinterkopf, weil er nicht aufhörte weh zu tun und setzte mich aufrecht auf. „Ich habe dich hier her gebracht.", er erhob sich und kam zu mir rüber. „Hier ist es sicherer als im Internat." Deswegen musste er mich ohnmächtig schlagen? Hätte es nicht gereicht mich so an diesen Ort zu bringen? „Bitte, du hast sicher Durst.", er reichte mir eine Flasche Wasser, die ich dankbar annahm und einen großen Schluck nahm.

„Wissen die anderen, dass ich hier bin?", wollte ich mich versichern, dass sie sich keine Sorgen machten. „Naja, also-", zögerte er, was mir bereits Antwort genug war. „Sie sollten es wissen."
„Du verstehst nicht, jede Person die deinen Aufenthalt kennt könnte gefährlich für dich sein.", streitete er ab. „Das mag ja sein, aber ich vertraue ihnen. Sie würden mich nicht verraten.", hielt ich zu meinen Leuten. „Noch mag es vielleicht so aussehen, aber spätestens wenn ihnen mit ihren Liebsten gedroht wird werden sie dich verraten." Ich schüttelte den Kopf. Das würden sie nicht. „Was auch immer. Ich muss zurück ins Internat bevor jemand merkt, dass ich fehle."
„Du kannst mich hier nicht alleine lassen.", beschwerte ich mich. „Du bist ja nicht alleine.", er deutete auf den golden Retriever, der in seinem Körpchen schlummerte. Mit dem fassungslos legte ich den Kopf schief, doch er reagierte nur noch mit einem:„Ich komme morgen wieder." und haute einfach ab. Na super.

ɪᴛ'ꜱ ᴛᴏᴏ ᴇᴠɪʟ » ʙᴛꜱ ᴠᴀᴍᴘɪʀᴇ ꜰꜰ ✔Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon