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Ich hatte natürlich die Prüfung verhauen

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Ich hatte natürlich die Prüfung verhauen. Um ehrlich zu sein war ich tatsächlich eingeschlafen. Und zu allem Überfluss war ich nicht aufgewacht bis die Lehrerin es gemerkt hatte, beinahe hätte sie mich wieder zum Direktor geschickt. Meine Beteuerung, ich habe die ganze Nacht gelernt, kaufte sie mir höchstwahrscheinlich nicht ab, aber da sie eine relativ gnädige Frau war, sah sie drüber hinweg.

Jetzt war ich auf der Toilette damit beschäftigt den Kugelschreiber von meinem Gesicht zu rubbeln, der sich eingeprägt hatte, nachdem ich 10 Minuten lang auf meinem frisch beschriebenen Blatt gelegen hatte.
Ich würde Nachhilfe nehmen müssen, meine Mutter wäre enttäuscht von mir.
Meine Augen wurden wässrig als ich mir wutentbrannt entgegen starrte.

Die durchsichtigen Tränen zogen ihre Bahnen über die dunklen Schatten unter meinen Augen. Ich sah schrecklich aus. Außerdem konnte ich kaum ein Auge offen halten. Inständig hoffte ich Hinata und Kageyama schlugen sich gut, schließlich war die Nummer 10 mindestens genauso lange wach gewesen wie ich.

Eine wichtige Stütze hatte er mich genannt. Ich sehnte mich nach meinem Bett. Meine brennenden Lider schlossen sich, Erschöpfung und Enttäuschung machten sich breit. Nie bekam ich was gebacken.
Nicht mal beistehen konnte ich ihnen, beim alles entscheidenden Match! Nur weil ich so schlecht war. Selbstmitleid brachte mich aber auch nicht weiter. Meine Hände schlugen wie automatisch an meine Wangen, hinterließen zwei feurige Abdrücke. Wieder betrachtete ich mein Spiegelbild, klatschte mir Wasser ins Gesicht und sah zu wie die einzelnen Tropfen auf meinen Pulli tropften. Seinen Pulli.

Ich nahm einen tiefen Atemzug und stieß die Tür auf um ins Freie zu treten.
Sie schaffen es. Sie schaffen es. Sie schaffen es.
Ich wickelte seinen Schal um mich, setzte die Kapuze auf und hockte mich an die Heizung, den Kopf in den Nacken gelegt, die Hände zum Gebet gefaltet.

Sie schaffen es. Drei von fünf Sätzen gewinnen. Sie schaffen es. Karasuno ist stärker denn je. Stärker als Shiratorizawa. Stärker als Ushijima, stärker als Tendou. Noya und Daichi in der Annahme, Tanaka und Asahi und Hinata im Angriff, Kageyama beim Zuspiel, Tsukki beim Block. Und Ennoshita, Yamaguchi, mein Bruder und die anderen als Ersatz. Wir würden niemals verlieren.

Ich verschränkte meine Hände ineinander, drückte sie so fest zusammen, dass die Knöchel weiß wurden. Und dann betete ich. Nicht das sie es nötig hätten. Dennoch, auf Nummer sicher gehen schadet nicht.

„Sie sind zurück!" Ich schreckte hoch. Was?
Meine Augen blinzelten gegen die rötliche untergehende Sonne an, als ich mich aufrichtete. Meine Klassenkameraden stürmten zu den Fenstern und rissen sie auf.
„Sie haben gewonnen!" schrie jemand, sobald er sich gefährlich weit aus dem Rahmen lehnte. Sofort war ich hellwach. Auch die blonde Lehrerin ließ sich von dem Fan Ansturm mitreißen und sah auf den Hof hinunter.

Aber anstatt mich zu den Haufen zu gesellen, die sich an der Fensterfront gebildet hatten, eilte ich unauffällig aus dem Zimmer. Meine Beine kribbelten vor Aufregung als ich den leeren Flur hinunter eilte, überall standen sie in Gruppen und brüllten der Mannschaft zu. Während ich die Treppen hinunter raste, überlegte ich wen ich zuerst anfallen sollte. Beim ganzen Denken übersah ich eine Stufe, mit voller Wucht knallte ich auf den harten Boden.

AUSGEHEN (kageyama)Where stories live. Discover now