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„Sakura, du glaubst nicht wie anstrengend die zwei sind!" seufzte Koshi und schmiss sich neben mich auf mein Bett um ein Blick auf mein Handy zu werfen

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„Sakura, du glaubst nicht wie anstrengend die zwei sind!" seufzte Koshi und schmiss sich neben mich auf mein Bett um ein Blick auf mein Handy zu werfen. „Kann's mir vorstellen"

"Sag bloß du hast ein Auge auf Kageyama geworfen" Er sah entsetzt von meinem Handy zu mir und dann wieder zu meinem Handy.
Ich schüttelte konzentriert den Kopf und scrollte weiter.
"Ich informiere mich nur über den König des Spielfelds, was damals passiert ist weißt du? Ist ja n' verdammt toller Name"
"Und?" Koshi setzt sich auf und spielt mit meinem Volleyball.

"Seine Mannschaft Kitagawa Daiichi hat ihm den Angriff verweigert" entnahm ich den Artikel über das verlorene Match. Koshis Augenbrauen zogen sich zusammen, als er den Ball wieder auffing.
"Inwiefern?" fragte er und begann den Ball erneut durch mein Zimmer zu pritschen.
"Er scheint so kritisch zu sein und von Perfektion besessen, dass sie sich geweigert haben, anzugreifen. Sein Zuspiel ging ins Leere. Das ist hart." Ich stieß gepresst Luft aus und legte mein Handy beiseite.

"Ja er lässt tatsächlich seine bestimmende Seite zum Vorschein kommen, das merkt man deutlich. Aber was seine Technik angeht, kann man sich nicht beklagen, keineswegs. Er macht mir Konkurrenz" seufzte mein Bruder.

Koshi ist bis jetzt Zuspieler der Karasuno.
„Es haben sich noch zwei andere beworben für den Club und am Samstag wird ein 3 gegen 3 geben, Hinata und Kageyama müssen ein Team bilden, zusammen mit Tanaka" grinste er.

„Der arme Ryū. Gehört der Schlaksige dazu? Der mit der Brille?" ich hatte ihn heute kaum registriert, als er mir entgegen kam, dennoch war mir seine Größe aufgefallen.
„Ja, Tsukishima, der Typ is fast 1,90m und dauernd am provozieren von allen und jedem. Schwer. Er und sein Freund sind am Samstag im anderen Team"
„Immerhin 1,90m. Gut für den Block." meinte ich und schwang mich von meinem Bett.

„Komm lass uns runter gehen ich hab Hunger" meinte er und öffnete die Tür.
Ich griff nochmal nach meinem Handy und entsperrte es, dem Gesicht von Kageyama entgegenblickend.

Ein kleines Schmunzeln schlich sich auf mein Gesicht. Der König. Wie der wohl spielt?
Doch sofort versteiften sich meine Schultern und ich pfefferte das Gerät in die hinterste Ecke meines Bettes und schüttelte den Kopf.
Er ist ein Arschloch. Ganz bestimmt.
„Sakura, komm!" rief mich Koshi von unten.
Ich stürmte die Treppe herunter, mit hitzigem Gesicht.

„Haben wir diese Reiskekse da?" Ich wühlte in der Schublade für die Snacks herum.
„Wenn du die gestern gekauft
hättest, ja" meinte er mit einer hochgezogenen Augenbraue.

Shit, das hatte ich komplett vergessen, ich war direkt nach Hause gegangen, so in Gedanken wie ich war. Ich schlug mir mit der flachen Hand auf die Stirn.
„Man tut mir leid ich hab's
vergessen" murmelte ich und lies mich auf die Couch fallen.

„Ist auch alles ok bei dir?" Koshis Augen musterten mich besorgt.
Ich nickte und sah auf meine Hände.
Ich hatte lange kein Volleyball mehr gespielt. Meine Finger bewegten sich von ganz allein. Dann stand ich auf.

„Es ist schon spät, ich gehe ins Bett" gähnte ich.
„Mach das, ach warte! Kannst du mir noch in Englisch helfen?" bat er mich. Oh man.
„Helfen?" Ich grinste.

Ich war zwar drei Klassen unter ihm, aber er war ein Versager in Englisch und ich war tatsächlich gut, da ich in früherer Kindheit eine Freundin aus Amerika hatte. Ich hatte mal einen Austausch gemacht, noch in der Mittelschule damals. Dort hatte ich auch Schwimmen angefangen.

Deshalb machte ich meistens seine Aufgaben. Mein Bruder war wenig zwar geduldig, aber ich nicht, deshalb machte ich mir nichts aus Erklärungen.
Ich nickte und folgte ihm die Treppe hoch in sein großes Zimmer.

Um 23:56 waren wir fertig mit seinen Hausaufgaben, die um ehrlich zu sein größtenteils ich erledigt hatte, da er um elf schon eingeschlafen war.
Ich schleppte mich auf die Couch und nahm mir eine Decke aus seinem Schrank.
Ich gähnte nochmal und lies mein Kopf auf das Kissen sinken.

Der König.
Mit seinen schwarzen Haaren, breiten Schultern und perfekten Kiefer.
Was zum ...? Es wurde höchste Zeit das ich schlafe! Mein Gehirn spielte mir schon Streiche.

Meine Augen fielen zu und ich stellte mir vor auf einer Blumenwiese zu sein. Den frischen Duft der blühenden Blüten einatmend, an einem Kirschbaum lehnend, mit dessen Blüten in den Haaren, nach denen man mich benannt hatte. Sakura. Kirschblüte.

In meinen Händen einen Volleyball, das beste Gefühl das es geben kann.
Das weiche Leder, aufgeteilt in blaue und gelbe Teile. Nicht zu fest aufgepumpt, nicht so weich, dass er nachgibt, wenn man ihn zusammendrückt.

-

Koshis Wecker klingelte und ich schreckte hoch aus meinem Blumentraum.
„Man Koshi es ist 4.30 morgens!" flüsterte ich um meine Mutter nicht zu wecken. Erschrocken wandte er sich um und schien sich zu fragen wie ich in sein Zimmer kam.

„Du bist wieder bei den Hausaufgaben weggepennt" lachte ich ihn aus. „Was machst du denn um die Uhrzeit?"
„Ich ähm werde die Jungs überraschen?" meinte er dann als Erklärung und sammelte seine Trainingsklamotten ein.
„Inwiefern überraschen? Hat jemand Geburtstag?" gähnte ich und kämpfte mich aus der Decke.

„Nein, nein, aber Tanaka plant mit den zwei Neuen in der früh heimlich zu trainieren!"
„Aha. Ist ja sehr geheim wenn du es weißt!", sagte ich und ging in mein Zimmer um mich umzuziehen.
„Es ist grundlegend nur vor Daichi geheim um ehrlich zu sein, weil er es verboten hat! Aber der großzügige Tanaka jajaja" plapperte Suga vor sich hin.

„Und du kannst natürlich auch nicht anders was?" Ich zog mir eine Jogginghose und ein T-Shirt an und stopfte meine Schuluniform in meine Tasche.

„Was machst du?" Suga stand im Türrahmen.
„Ich komme mit" gab ich stur zurück." Ich kann eh nicht mehr schlafen und ich will mal wieder ein bisschen was von Volleyball spüren"

Bedächtig nickte mein Bruder und deutete mir mit einer Handbewegung an ihn zu folgen.
Schweigend gingen wir nebeneinander her, wir hatten es nicht weit aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor.

„Kennst du Hinata?" fragte mich Koshi aus dem Nichts.
„Äh ja er ist in meiner Klasse. Extrem gesprächig" antwortete ich. Und das war's auch mit der Unterhaltung.
„Ich hole mir noch kurz eine Milch" rief ich ihm hinterher und bog zum Automaten ab.
Und siehe da, der König.

Am liebsten wäre ich direkt wieder umgedreht, aber ich wollte doch einen Neustart machen.
Ich räusperte mich, was er jedoch entweder ignorierte oder nicht wahrnahm.
Wie gebannt starrte er auf den Automaten, wahrscheinlich unentschlossen welche er nehmen sollte.

Sollte ich ihn ansprechen?

„Nimm nicht die Erdbeermilch, die schmeckt scheisse" überwand ich mich und wollte direkt nachdem ich das ausgesprochen hatte im Erdboden versinken. Wie peinlich. Vollkommen unpassend. Schlagartig ließ ich mein Gesicht in die Hände sinken.
Ich war sicher rot wie eine Tomate mit Sonnenbrand.

Langsam drehte er sich um und sah mich an.
Mir wurde schlecht und ich musste mich auf die Lücken zwischen den Steinplatten konzentrieren, um nicht umzufallen lehnte ich mich unauffällig an einen Pfeiler.

Man hatte der Augen. Wie Blaubeeren. Nur um einiges bedrohlicher.
Als ich hochsah hatte er sich bereits wieder umgedreht und sich gebückt um seine Milch aus dem Fach zu holen.
Ohne ein Wort entfernte er sich Richtung Halle.

Komischer Typ.
Mit meiner eigenen Milchtüte in der Hand betrat ich kurz nach ihm die Sporthalle.

„Sakura-san, was machst du denn auch hier?" fragte mich Hinata.
„Hi. Mein Bruder hat mich mit geweckt. Ich bin einfach mitgekommen, zu eurem geheimen Training" erklärte ich und bestrafte meinen Bruder mit einem Blick der töten könnte.
Das Training verlief entspannt, für mich zumindest.

Ich unterhielt mich mit Shimizu und ließ mir von ihr ein paar Bälle zuwerfen oder spielte gegen die Wand.
„Die Wand ist der perfekte Gegner. Wie ein Spiegel. Sie spielt dir den Ball so zurück wie du ihn zu ihr gespielt hast" meinte mein ehemaliger Trainer einmal.
Weise Worte.

AUSGEHEN (kageyama)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt