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"Sakura!" Unbeholfen stolperte ich weiter, das Gewicht der Tasche zog mich beinahe wieder Richtung Erdboden

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"Sakura!" Unbeholfen stolperte ich weiter, das Gewicht der Tasche zog mich beinahe wieder Richtung Erdboden. Was nahm der denn alles mit?
"Lass mich das nehmen, du-" Mit einer schneidenden Handbewegung unterbrach ich ihn. Das wäre doch gelacht.

"Ich kann das. Siehst du?" Mir kam die Idee, sie mir einfach in den Nacken zu hängen um meine Schultern zu entlasten, wobei sie sich jedoch als noch schwerer erwies und ich beinahe zusammenklappte.
Ich keuchte auf und kämpfte mich aus der Schlaufe. Betrübt und wütend zugleich betrachtete ich das Ding auf dem Boden.
"Ja ich sehe schon"

Mit einem arroganten Grinsen hob er das Gepäckstück auf, schulterte es als wäre es leicht wie eine Einkaufstüte.
"Angeber" murmelte ich, trottete ihm dann aber hinterher Richtung Menschenmenge.
Kageyama nahm mich an der Hand und warf einen Blick über seine Schulter. Böse funkelten ihm meine Augen entgegen.

"Damit du mir nicht verloren gehst, du Zwerg" Abfällig schnaubte ich, dennoch mit dem Wissen, dass er Recht hatte. Mit meinen 1,58 m konnte ich nirgends was ausrichten, vor allem nicht in Menschenmassen. Keine Ahnung wie ich so klein geraten war, mein Bruder überragte mich immerhin über einen Kopf. Meine Oma war so klein wie ich, aber vielleicht war sie auch einfach geschrumpft mit ihren 87 Jahren.

Also ließ ich mich stumm protestierend durch die Menge ziehen, bis die Luft wieder reicher an Sauerstoff wurde. Die Anzeigetafel schräg über unseren Köpfen zeigte die Abfahrt seines Zuges in 10 Minuten an.
"In welchem Abteil bist du?" Neugierig schielte ich auf das Ticket in seiner Hand.
"Im Mittleren"
"Na dann. Wehe du bist noch genauso schlecht wenn du zurück kommst" grinste ich ihn an, dann zog er mich in seine Arme und tätschelte meinen Kopf.

"Aber sicher" Ich wagte nicht meine Hände aus den Taschen zu ziehen, in denen sie sich gerade aufzuwärmen begannen. Sie waren schon purpurrot vor Kälte.
"Jetzt muss ich mich alleine mit Hinata rumschlagen" jammerte ich und zog einen Schmollmund.
"Du hast ja noch Mei" meinte er und sah mich an. Eine Woche. Eine Woche ohne diesen blöden Blick und die noch blöderen Kommentare. "Schau nicht so traurig"

Ich wandte den Blick ab, begutachtete die Schneeklumpen an meinen schwarzen Stiefeln.
"Tu ich gar nicht" meckerte ich und blinzelte die Feuchtigkeit in meinen Augenwinkeln hektisch weg. Bloß nicht.
Ein Paar zu unserer Linken erregte meine Aufmerksamkeit, sie hatte ihn angesprungen wie eine Katze und war in Tränen ausgebrochen. Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte ich die Szene.

Man konnte es auch übertrieben.
"Mach dir bloß keine Hoffnungen" kommentierte ich und er wandte ebenfalls den Blick von dem Schauspiel ab.
Die elektronische Stimme des Lautsprechers kündigte eine verbleibende Zeit von drei Minuten an.

„Beeil dich" Ich schubste ihn weg und scheuchte ihn hektisch Richtung Zug. Aber er gab sich ganz gelassen, beugte sich zu mir runter, sein Finger hob mein Kinn an und er legte seine Lippen auf meine. Zwei Minuten.
„Kageyama! Los!" Schweren Herzens stieß ich ihn erneut von mir, dieses Mal machte er auch Anstalten sich Richtung Bahn zu begeben.

AUSGEHEN (kageyama)Where stories live. Discover now