Die Druidenkoppel

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Severus pov:
Ich legte mich ins Gras und betrachtete den alten Steinkreis. Nach einer Weile legte sich Silentcry hinter mich, sodass ich mich an ihren Bauch lehnen konnte. Die ganze Situation im Grimmaultplatz kam mir vor die Augen. Ich war immer noch wütend, aber nicht auf Sirius, sondern auf mich selbst.
Der Rauch sollte geheim bleiben.
Doch ich hatte ihn nicht kontrollieren können, so viel Wut hatte ich gespürt. Jetzt wussten es alle. Und Y/N hatte recht. Ich hatte allen das Monster gezeigt, das sie sehen wollten.
Was wird Albus sich jetzt denken? Und noch wichtiger, was dachte Y/N jetzt von mir?
Ich hatte alles riskiert. Mein größter Fehler seid Langem.
Vielleicht war bereits jetzt mein Leben mit Silentcry auf Jorvig kein geheimes mehr.

Eine einsame Träne lief meine Wange herunter. Ich drehte meinen Kopf und verbarg ihn in Silentcry's Fell und spürte, wie sie ihren Kopf an meine Schulter drückte.
Es war still. Und irgendwie überkam mich dieses Gefühl von dem Wissen, dass es nichtz mehr lange still sein würde. Nicht im Bezug auf diesen Moment, sondern auf unsere Zukunft. Wenn Dumbledore von Silentcry herausfinden würde, konnte alles passieren, aber nichts davon war gut für mich. Vielleicht gut für Hogwarts, gut für den Orden, gut für Harry Potter. Aber nicht gut für mich.
Dieses Argument hatte mich bei Albus noch nie weiter gebracht, den ich war keine seiner Prioriäten.
Es fühlte sich unfair an. Ich musste immer da sein, wenn er mich für irgendeinen Plan brauchte. Aber eine Priorität war ich nicht. Ich war eine Puppe. Zumindest für ihn.
Ich sah Silentcry erneut an. Mittlerweile zupfte sie in der Näher ein paar Grashalme ab.
Für sie war ich eine Priorität, dessen war ich mir sicher. Ich durfte sie nicht verlieren.
Als hätte sie meine Gedanken gehört, wieherte sie zufrieden auf und ein unverhinderbares Lächeln überkam mein Gesicht. Gerade streckte ich meinen Arm aus, um sie am Kopf zu streicheln, da erklang ein grollendes, lautes Geräusch. Ein Donner.

Ich sah mich um. Der Himmel war klar und blau, also war dieser Donner entweder etwas unnatürliches oder Einbildung. Verwirrt drehte ich mich wieder um, denn Silentcry wieherte noch einmal. Ich sah wieder in den Himmel und entdeckte links von uns etwas Unnatürliches zwischen den Wolken. Ein dunkler Kreis, ein Pferd, eine Maske - unser Zeichen.
"Das war kein Traum.", murmelte ich leise und dachte an meinen Traum im Krankenflügel. Ich setzte mich auf und stand schnell auf den Beinen.
"Ist es wirklich passiert?", fragte ich Silentcry vorahnend, während diese ebenfalls aufstand.
Sie schnaupte zustimmend.
Das Zeichen begann, sich zu bewegen. Es erinnerte an eine Sonne, die im Horrizont unterging. Doch es verschwand nicht hinter den Bergen, sondern schien am anderen Ende von Jorvig zu landen, soweit man dies sagen konnte.

Meine Hand griff wie paralysiert nach den Zügeln und wie von selbst landete ich auf Silentcrys Rücken.
Lange Zeit hatten wir nur eine Richtung: geradeaus. Doch meine Neugierde ließ nicht nach. Zudem war dies hier eine bessere Beschäftigung, als an die möglichen Folgen meines Wutausbruchs zu denken.
Nachdem wir durch einen Wald in einem kleinen Dorf angekommen waaren, andem die Berge und damit das Ende Jorvigs grenzten, war unsere beste Lösung, an diesen entlang zureiten, bis wir einen Ort fanden, welcher unserer Absicht nach mysteriös genug wirkte.
Und Tatsächlich fanden wir zwischen zwei Felsen einen schmalen, leicht zugewachsenen Weg.

Vorsichtig und so leise wie möglich stiegen wir über die Wurzeln und kamen auf der breiten Spitze eines Hügels an. Mein Mund öffnete sich unkontrolliert, denn das, was ich hier sah, war mehr als nur Magie. Mein Körper verkrampfte sich, denn ich hatte das ungute Gefühl, in etwas großes hereingeplatzt zu sein. Kein Mensch oder Tier war hier, aber ich wurde beobachtet.
Dieser Ort sah wie ein strukturierter Platz aus; fast die Hälfte von ihm wurde durch eine Art Koppel besetzt - eigentlich nichts Ungewöhnliches auf Jorvig. Vor der niedrigen Steinmauer, welche die Koppel umgab, stand eine kleine Tafel aus Kork, an die ein paar unordentlich wirkende Zettel gepinnt waren.
Rund um den Platz waren wilde Sträucher und Bäume verteilt, welche diesen gut tarnten, was mir auffiel. Wahrscheinlich sollte dieser Ort hier geheim bleiben, vielleicht traf sich hier eine schwarz-magische Sekte - Severus, hör auf und denk rational.
Der Grund für meinen Gedanken war aber nicht ausgedacht - er stand seitlich von der Koppel und sah aus wie ein riesiger Kelch mit einer blau gefärbten Flamme darüber.
Mein Blick blieb für einen kurzen Moment daran haften und ich überlegte, was dieses Ding sein könnte.
Doch Silentcry holte mich wieder aus meinem Kopf, indem sie nervös mit den Hufen scharrte.
Wir sollten abhauen. Abhauen? Den ganzen Weg und diese Entdeckung - um abzuhauen?
Hunderte Contra-Argumente rauschten durch meinen Kopf. Es könnte lebensgefährlich werden, Silentcry könnte verletzt werden, ich könnte entarnt werden! Oder ich könnte etwas Großes herausfinden.
Ein paar Sekunden lang standen wir einfach nur da und die Stimmen stritten sich in meinem Kopf.

𝙳𝚒𝚎 𝚣𝚠𝚎𝚒𝚝𝚎 𝙻𝚒𝚎𝚋𝚎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt