Epilog

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Y/N pov:
Mein Körper füllte sich mit Energie und mein Kopf begann wieder zu arbeiten. Das Gefühl kehrte in meine Fingerspitzen zurück. Ich lag auf einem fremden Bett. Eigentlich hatte ich mir gewünscht, neben einem starken Körper aufzuwachen, welcher mich in eine sanfte Umarmug zog und meinen ruhigen Atem erwiderte.
Ich zog meine Stirn zusammen, ließ die Augen jedoch geschlossen. Ich nahm ein flinkes, kaum hörbares Rascheln war. Gleich darauf verdeckte ein Körper das Licht, was auf mein Gesicht schien.
Eine weitere Bewegung und sanfte Lippen auf meinem Haaransatz folgten nicht einmal Sekunden danach. Es ließ mich lächeln. Die Gestalt war wieder weg und das Licht wieder da. Wenn man darauf achtete, konnte man sehr leise Schritte hören. Fast so, wie wenn jemand heimlich den Raum verlässt.
Ich blinzelte. Erst erblickte ich nur einen schwarzen Schatten inmitten des Saals voller weißer Betten, dann wurde meine Sicht schärfer und der Schatten verwandelte sich in eine schwarze Hose und ein gleichfarbiges Hemd, darüber lange, bis zur Schulter reichende, ebenfalls schwarze Haare, welche einen ungewöhnlich gesunden Schimmer auf sich trugen.
Doch ehe ich ihn näher betrachten konnte, verschwand Severus durch den Spalt der leicht geöffneten Tür des Krankenfügels. Ich grinste angesichts seiner Flucht vor der aufgeregten Madame Pomfrey, welche ihm schon vorher Fragen stellen wollte, wie er zum Beispiel seine Verletzungen der Todessertreffen endstammend jedes Mal vor ihr hatte geheim halten können.

Als sich mein Grinsen langsam verflüchtigte, dachte ich ebenfalls darüber nach, den Krankenflügel zu verlassen. Zu ihm zu gehen.
Ich sah mich um. Alle Betten hier waren besetzt. Ich entdeckte den roten Schopf von Ronald Weasley, so wie die runden Brillengläser von Harry auf einem der Nachttische.
Doch der Drang, den Wind von frischer Luft um mich zu spüren, ließ nich nach. Ich hob meine Decke hoch und betrachtete meinen Körper. Meine Kleidung war blutfrei und wieder zusammengeflickt. An einigen Stellen meiner nackten Haut erkannte man Narben, manche davon groß, andere kaum sehbar.
Ich drehte mich auf der Matraze herum und stellte meine blanken Füße auf den eiskalten Steinboden ab. Kaum war dies passiert, folgte mein ganzer Körper wie automatisch. Erst wackelte er noch ein wenig, doch dann fing ich mein Gleichgewicht wieder.
Ich lief langsam vor den Betten entlang auf die Tür zu.
Bis hier hin waren meine Gedanken ein wenig eingeschrängt, doch jetzt gerade realisierte ich es.
Es war vorbei. Voldemort war vorbei. Killoran war vorbei. Und mit ihnen der Krieg.
Severus würde nie wieder in der Nacht von seinem dunklen Mal geweckt werden. Seine Schmerzen würden aufhören. Seine Vergangenheit konnte nun die Zeit finden, verarbeitet zu werden.
Silentcry musste sich nicht mehr vor Hogwarts verstecken. Oder vielleicht doch?
Ich hatte über die Zeit mehrere, wahnsinnige Nachtschattenfans in Hogwarts erlebt. Severus würde sicher nie wieder in Ruhe gelassen werden!

Hinter mir reusperte sich jemand. Die Stimme gehörte eindeutig zu einer verärgerten Madame Pomfrey. Es war mir schon klar, dass sie hier bestimmte, wer hinein und hinaus gehen durfte, allerdings sah ich keine Möglichkeit in der Tat, mich wieder in das Bett zu legen.
Ich blieb stehen und drehte mich in Schneckengeschwindigkeit um. Sie hatte die Hände in die Hüften gestämmt und starrte von einigen Metern entfernung herausfordernd zu mir herüber.
"Tut mir leid.", entschuldigte ich mich rechtmäßig und machte fast eine Knicks-ähnliche Geste.
Pomfrey ließ ihre Arme sinken. Was sie wohl nicht erwartet hätte war, dass ich mich wieder umdrehte und die wenigen Meter zur Tür aufschloss um mit einem leichten Kichern aus dem Krankenflügel zu verschwinden.
Ich sah sie nur noch einmal, wobei sie mit einem Grinsen im Gesicht den Kopf schüttelte und sich wieder den anderen Patiente zuwand.

-

Ich betrat jedes Mal die Gänge, aus denen keine Stimmen kamen. Ich war mir sicher, Severus damit leichter zu finden.
Es trieb mich nach oben. Gerade, als ich die Spiralförmige Treppe eines Turms bestieg, sah ich im Fenster eine Person stehen, welche sich auf der ausgedehnten Terasse des Turmes befand und mit dem Rücken zu mir auf die Landschaft starrte.

𝙳𝚒𝚎 𝚣𝚠𝚎𝚒𝚝𝚎 𝙻𝚒𝚎𝚋𝚎Where stories live. Discover now