Die Mission

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Severus pov:
Mein Blick war stur gen Himmel gerichtet. Ich und Silentcry lagen an einen großen Baum gelehnt vor der Druidenkoppel.
Meine Gedanken kreisten immer noch um den gestrigen Abend. Y/N... und Professor Gromow. Genervt schloss ich die Augen. Ich würde es akzeptieren müssen. Dieses Kribbeln im Bauch, wenn sie den Raum betrat. Und die Spannung, wenn wir Augenkontakt hatten. Jetzt, wo ich wusste, dass sie Felix geküsst haben musste, wurde mir erst bewusst, was sie für mich war.
Dennoch weigerte ich mich strickt zu glauben, ich sei zum zweiten Mal verliebt.

Silentcry hob ungewohnt ruckartig den Kopf und fokussierte eine Stelle vor uns. Fast zeitgleich senkte ich meinen Blick und versuchte, zu erkennen, was denn so interessant war.
Ich dachte, sie hätte eine Person, vielleicht Isabella gesehen, doch niemand stand dort.
Jetzt schnaupte das Pferd hinter mir unruhig.
Immer noch nicht erkennend, was genau sie meinte, stand ich auf und sah mich erneut um.
Mein Blick traf den schmalen, verwachsenen Weg, die niedrige Steinmauer der Koppel und - die Tafel.
Ein neuer, großer Zettel mit rot markierten Bauchstaben prankte über allen anderen und schien nach Aufmerksamkeit zu schreien.
Als ich begann, darauf zuzulaufen, spürte ich auch Silentcry neben mir, die auch aufgestanden sein musste.
Schon von einigen Metern Entfernung erkannte ich das signifikante Wort "Mission" in besonders großen Buchstaben und schreckte kurz zurück.
Sie war für mich, ohne Zweifel. Isabella war nicht hier und anscheinend gab es keine weiteren Menschen oder Lebewesen, die Zugriff auf die Druidenkoppel hatten.
Ich zögerte, trat jedoch ein paar Schritte vorwärts, um mir die Details anzusehen.
"Versuchte Portalöffnung zu der Darc Core Festung", las ich leise vor.
Darc Core - der neue Feind, der im Orden besprochen wurde?
Ich hatte mir fest vorgenommen, mich nicht in diese Gelegenheit ein zumischen und das würde auch so bleiben. So wollte ich mich schon umdrehen und auf Isabella warten, als meine Augen ein paar Wörter erfassten, welche meinen Entschluss umgehend veränderten.
'Ort: Hogwarts'

Keuchend blieben wir im verbotenen Wald stehen, um die Lage zu beobachten. Während unser Schnaufen und unregelmäßiges Atmen immer leiser wurde, konnte ich mehr und mehr die Stimmen verstehen, welche sich vor uns befanden. Nach einigen Schritten in deren Richtung erblickte ich erstmalig die Situation. Wäre ich nicht Severus Snape, hätte ich für einen kurzen Moment die Selbstkontrolle verloren. Es herrschte komplettes Chaos.
Die normalerweise grüne Wiese vor dem Schloss schien durch einen Riss inzwei gespalten worden zu sein. Heraus kamm eine Art violetter Rauch. Fumus?
Etwas weiter weg konnte ich einige Lehrer von Hogwarts erkennen, welche die Schüler davon abhielten, sich in die Gefahr zu stürzen.
Um den Riss schwirrten Zauberer und Hexen auf Besen herum und schienen alle möglichen Zauber an ihm auszuprobieren - nichts veränderte sich.
Im Gegenteil, er begann meiner Ansicht nach langsam, sich zu vergrößern.
Im Grunde wusste ich, wie man den Riss schließen konnte. Es war eigentlich sehr einfach, denn Fumus konnte fast nur mit Fumus bekämpft werden.
Langsam schienen auch die Besenfliegenden bemerkt zu haben, dass ihre Sprüche nichts zum Guten gewendet hatten, sonder eher alles noch schlimmer machten.

Obwohl es so laut war, schienen meine Ohren wie taub. Mein Körper spannte sich an, als ich langsam meine Arme hob und Noctis in Form einer schwarzen Maske auf mein Gesicht gleiten ließ.
Mit einem lauten Krachen schien der Riss auf einmal das doppelte seiner Breite gewonnen zu haben. Die Hexen und Zauberer entfernten sich um einige Meter davon, was ich als Chance betrachtete.
Silentcry und ich sprangen aus der Dunkelheit und galoppierten direkt an der Seite des Risses entlang.
Im leichten Sitz beugte ich mich zu ihr. "Halte die Geschwindigkeit und entferne dich nicht.", wieß ich ihr an und ließ daraufhin die Zügel los, um meine Hände auf den Riss zu richten
Panik durchzog mich mit dem Gedanken, dass ich noch nicht anz gelernt hatte, wie man Noctis bändigen konnte.
Hierfür musste es reichen.
Ich zielte damit erst auf die Ränder des Risses, welche Tatsächlich begannen, sich zusammen zuziehen. Je kleiner er jedoch wurde, desto mehr violetter Fumus strömte heraus.
Noch konnte ich diese Tatsache ignorieren, bis der Riss entgültig geschlossen schien.
Doch genau zu diesem Zeitpunkt schien sich dieser Rauch über uns zu legen wie eine Decke.
Ich wusste nicht mehr, wie man ihn in Schach halten konnte. Er war überall um mich herum und schien wie Nebel, wurde jedoch immer dichter.
Die Panik in mir wurde größer und schränkte meine Fähigkeit, strategisch zu denken, erheblich ein.
Bis zu dem Punkt, wo ich keine andere Farbe mehr sah, als Violett, handelte ich nicht. Silentcry war immer langsamer geworden und schließlich sogar stehen geblieben, schritt jetzt jedoch unruhig auf der Stelle herum.
Ich konnte nicht sehen, ob dieser Rauch immer näher kam aber ich spürte, dass die Luft um uns herum mit jeder Sekunde deutlich stickiger wurde.
Mein Atem war unregelmäßig, mein Herz pochte viel zu laut, mein Körper verkrampfte sich. Doch ein vernünftiger Handlungsvorschlag fiel mir nicht ein.

𝙳𝚒𝚎 𝚣𝚠𝚎𝚒𝚝𝚎 𝙻𝚒𝚎𝚋𝚎Where stories live. Discover now