Lily Evans

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Y/N pov:
"Wer ist das?"
"Das solltest du nicht wissen."
"Ich will es aber wissen!"

Ich stand vor dem Tisch, aber ich wollte mich nicht setzen. Mein Kreislauf machte es mir immer noch nicht leicht, doch ich bereute nicht, dass ich vor dem Schloss auf Severus gewartet hatte. Auch wenn es so aussah, war ich noch nicht vollständig ohnmächtig gewesen und hatte so Severus Berührungen gespürt. Ich stand da und regte mich nicht, denn ich wartete nur auf ein Signal. Das Signal von Albus, der Arthur, Sirius, Kingsley und Remus verkünden würde, wir müssten uns jetzt wieder auf den Spiegel konzentrieren. Die vier waren reingekommen, kurz nachdem der schwarze Panter sich zum Ausruhen hingelegt hatte. Natürlich wussten sie nicht, wer es war. Ich war mir eigentlich auch ziemlich sicher, dass Albus ihnen nicht verraten wollte, wer es war. Endlich erhob er und räusperte sich über die flüsternden Gestalten. Ich versteifte mich und hoffte, er würde sie jetzt alle rauswerfen.
"Nun denn, Y/N und ich haben noch einiges zu klä-", er wurde von Kingsley unterbrochen:
"Wo ist eigentlich Snape? Ich habe ihn schon seit Tagen nicht mehr gesehen, geschweige denn etwas von ihm gehört! Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er verkriecht sich!"
Mein Blick glitt zu Albus und ich musste fast ein bisschen grinsen, denn er war genervt und kurz davor, mit dem Augen zu rollen.
"Nein Kingsley. Er und ich haben Kontakt. Weitere Informationen wird keiner von euch zu hören bekommen.", stellte er klar. Ich hatte Dumbledore noch nie so genervt von seinem eigenen Orden erlebt, aber es belustigte mich.

Ich wurde langsam nervös, denn es war schon später Morgen. Albus und ich hatten im Grimmaultplatz übernachtet, um am nächsten Tag einen direkten Blick auf den Spiegel zu haben. Doch wann würde Severus aufwachen und sich zurück verwandeln?
Nach einer Weile fassten unsere Mitmenschen den Beschluss, es sich an einem Ort gemütlich zu machen, ohne einen strapazierten Dumbledore - zumindest galt das für drei von ihnen.
Albus und ich bemerkten das dritte Augenpaar nicht mehr, welches jetzt auch den Spiegel visiert hatte.
Zum Glück waren die anderen weg, denn sofort bewegte sich die Raubkatze und schlug die gelblichen Augen auf, als hätte sie nur auf diesen Moment gewartet. Zuerst sah sie sich verschlafen um, dann fixierte sie sich auf einen Punkt vor ihm und stand alarmiert auf. Albus reagierte sofort, wedelte einmal mit seinem Zauberstab und wechselte damit die Perspektive, damit wir sahen, was Seveurs sah. Auf der anderen Seite des Areals stiegen mitten im Wald Rauchfäden in die Höhe.

Severus pov:
Ich wusste, das es ein Risiko wäre, aber ich wollte unbedingt herausfinden, was das war. Brannte es etwa? Nein, dafür sahen die rauchschwaden zu verdächtig aus. mir war bewusst, dass ich nachschauen wollte.
Nein. Ich schaltete meine Neugier ab und meinen Verstand wieder ein. Nur, weil ich ein Animagus war, war ich nicht unverletzbar. Ich war immer noch ich.
Ich stämmte mich auf und glitt von einem zum nächsten Ast den Baum hinunter. Hinterlistig schlich sich mein Blick noch einmal zum den mittlerweile großen Rauchschwaden hinter dem Horizont der Baumkronen, doch ich besann mich eines Besseren.
Als ich am Waldboden ankam, jagte es mir einen Schauer über den glänzenden Rücken. Ja, ich traute mich immer noch nicht recht auf diesen Boden, da meine Feinde nicht weit weg sein konnten. Komischer Weise hörte ich überhaupt nichts von ihnen oder jeglichen anderen Kreaturen, was mir ein mulmiges Gefühl bereitete. Es fühlte sich schon fast an, als wäre ich hier ganz allein, was natürlich absolut nicht der Fall war. Ich beschloss, mitten im letzten Sprung meine Animagusgestalt zu verlassen und mich als Mensch auf Erkundungstour zu begeben. Schließlich wollte ich zu meinem eigenen Vorteil nicht, dass die Psychos um meinen Animagus wussten. Ich lief getarnt immer tiefer in den Wald und näher an die todbringende Grenze. Nach kurzer Zeit machte ich in meinem Blickfeld etwas glänzendes aus und reckte meinen Hals durch die Schlingpflanzen. Es war eine fette Tür, ähnlich einer Tresortür. Von ihr ging ein magisches Kraftfeld aus - die Grenze! Ich kam ihr immer näher und kniff meine Augen zusammen. Dann beugte ich mich leicht zur Seite und lies meine Finger einen abgebrochenen Ast umfassen, um ihn danach hoch zu heben. Vorsichtig schob ich das Holz in meiner Hand weiter nach vorn, damit ich es in Berührung mit der eisernen Tür bringen konnte.

𝙳𝚒𝚎 𝚣𝚠𝚎𝚒𝚝𝚎 𝙻𝚒𝚎𝚋𝚎Where stories live. Discover now