Fumus

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Y/N pov:
Kühl betrachtete ich mich selbst in meinem Spiegel. Würde es reichen? Würde es reichen, ich zu sein?
Kurz schaute ich auf meine Zehnspitzen, dann konnte ich mich nicht länger zurück halten und lies einen Freudenschluchtzer von mir, wie ich es gestern Abend schon häufiger getan hatte. Gestern Abend - Severus hatte es zugelassen, dass ich mich ihm näherte, ohne auch nur etwas dagegen einzuwenden. Auch, wenn man meist nicht wusste, was in ihm vorging, war es mir an diesem Abend teilweise so vorgekommen, als würde er unsere Zweisamkeit genießen. Wenn ich so darüber nachdachte, kamen mir viele zweifelnde Gedanken in den Sinn, welche mein Bewusstsein jedoch nicht akzeptierte. Grinsend zog ich mir einen Umhang über und verschwand auf dem Weg zur großen Halle, um dort mein Frühstück zu genießen. Ich war mindestend eine halbe Stunde zu früh, aber ich konnte ja nicht einmal mehr still sitzen bleiben!

Nur vereinzelte Schüler saßen an den Tischen, die meisten davon aus Ravenclaw saßen über dicke Wälzer gebeugt neben ihrem unangerührten Müsli. Doch auch einige andere Schüler, wie zum Beispiel Gryffindors nestelten gelangweilt an ein paar alten Bibliothekar-Büchern. Warte was? Gryffindors und freiwillig lernen? Was ist denn hier passiert?
Stirnrunzelnt setzte ich mich an meinen Platz, dann fiel es mir wieder ein. Die ZAG's! Wie konnte ich sowas nur vergessen?! Naja egal...
Zufrieden darüber, dass ich nicht diejenige war, die dort lernen musste, schlürfte ich einen Schluck aus meinem Kaffee und fiel wieder zurück in meine Gedanken an gestern Abend. Verträumt grinsend schwiff mein Blick über die große Halle.

"Hallo Y/N!", hörte ich Jemanden direkt neben mir sagen und zuckte erschrocken auf.
"Felix.", meinte ich nur verbittert, denn eigendlich wollte ich jemand anderen sehen. "Du auch hier?" Ich guckte ihn träge an, doch er schien nichts von meiner Abweisung mitzubekommen.
"Dich konnte ich ja nicht im Stich lassen!", meinte er schmierig und beugte sich etwas weiter zu mir. Ich lächelte ihn irritiert an und beschäftigte mich wieder mit meinem Kaffee. Was sollte das denn jetzt?! Ich fühlte mich eklig und beinahe hätte ich das Gesicht zu einer Grimasse verzogen, aber ich konnte gerade so widerstehen.

Severus pov:
Mit Silentcrys Zügeln in der Hand war ich gerade dabei, die Druidenkoppel zu verlassen, um zurück nach Hogwarts zu gehen und Silentcry nach Südhuf zu bringen.
"Vergiss nicht, dass du heute Nachmittag üben musst!", rief Isabella mir hinterher. Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und nickte genervt. Dann drehte ich mich wieder um und glaubte nun endlich gehen zu dürfen, als: "Und eh... Sev?"
Ich drehte mich wieder um und versuchte dabei ruhig zu bleiben. "Ja?", fragte ich gespielt liebevoll.
"Du solltest deine Kleidung wechseln.", meinte Isa und schrieb etwas auf die kleine Tafel. Schnell stieg Panik in mir auf. "Stinke ich etwa?!", fragte ich resigniert. "Ja, ein Hauch von Nachtschatten!", rief sie mir zu und wand sich sich wieder an die Tafel. Erst verstand ich nicht, was sie meinte, doch dann guckte ich an mir herunter. "Ups.", meinte ich und lies meine Nachtschattenuniform schnell verschwinden. Jetzt stand ich nur noch in schwarzen Jeans und lässigem T-shirt neben Silentcry, welche das überhaupt nicht störte. Mir war es in dem Moment ebenfalls ziemlich egal und ich stieg auf ihren Rücken.
"Und pass mir ja auf, dass du nicht unvorsichtig wirst, Severus Snape!"

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Und jetzt waren wir da. An der Brandung, wo ich gleich eine Brücke würde erscheinen lassen. Ich will nach Hogwarts, aber dann wieder nicht. Ich will Y/N sehen, aber ich will alle anderen nicht sehen. Ich muss unterrichten, aber ich darf Niemandem etwas anvertrauen.

Na super. Mit diesen Gedanken kommst du bestimmt prima nach Hogwarts, Severus!
Silentcry unter mir wurde schon unruhig und ich stieg ab. Ich richtete meine Hände auf die sofort danach entstehende Brücke. Als diese vollständig stabil war, machte ich entschlossen einen Schritt auf sie zu, stockte jedoch gleich darauf. Verzweifelt drehte ich mich zu Silentcry, die mich ruhig anschaute. "Und was ist, wenn Albus ein Gespräch mit mir anfangen will?", fragte ich sie zerstreut und begann, mir die Haare zu raufen. "Und was ist, wenn mich niemand mehr in Ruhe lässt und ich nie wieder die alte Fledermaus sein kann, die so wichtig ist, um meinen dunklen Ruf aufrecht zu erhalten?" Ich holte tief Luft. "Und was ist, wenn Y/N mich gar nicht wieder sehen will?", bombardierte ich Silentcry panisch mit einer Frage nach der anderen. Schwer atmend hoffte ich nun auf irgendeine Antowrt, die mir helfen würde.

𝙳𝚒𝚎 𝚣𝚠𝚎𝚒𝚝𝚎 𝙻𝚒𝚎𝚋𝚎Where stories live. Discover now