Jemand, der du nie sein wirst

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Y/N pov:
Endlich hörte ich etwas. Es war ein Rumpeln aus der Wohnung nebenan, was mich aufschrecken ließ. Severus, dachte ich dankend. Er hatte sich schon fast eine Woche nicht mehr blicken lassen. Dumbledore machte allen weiß, er wüsste wo Snape steckte und hätte alles unter Kontrolle. Ich wusste jedoch ganz genau, dass genau das Gegenteil der Fall war. Albus hatte nicht die geringste Ahnung, wo Severus war oder was er trieb. Es kam mir kriminell vor, dass ich alles wusste, aber es nicht einmal dem Orden erzählte. Man konnte Severus fast überall sehen und trotzdem fragte sich die ganze Schule, wo er wohl blieb. Würde man den ganzen Plakaten und Artikeln von ihm einfach nur die schwarze Maske absetzen...

Die letzten Tage hatte sich bei mir ein Gefühl entwickelt. Ein bestimmtes Gefühl. Ich wurde nicht nur beobachtet, sondern auch hinterfragt. Natürlich sah es für ihn komisch aus, dass es mich nicht wirklich überraschte, Severus in Unanwesenheit zu wissen. Im Gegenteil, er musste mein wissendes Gesicht gesehen haben, als uns Snapes Gesellschaft beim ersten Frühstück dieser Woche fehlte. Albus ist nicht blöd. Leider.
Er weiß nun, dass ich mindestens wusste, wo Sev war.

Während mir all diese Dinge im Schnelldurchlauf durch den Kopf schossen, lief ich immer noch voll angezogen durch meinen Korridor, um zu seinem zu gelangen. Schon als ich meine Tür öffnete, durchkroch mich ein fragwürdiges Gefühl. Auch, wenn dies hier der Kerker war, sahen die Steinwände heute ungewöhnlich kalt aus. Ich riss mich mit einem Ruck vom Türrahmen los und schlich zu Severus' Gemächern. Plötzlich hörte ich ein Plätschern und nur kurze Zeit danach spürte ich, wie meine Socke sich mit Wasser vollzog. Vor Snapes Tür war eine Pfütze. Und ich stand nun in dieser Pfütze. Ich schaute runter und betrachtete die glänzende Flüssigkeit, nur um sicher zu gehen, dass es doch kein Blut war.
Ich erhob mich wieder und berührte die Tür leicht mit meinen Fingern, welche sich dadurch sofort öffnen ließ. Sie war schon offen, schoss es mir durch den Kopf. Nur angelehnt. Severus würde nie seine Tür offen lassen.

Ich bewegte mich lautlos den Korridor entlang. Schlagartig ertönte ein Rumpeln aus der Richtung seines Schlafzimmers. Ich zuckte zusammen und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren, doch ich konnte mich noch leise abfangen. Ich hatte Angst. Ich hatte Angst, dort könnte jemand anderes sein als Severus. Ich blieb eine Sekunde stehen und atmete tief.
Es musste Severus sein. Wer sonst hätte so einfach in seine Gemächer gekonnt? Und wer sonst würde als Einbrecher solche Geräusche dort veranstalten? Niemand.
Mein Blick wandte sich nach unten. Eine Spur von kleinen Pfützchen und Tropfen hatte sich gradlinig Auf dem Korridorboden verteilt. Severus musste wohl klitschnass geworden sein, doch.. draußen regnete es nicht.
Meine ebenfalls nassen Socken schritten nun neben der Spur entlang, welche geradewegs auf die halboffene Schlafzimmertür hinaus lief. Noch einmal ertönte das Rumpeln und direkt danach ein aggressives Schnauben. Das war nicht Severus.
Meine Erkenntnis dessen wirkte sich leider zu spät aus, denn ich stand schon fast in der Schlafzimmertür. In meinem Blickfeld befand sich nun ein dunkler Umhang, welcher immer noch leicht tropfte. Er regte sich leicht mit der Person, die ihn trug - und erst da sah ich den fadenhaften Schleier von dunklem lila Rauch um ihn herum. Mir schoss die Antwort darauf so schnell durch den Kopf, dass ich nicht mehr daran dachte, ruhig zu bleiben.
Ich atmete einmal heftig ein. Nur Millisekunden danach bereute ich meine unabsichtliche Tat, denn es kehrte augenblickliche Stille ein. Killoran hatte mich bemerkt.

Ich konnte noch seine rosa leuchtenden Augen sehen, die sich schlagartig auf meine Augen gerichtet hatten. Seine Gestalt nur durch diesen Türspalt zu sehen war ein Albtraum. Schlimmer als ein Albtraum. Sein Umhang und Hyacinthum verdeckten seinen Körper, nur ein Streifen seines narbendurchzogenen Gesichtes war zu erkennen. Ein leuchtend rosa Auge fixierte mich krampfartig. In diesem Moment sah ich mich vor meinem Auge. Ein kleines Mädchen, dass er zitternd durch einen Türspalt sehen konnte. Die Augen weit aufgerissen und vor Angst erstarrt.

𝙳𝚒𝚎 𝚣𝚠𝚎𝚒𝚝𝚎 𝙻𝚒𝚎𝚋𝚎Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum