Verlassen

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Y/N pov:
Meine Augen starrten an die helle Decke, die vom Mondlicht beleuchtet wurde. Alles war still, doch ich konnte nicht schlafen. Meine Hoffnung, dass Severus diese Nacht das Schloss betreten würde, schwand mit jeder Sekunde mehr. Es wahr schon so spät und es gab kein einziges Lebenszeichen von Nebenan. Ich hatte nur gehört, was bei dem spontanen Ordentreffen passiert war und es berührte mich recht wenig. Ausschließlich die Tatsache, dass Severus Remus so aufbrausend korrigiert hatte, was Silentcry anging, fand ich etwas ungeniert von ihm. Nur ich wusste, dass er der Nachtschatten war, und es währe eigendlich schön, wenn das auch so bleibt.

Auf einmal hörte ich ein Poltern. Mein Blick wechselte sofort zu der Wand rechts von mir, wo das Geräusch her gekommen sein musste. Vorsichtig, als ob mein Fußboden aus Bomben bestehen würde, stand ich auf und schritt näher an die Wohnung meines Nachbars. Zuerst hörte man nichts, dann klirrte etwas und Jemand schlug mit der Hand auf irgendetwas hartes. Viel überlegen brauchte ich nicht, um zu wissen, dass Snape gerade total am Ende war, wenn er in seiner eigenen Behausung so randalierte.
Ich schnappte mir einen eleganten Bademantel und rannte aus der Wohnung, um danach gegen Severus' Tür zu klopfen. Es machte Niemand auf, denn er hörte mich nicht. Also ergriff ich die Alternative und zügte meinen Zauberstab. Die Tür lies nach und ich trat leise ein. Ich machte sie wieder zu und schaute mich vorsichtig um. Als ich am Wohnzimmer vorbei kam, hielt ich einen Augenblick inne. An einer Wand tropften Reste eines augenscheinlich teuren Weins auf viele Glasscherben, die überall auf dem steinernen Boden verteilt waren. Gerade, als ich im Inbegriff war, die Scherben aufzusammeln, hörte ich heftiges Atmen und unterdrückte Schluchtzer aus einem Raum hinter mir. Ich schnellte herum und öffnete zaghaft die angelehnte Tür zum Badezimmer. Severus hatte beide Hände auf den Rand seines Waschbeckens gepresst und senkte den Kopf über dem Wasserhahn. Er schien mich bemerkt zu haben, blieb jedoch trotzdem in der Position vor dem Waschbecken stehen. Ohne ein Wort ging ich zu ihm und legte ich eine Hand auf seine zitternde Schulter.

"Was ist passiert?", fragte ich ruhig. Er konnte sich nicht länger zurück halten und schluchtze einmal heftig, wobei er fast das Gleichgewicht verlor. Ich legte meine Arme komplett um ihn und schaute ihn besänftigend an.
"Dumbledore-", stotterte er. "Der dunkle Lord- I-Ich konnte nichts tun-", schluchtze er weiter. "Es ist alles meine Schuld!"
Er atmete heftig, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Auch, wenn ich nichts verstehen konnte, war ich mir sicher, dass nichts seine Schuld betraf. Ich zog ihn sanft hoch und er fiel in meine Arme. Zuerst war ich etwas überrascht von der plötzlichen Vertrautheit, doch wahrscheinlich war es ihm egal - oder er hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank.

"Es ist überhaupt nicht deine Schuld.", flüsterte ich ihm zu. "Kannst du mir erzählen, was passiert ist?"
Langsam löste er sich aus unserer Umarmung und schaute mich intensiv an. Nur wenige Sekunden danach erschien ein Bild vor meinem Auge. Ein Bild von Voldemort an der Spitze eines länglichem Tisches sitzend und in die Runde seiner treuesten Anhänger schauend. Ich stand hinter dem Stuhl, wo Severus saß und teilnahmslos das Gesicht seines Gebieters betrachtete. Viele der Todesser hatten erwartende oder vorahnende Blicke im Gesicht und blickten zwischen dem dunklen Lord und einer angsterfüllten Person hin und her, welche ich unschwer als Draco Malfoy erkennen konnte. Snape zeigte mir seine Erinnerung von heute Nacht.
Bevor ich mich weiter umschauen konnte, erhob Voldemort seine Stimme gegen den blonden Jungen. "Sieh mich an!"

Dieser lies sich das nicht zweimal sagen und hob sofort den Kopf.
"Deine Aufgabe wird es sein, Albus Dumbledore zu töten."

Ich schnappte nach Luft. So schnell wie es gekommen war, verschwand das Bild wieder und ließ einen total aufgelösten Severus Snape vor mir erscheinen.

Meine Augen huschten überall umher.
"Aber..."
Er senkte den Blick. Jetzt war ich diejenige von uns, die keine Worte fand. War das wirklich sein Ernst? Würde Dumbledore wirklich anhand eines Mordes sterben?
"Draco wird es nicht schaffen.", versuchte ich Severus zu besänftigen, doch er schüttelte nur zynisch den Kopf.
"Dem dunklen Lord ist es egal, wer Albus töten wird. Für ihn ist tot gleich tot."

𝙳𝚒𝚎 𝚣𝚠𝚎𝚒𝚝𝚎 𝙻𝚒𝚎𝚋𝚎Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang