ZEHN

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Ich blinzelte, als die Sonne durch die Vorhänge meines Zimmers in mein Gesicht schien. Ich setzte mich auf. Mein Kopf dröhnte. Was war passiert? Langsam kehrten die Erinnerungen an den gestrigen Abend zurück. Oh nein. Ich war stockbesoffen gewesen und jetzt musste ich die Folgen dafür tragen. Bucky war nicht mehr dort, wo er gestern noch gesessen hatte. Dann fiel mir ein, dass ich Nat und Wanda vergessen hatte. Schnell sprang ich auf und zog mir eine Leggings an und ein Oversized tshirt drüber.
In der Küche holte ich mir ein Aspirin und trank ein Schluck Wasser dazu. Ich erinnerte mich nicht mehr genau an das was ich am Vorabend zu Bucky gesagt hatte, aber es war sicher nichts gutes oder gar nüchternes.
Ich hoffe, ich laufe ihm nicht über den Weg.
Auch Nat und Wanda kamen verschlafen in die Küche rein.
"Ne wilde Nacht gehabt was?", fragte Tony, der hinter dem Tresen hervorkam.
"Ja, kann man so sagen." Wanda gähnte. Ich hatte keine Lust auf Tony's Sticheleien, also verließ ich die Küche. Nat folgte mir.
"Also, du und Bucky?" Ich verschluckte mich an meinem Glas Wasser.
"Was, wie kommst du drauf? Wir sind nur Freunde."
"Mhmm nur Freunde." Ich hatte gar nicht über sowas nachgedacht. Bucky und ich? Niemals. Nur weil ich einmal bei ihm geschlafen hatte? Außerdem war er arrogant und versteckte immer seine Gefühle. Er sah zwar unglaublich gut aus, aber nein niemals.
Zu allem Unglück lief ich Buck später im Flur über den Weg. Meine Wangen wurden sofort heiß und ich spürte wie mir die Röte förmlich ins Gesicht schoss. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also stand ich nur wie blöd da. Er schaute mich nicht an, sondern ging einfach an mir vorbei. Das machte mich etwas wütend.
Also gut, das Spiel konnte ich auch spielen. Schlecht gelaunt rannte ich in mein Zimmer und knallte die Tür hinter mir laut zu. Was war eigentlich sein verdammtes Problem? Zu allem Überfluss stieß mein Zeh auch noch gegen die Tischkante und ich schrie vor Schmerz und Frustration auf.
Jemand klopfte daraufhin an die Tür. Ich wollte zwar nicht reden, aber ich rief: "Ja?"
Die Tür öffnete sich und da stand Thor. Ich war sichtlich enttäuscht, denn ich hatte insgeheim Bucky erwartet. Thor fragte: "Alles okay? Ich habe dich schreien gehört."
"Ja, alles klar.", erwiderte ich und schmiss mich aufs Bett. "Aber danke, dass du fragst." Er nickte, blieb aber immernoch im Zimmer. Es wurde peinlich still. Und als er immernoch nicht ging, brach ich die Stille.
"Also..." Wir hatten eigentlich nichts miteinander zu tun, aber in letzter Zeit hatte er oft mit mir ein Gespräch anfangen wollen.
"Es gibt heute Abend eine Party und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht mit mir hingehen willst." Überrascht blickte ich auf. Das hatte ich nun nicht erwartet. Aber warum eigentlich nicht? Er war ein attraktiver und netter Mann. Ich hatte nichts zu tun und es würde mir sicher gut tun meinen Kopf etwas frei zu kriegen. Also lächelte ich.
"Klar. Um wie viel Uhr?" Er hatte anscheinend einen Korb erwartet, denn er blickte mich für den Bruchteil einer Sekunde verdutzt an. Doch er fing sich schnell wieder und lächelte mich breit an.
"Um 20:00 Uhr. Zieh dir was schickes an." Er zwinkerte mir zu und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Ich hatte eigentlich erwartet, mich würde die Tatsache, dass ein Mann wie Thor ein Auge auf mich geworfen hatte, erfreuen. Aber ich fühlte mich irgendwie leer. So, als ob etwas nicht richtig zusammen passen würde.

𝐿𝑜𝑣𝑒 𝑎𝑛𝑑 𝐴𝑛𝑥𝑖𝑒𝑡𝑦 - 𝐷𝑜𝑛'𝑡 𝑡𝑟𝑢𝑠𝑡 ℎ𝑖𝑚Where stories live. Discover now