ELF

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Und nun saß ich da, hatte keine Ahnung was ich anziehen sollte. Ich war gerade duschen gewesen und wusste nicht weiter. Ich stellte mich vor meinen Kleiderschrank und suchte nach einem passenden Outfit. Ich hatte jedoch nur schlichte Sachen, die man nicht auf einer Party trug. Ich atmete tief durch. Was sollte ich machen? Ich schrieb Nat, sie sollte rüberkommen. Nach 30 Sekunden platzte sie auch schon ins Zimmer rein.
"Dann mal an die Arbeit", rief sie lachend und rieb sich die Hände. Sie föhnte mir zuerst die Haare.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, die sie in meinem Gesicht malte, betrachtete sie stolz ihr Kunstwerk. Ich drehte mich zum Spiegel um und war überrascht wie gut ich aussah. Normalerweise trug ich nicht wirklich Make up. Es war deshalb ungewohnt, aber mir gefiel es. Nat hatte mir die Haare wellig gemacht und es sah perfekt aus.
"Das sieht heiß aus. Danke."
"Für dich immer gerne." Sie zwinkerte mir zu. Wortlos verließ sie das Zimmer und kam kurz darauf mit einem Outfit zurück.
"Hab ich nie getragen. Also wenn du Lust hast."
"Nat, das war doch gar nicht nötig", flüsterte ich.
"Ich weiß. Zieh es mal an." Ich zog das hautenge Kleid an. Es war sehr kurz und trägerlos.
Ich streifte mir eine Lederjacke über und zwängte mich in die High Heels. Mein Outfit war komplett schwarz, was mir Baddie vibes gab.
"Du siehst verdammt scharf aus."
Ich umarmte sie.
"Danke, ich weiß echt nicht was ich ohne dich machen würde" Dann schaute ich auf die Uhr.
"Fuck, ich muss los", rief ich.
Thor wartete schon auf mich. Er starrte mich mit offenem Mund an. Das entlockte mir ein Lächeln. "Komm schon lass uns gehen", sagte ich und ging hüfteschwingend durch die Tür. Er folgte mir hinaus und ich fühlte mich zum ersten mal wunderschön. Wir fuhren mit seinem Sportwagen zur Party. Er drehte die Musik laut und ich war damit zufrieden. Ich hatte nicht wirklich ein Thema über das ich mit ihm reden konnte. Als wir ankamen, stieg er aus dem Wagen aus und öffnete mir die Tür. So elegant wie möglich stieg auch ich aus. Er streckte mir dann die Hand hin und ich ergriff sie. Lächelnd bemerkte ich das viele Blicke an mir hefteten. Die Türsteher ließen uns durch und als wir reinkamen, atmeten wir warme Luft ein.
Zielstrebig und die Blicke der anderen ignorierend führte ich Thor zur Bar. Wir bestellten uns Bier und unterhielten uns über verschiedene Missionen. Es verging eine Zeit. Ich hatte bereits zahlose Getränke zu mir genommen und langsam wurde mir langweilig. Er merkte es anscheinend, denn er zog mich auf die Tanzfläche. Wir bewegten uns zur Musik und ich wollte mehr. Ich war schon wieder betrunken und konnte mich nicht kontrollieren. Ich drehte mich. Und da erblickte ich Steve und Bucky. Bucky's Blick war die ganze Zeit auf mich gerichtet. Ich grinste ihn frech an. Er betrachtete mich von oben bis unten und drehte sich dann weg. Er wollte also, dass ich zu ihm kam. Das konnte er sich abschminken.
Das nächste Lied war ein langsames. Ich schmiegte mich an Thor. Er hatte seine Hände auf meiner Hüfte. Ich lächelte ihn an und er erwiderte es. Unsere Gesichter waren sich ganz nah. Wir drehten uns zum Lied. Mein Blick fiel auf Buck, der mich wütend anstarrte. Ich grinste nur. Meine Arme waren auf Thor's Schultern und er flüsterte mir ins Ohr: "Du bist so wunderschön." Ich lächelte breit. "Danke", flüsterte ich zurück. Steve sah mich und winkte mich zu sich. Ich entschuldigte mich kurz bei Thor und ging auf Steve zu. Er umarmte mich einfach. Ich ignorierte Bucky's Blicke. "Ich habe dich vermisst. Ich will nicht mit dir streiten."
"Ich auch nicht. Übrigens, ich habe ein Date. Ich zeigte auf Thor.
"Das sehe ich." Steve lachte. Ich nahm ein Schluck von seinem Bier. Kurz schwankte ich und musste mich festhalten um nicht umzufallen. Steve stützte mich. "Ich glaube du hast zu viel getrunken. Du solltest nach hause gehen", meinte er. Ich schaute mich nach Thor um. Doch er war nicht zu sehen.
"Wo ist er?", rief ich. Auch Steve konnte ihn nicht finden. Ich erkannte, dass Sharon auch da war. Sie grinste mich spöttisch an. Sie zog Steve mit sich auf die Tanzfläche. Er rief noch: "Bucky bring sie bitte nach hause."
"Bitch", warf ich Sharon hinterher und lachte los.
"Du musst mich nicht bringen. Ich kann das selber. Echt jetzt. Du bist doch sowieso mit deiner Kaltherzigkeit beschäftigt." Ich wollte schon gehen, da hielt er mich fest. "Ich bring dich jetzt nach Hause."
"Hey, lass mich los", gab ich halbherzig von mir. Insgeheim wollte ich nicht, dass er mich losließ. Er zog mich durch die Menge. Seine Hand hielt er fest um meine geklammert. Er öffnete seinen Wagen und schob mich sanft, aber bestimmt hinein. Dann setzte er sich ans Steuer.
"Warum tust das?" , fragte er plötzlich.
"Was?"
"Das hier."
"Mich betrinken? Oh, das. Das gibt mir so ein Gefühl, du weißt doch wie das ist. So kann man einfach die Sorgen vergessen. Aber eine Frage habe ich. Warum ignorierst du mich? Warum guckst du mich wütend an? Ich habe gar nichts gemacht, so weit ich weiß. Aber du machst sowas. Rede doch einfach mit mir. Damit ich verstehen kann, was ich gemacht habe." Er schaute mich verblüfft an. Ich hätte das sicher nicht gesagt, wäre ich nüchtern. Bucky schwieg und ich drehte mich weg. Dann fuhr er einfach los. Ich nickte. Ja, Schweigen. Schweigen war auch eine Antwort. Eine, die sehr schmerzen konnte.

𝐿𝑜𝑣𝑒 𝑎𝑛𝑑 𝐴𝑛𝑥𝑖𝑒𝑡𝑦 - 𝐷𝑜𝑛'𝑡 𝑡𝑟𝑢𝑠𝑡 ℎ𝑖𝑚Where stories live. Discover now