NEUNZEHN

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Ich riss meine Augen auf. Was war passiert? Ich musste ihn da rausholen. Wen? Ihn. Von den Bösen. Wer waren die Bösen? Sie.
Die Bösen spielen die Lieben. Sie. Sind. Böse.

Ohne über weiteres nachzudenken stand ich vom Bett auf und verließ mit schnellen Schritten mein Zimmer.

Ich schaute mich um. Wo war ich hier? Plötzlich sah ich eine Person. Wer war das? Spielt keine Rolle.

Loki. Meine Mission ist Loki.

Ich begab mich zu der Person mit den schulterlangen Haaren und einem Metallarm.
"Wo ist Loki's Zelle?", fragte ich unschuldig. Der Typ vor mir schaute mich ganz verdattert an.

Was? Er war doch lieb. Naja, eigentlich ja Böse.
Als er mich immernoch verwirrt anstarrte, drehte ich mich einfach um und schlenderte davon.

Ich lief einer jungen Frau mit roten Haaren über den Weg.

"Wo ist Loki?"

Sie blickte mich verwundert an.
Was war denn mit allen los?

"Bist du schon bereit mit ihm zu sprechen?"

Okay, ich spiele mit.

"Ja, ich denke schon." Ich versuchte verunsichert zu wirken.

Sie nickte langsam.

Ein lange Aufzugfahrt später, hielten wir ganz unten. Wir stiegen aus.
Und als sie keine Anstalten machte zu gehen, drehte ich mich zu ihr.

"Ich schaff das schon." Ich setzte ein gekünzeltes Lächeln auf.

"Sicher?"
Mann, konnte sich nicht einfach gehen?

"Ja, ehrlich. Geh ruhig. Ich muss das alleine machen."

Sie nickte und ging dann langsam davon. Sie konnte es jedoch nicht lassen sich immer wieder umzudrehen und nach mir zu schauen.

Ich verdrehte die Augen. Nervig.

Als ich Loki's Zelle erreichte, erwartete er mich schon.

"Was hat so lange gedauert?", fragte er wütend.

"Tut mir leid." Ich senkte den Kopf.
Ich. Muss. Gehorchen. Dem. Guten.

"Los, befrei mich, Liebes."

Liebes? Liebes.

"Bist du gut?", fragte ich. Ich war mir mit einem Mal nicht mehr sicher.

"Ja. Und jetzt befrei mich."

Ein roter Knopf war direkt neben Loki's kleiner Zelle.

Ich wollte gerade drücken als ich eine Stimme hinter mir wahrnahm.

"Das bist nicht du. Er kontrolliert dich."

Schnell drehte ich mich um. Der Mann mit dem Metallarm stand vor mir.

"Wer bist du?", fragte ich.

"Bucky." Er kam langsam auf mich zu.

Bucky?

Wer...war er? Er kam mir so bekannt vor.

"Hör nicht auf ihn. Er will dir nur weh tun", rief Loki hinter mir.

Nein. Er durfte nicht.

"Ich würde dir nie weh tun."

Eine innere Stimme in mir sprach nun für mich.
"Das hast du bereits", sagte sie aus meinem Mund.

Er sah mich verwirrt an. Was wusste er? Kannten wir uns schon?

"Befrei mich. Er ist der Böse", brüllte Loki und hämmerte gegen die Glaswand.

Er ist böse.

"Du bist böse."

Ich rannte auf ihn zu und griff ihn an. Er wehrte jeden meiner Schläge mit Leichtigkeit ab.

"Nein. Du musst dich wehren. Ich... ich will dir nicht weh tun.:

Ich schnaubte spöttisch.
"Wehren? Du bist doch eh nur ein Vollidiot, der es nicht wert ist. Also halt deine verdammte Klappe."

Fassungslos und verletzt blickte er mich an und war für einen kleinen Moment abgelenkt. Das reichte aber aus. Ich sprang auf ihn und klammrte meine Beine um seinen Hals. Dann drehte ich mich geschickt um ihn und verlagerte mein Gewicht.
Ich spürte wie er unter mir schwankte. Ich versuchte mich noch schwerer zu machen. Doch er hatte sich schon aus meinem Griff befreit und warf mich runter. Ich landete auf dem Rücken.
Ich stöhnte auf. Das tat weh.

"Kämpf dagegen an."

"Was?"

Ich rappelte mich schnell wieder auf. Dann scheuerte ich ihm eine. Ja, ich scheuerte ihm eine.
Verwundert und zugleich belustigt schaute er mir in die Augen.
Diese Augen. Ick könnte mich darin verlieren.
Doch ich fing mich schnell wieder.

"Ich kenne dich nicht", sagte ich mehr zu mir als zu ihm.

"Weißt du nicht mehr? Wir beide zusammen, du hast mir geholfen. Lass mich jetzt dir helfen."
Ich hatte ihm geholfen?

"Ich brauche keine Hilfe. Schon gar nicht von jemandem wie dir." Eine tiefe Wut keimte in mir auf.

"Du weißt doch gar nicht mal wer du bist", rief er.

"Doch ich bin..." Wer bin ich?

"Y/n?", flüsterte er kaum hörbar.
Ich zuckte zusammen.

"Bucky?", fragte ich. Ich kannte ihn, aber warum wusste ich nicht wer er war?

Er ist böse.

"Ja, ja. Ich bin Bucky und du bist Y/n", erwiderte er.

"Befrei mich jetzt aus diesem Käfig oder ich werde dich töten", schrie Loki im Hintergrund.

"Aber du hast gesagt... du wirst mir nicht weh tun."

"Öffne. Diese. Verdammte. Tür." Loki hämmerte nochmal gegen das Glas.

"Weißt du noch als ich dich nach Hause gebracht habe. Du warst betrunken. Du hast mich während der Fahrt etwas gefragt. Du hast gefragt warum ich dich immer so ignoriere. Ich sage dir warum. Weil du was besseres als mich verdienst. Ich bin nicht gut für dich. Hörst du? Und werde es nie sein. Aber als du gesagt hast, dass du mich hasst-"

"Hör auf", unterbrach ich Bucky. Bucky.
Bucky.

"Ich will das nicht", schrie ich.

"Doch, du willst und kannst."

"Nein." Mein Kopf schmerzte. "Es...ist zu stark."

"Kämpfe", ermutigte mich Bucky.

"Liebes?"

"Nein." Ich wollte das nicht. "Verlass meinen Kopf."

Plötzlich wurde es still. Ich brach zusammen. Ich erwartete den dumpfen Schlag, wenn ich auf dem Boden aufkam, doch er kam nicht. Starke Arme fingen mich auf.

Ich schaute Bucky an.
"Tut mir leid."

"Nein, es tut mir leid."
Er hob mich hoch uns trug mich, so wie er es schonmal gemacht hatte.

"Weißt du noch...", brachte ich hervor. Müdigkeit überkam mich.

"Ja..." Er lächelte. Ein ehrliches Lächeln.

"Ja, so ist es gut." Ich erwiderte sein Lächeln.

Ich atmete seinen Duft ein und schloss die Augen. Ich hatte mich noch nie so sicher gefühlt.









𝐿𝑜𝑣𝑒 𝑎𝑛𝑑 𝐴𝑛𝑥𝑖𝑒𝑡𝑦 - 𝐷𝑜𝑛'𝑡 𝑡𝑟𝑢𝑠𝑡 ℎ𝑖𝑚Where stories live. Discover now