EINUNDDREIßIG

827 33 51
                                    

Verschlafen taumelte ich zur Küche um mir ein Glas Wasser zu holen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich etwa zwei Stunden geschlafen hatte.

Wo ist Bucky?

"Y/n, Süße, hast du geschlafen?", fragte Nat mich. Sie saß am Küchnetiach und lächelte mich an.

"Ja", gähnte ich. Ich setzte mich zu ihr und sie sah mich besorgt an.

"Mir dir stimmt doch was nicht", stellte sie fest und lehnte sich im Stuhl zurück.

Warum muss sie auch immer alles direkt erkennen?

"Mir gehts gut." Ich winkte schnell ab.
Ich wollte nicht, dass sie sich unnötig Sorgen machte.

"Erzähl", forderte sie mich auf und beschränkte die Arme vor der Brust.
Sie konnte einfach nicht locker lassen.

Ich verdrehte die Augen und musste lächeln. Sie war so süß, wenn sie sich sorgte.

"Es ist nur...ich habe mich gestern mit Bucky geküsst?", sagte ich leise.

"WAS? Und du sagst mir das erst jetzt." Nat's Augen weiteten sich und sie schnaubte wütend.

"Ja, tut mir leid, ich hätte es dir früher sagen müssen."

"Ja, hättest du. Jetzt erzähl schon, wie war es?"

"Es war...gut? Auf jeden Fall war danach allles gut. Wir sind gefahren und dann...dann ist diese Bitch Silvia aufgetaucht. Sie hat ihn so angefasst und die sah so gut aus. Mit der kann ich doch nicht mithalten. Was hat Bucky an mir, wenn er so eine scharfe Braut haben kann?" Ich seufzte frustriert.

"Hey, sag doch sowas nicht. Du bist wunderschön. Wenn er dich nicht will, dann hat er einen Dachschaden. Glaub mir, du bist viel heißer als diese Sabrina."

Dankbar lächelte ich sie an. Wenn ich Nat brauchte war sie immer für mich da.

Dann fiel mir etwas ein.
"Wie läufts mit Steve?"

Sofort verfinsterte sich ihr Blick.

"Nicht so?", fragte ich vorsichtig.

"Nein." Sie verdrehte die Augen.

"Sharon", stellte ich fest.

"Ich glaub ich gebe es auf. Ich bin am Ende mit ihm", flüsterte sie mit Tränen in den Augen.

"Süße, nicht weinen." Ich stand auf und umarmte sie.

Sie erwiderte es und ich lächelte sie aufmunternd an.

"Lass uns shoppen gehen", schlug ich vor.

"Ja, los."

-

Nachdem wir mindestens zehn Läden abgeklappert und ich und Nat uns eine Menge Kleider und High Heels gekauft hatten, fuhren wir wieder zum Tower.

Ich hatte gar nicht mehr an Bucky gedacht, doch als ich ihn dann mit Silvia vor allen Avengers so vertraut reden sah, war meine gute Laune dahin.

Wütend stapfte ich an ihnen vorbei und verschwand ins Zimmer. Jemand folgte mir und ich hatte schon Hoffnungen, dass es Bucky war.

Doch es war Thor. Frustriert seufzte ich auf.

"Hey Y/n, wie geht es dir?", fragte er besorgt.
Es war ja süß, dass er sich sorgte, aber irgendwann ging es auch auf die Nerven.
Oder es war einfach der falsche Mann.

"Mir geht es gut, danke", lächelte ich ihn schwach an.

"Hast du wieder Streit mit Steve?"

Nein.

"Ja. War echt schlimm", log ich.

"Wird schon." Er lächelte mich an.

"Ja", erwiderte ich nicht bei der Sache.

Es wurde peinlich still und ich fühlte mich unwohl.

Er wollte noch etwas sagen, schwieg aber.
Er stand einfach auf und ging.

Ich saß auf meinem Bett und las ein Buch. Es war schon Abend und es begang leicht zu regnen.

Mein Magen knurrte und weil ich nicht hungrig schlafen wollte, schlenderte ich in die Küche.

Dort saßen zu meiner Enttäuschung schon wieder Silvia und Bucky. Sie waren in ein Gespräch vertieft und hörten mich nicht.

"Ja, er hat es dann gelassen. Ich bin froh deswegen", erzählte Silvia.

"Ja, er ist einfach zu weit gegangen." Sie lächelte ihn liebevoll an und strich über seine Hand.

Ich kotze gleich.

Und dann bemerkten sie mich.

"Y/n, ich habe euch einander noch gar nicht vorgestellt. Du warst einfach weg, setz dich doch zu uns."

Oh bitte nicht.

Sie fuhr mit ihrem Scanner-Blick über meinen ganzen Körper und grinste verächtlich.

Ich starrte sie böse an.

"Ich will euch nicht stören." Ich hatte keine Lust mit dieser Bitch an einem Tisch zu sitzen.

"Nein schon okay, setz dich", forderte Bucky mich auf, während mich Silvia genau musterte. Ich fühlte mich zum ersten Mal so unwohl in meiner Haut.

"Also Y/n, das ist Silvia, meine Ex-Verlobte..."

Was zum..?

"...und Silvia, das ist Y/n eine gute Freundin."

Eine gute Freundin?

Ich konnte es einfach nicht fassen. Ich war eine gute Freundin? Sie war seine Ex-Verlobte?

Ich atmete tief furch und versuchte ruhig zu bleiben.

Ich setzte ein selbstbewusstes Lächeln.
"Freut mich dich kennenzulernen", sagte ich mit einer künstlichen Freundlichkeit.

"Ebenso", erwiderte sie mit einem süßen Lächeln. Mein Blick fiel auf ihren tiefen Ausschnitt. Musste sie so rumlaufen?

Bucky lächelte uns an.
"Das ging ja gut, ich dachte schon ihr würdet euch nicht ausstehen."

Richtig gedacht. Ich hasse sie.

Silvia nahm Bucky's Hand in ihre und grinste mich provozierend an. Bucky tat als wäre es das normalste der Welt. Das machte mich wütend. Er schaute mir nicht einmal in die Augen.

Ich hielt es einfach nicht mehr aus. Sie flüsterte ihm etwas zu und er lachte. Sie waren einfach so vertraut.

Ja, ich war eifersüchtig und ich hasste dieses Gefühl.

Mir wurde übel als ich daran dachte, dass sie sich wahrscheinlich auch schon geküsst hatten. Oder mehr.

"Entschuldigt mich bitte." Ich stand auf und rannte weg. Ich hatte nicht einmal gemerkt wie mir Tränen in die Augen gestiegen waren.

Bevor ich ins Zimmer ging hörte ich nochmal ihr fröhliches Gelächter. Es kümmerte ihn nicht mal...

Ich schmiss mich aufs Bett und ließ meinen Tränen freien Lauf.

Ich hasse es zu lieben. Es tut so weh.



𝐿𝑜𝑣𝑒 𝑎𝑛𝑑 𝐴𝑛𝑥𝑖𝑒𝑡𝑦 - 𝐷𝑜𝑛'𝑡 𝑡𝑟𝑢𝑠𝑡 ℎ𝑖𝑚Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt