SECHSUNDZWANZIG

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Verschlafen taumelte ich zum Badezimmer.
Es war spät in der Nacht und ich war von einem seltsamen Geräusch aufgewacht.
Schon wieder dieses Geräusch. Es klang wie ein Schrei.

Bucky.

Es waren zwei Wochen, seitdem er sich wieder erinnerte, vergangen. Doch er war mir aus den Weg gegangen. Warum auch immer.

Ich stand auf und öffnete die Tür zu Bucky's Zimmer.

"Bitte, das tut weh. Hör auf", wimmerte er. Es schmerzte ihn so zu sehen, also rüttelte ich ihn wach.

Als er seinen Kopf ruckartig hob, flüsterte ich ihm beruhigende Worte zu.
Sofort entspannte er sich wieder.

"Was tust du hier?", fragte er zurückhaltend.

"Ich...du hattest wieder einen Alptraum und ich...wollte...es ist nur...ach ich weiß es selbst nicht." Zum Glück war es dunkel und er sah nicht wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

Er nickte nachdenklich.
"Du kannst jetzt wieder gehen. Ich bin ja wach."

Ich will aber nicht gehen. Du fehlst mir so.

Ich wünschte ich könnte es laut aussprechen.

Ich blieb trotzdem dort wo ich war und er musterte mich.

Ich fühlte mich unwohl unter seinem Blick und wandte mich zum gehen.

"Es tut mir leid", ertönte plötzlich seine raue Stimme.
Es war so leise, dass ich dachte ich hätte mir das nur vorgestellt, doch ich drehte mich um.

Ich stemmte die Hände in die Hüften und schaute ihn fragend an. Er musste sich jetzt mal entscheiden. Entweder es tat ihm wirklich leid oder er sollte es lassen.

"Was tut dir leid?" Ich ging ein paar Schfitte auf ihn zu.

Er setzte sich auf.
"Alles", hauchte er.

"Ach ja? Tut es dir auch leid, dass du mich die ganze Zeit ignorierst, schonwieder?"

Er senkte seinen Blick. Ich wusste er würde sich gleich wieder zurückziehen.

"Nein Bucky. Nicht schon wieder. Ich mache das nicht mehr mit. Zieh dich nicht nochmal zurück." Meine Augen füllten sich mit Tränen.

Mann, ich bin so eine Heulsuse.

Er schaute mir wieder in die Augen.
Er erblickte die Tränen und sein Blick wurde weicher.

"Ich wollte dir nie wehtum."

Seine Stimme klang brüchig, so als müsste er selbst weinen. Er schluckte und schloss für einen Moment die Augen.

"Es tut mir leid, dass ich...dass ich dich enttäuscht habe. Ich hätte dich nicht verlassen dürfen."

"Du hast mich hintergangen", rief ich wütend.

"Ich wollte dich doch nur beschützen."

"Beschützen? Beschützen? Du weißt gar nicht wie weh es getan hat. Du weißt doch gar nicht wie ich mich gefühlt habe. Ich habe jede Minute daran gedacht wie du leidest. Ich wollte nichts mehr. Wieso hast du das getan?" Die Tränen flossen nun über mein Gesicht. Ich war zu schwach um sie zurückzuhalten.

Er stand auf und schlang seine Arme um mich. Ein wohliger Schauer überkam mich.

"Du bist so ein Idiot, weißt du das?", murmelte ich in seine Halsbeuge.

"Hör auf wegen mir zu weinen. Ich...ich bin es nicht wert."

"Ich weiß."

Ich löste mich widerwillig von ihm.

"Ich...verdammt." Er fuhr sich durch die Haare."

Wie gut er dabei ausie...okay konzentrier dich.

"Hör zu, ich musste gehen. Es...sie haben mir gedroht dich und alle die ich kenne zu töten."

Oh.

"Wir hätten einen anderen Weg finden können." Es machte mich wütend, dass er alles für sich allein entschieden hat. Er hatte nicht an mich gedacht.

Er nahm meine Hand in seine, was eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper auslöste.

Lass mich nicht los. Nie wieder.

Er schaute mir in die Augen und ich war kurz davor ihn zu küssen. Ich wollte ihn küssen. Doch er...er wandte sich ab.

Du Vollidiot, dachtest du echt er hat Interesse an dir? Lächerlich.

Er hatte eben keine Interesse an mir.
Das musste ich endgültig akzeptieren. Und wieder einmal wurde mir bewusst, dass ich ohne ihn nicht klarkommen könnte. Ich brauchte ihn. Und das machte mich schwach. Schwach, wie ich ich nie sein wollte.

Ich senkte meinen Blick.
"Ich sollte wohl gehen", murmelte ich.

Er antwortete mir nicht. Stattdessen hob er sanft mein Kinn an und wischte mir meine Tränen weg. Er hatte so einen liebevollen Blick.

Bevor ich mich in seinen Augen verlor, löste ich mich von ihm.
Dann verließ ich ohne ein weiteres Wort das Zimmer.

Ich war so naiv.

Müde begab ich mich in mein Zimmer. Ich legte mich hin und plötzlich hörte ich schon wieder ein Geräusch. Was war denn jetzt schon wieder los?

𝐿𝑜𝑣𝑒 𝑎𝑛𝑑 𝐴𝑛𝑥𝑖𝑒𝑡𝑦 - 𝐷𝑜𝑛'𝑡 𝑡𝑟𝑢𝑠𝑡 ℎ𝑖𝑚Where stories live. Discover now