FÜNFUNDDREIßIG

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⚠️Achtung: Hier kommt Selbstverletzung vor. Nichts für schwache Nerven.⚠️
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"Was machst du hier?", fragte ich genervt und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Chill. Ich konnte nicht schlafen." Silvia seufzte und ging an mir vorbei, um sich genau wie ich ein Glas Milch zu holen.

Sie hatte ein großes T-shirt an, was mir sehr bekannt vorkam. Es reichte knapp über ihre Knie und man konnte ihre langen braun gebrannten Beine sehen. Ihr schwarzes Haar hatte sie zu einem wirren Dutt zusammengebunden. Sie sah aus wie ein Model, da konnte ich nicht mithalten, das wusste ich.

Ich trank mein Glas Milch schnell aus, damit ich mich wieder zurück ziehen konnte.

Bloß weg von ihr.

"Y/n? Kannst du kurz hier bleiben?", fragte sie plötzlich und ich hielt inne.

"Bitte, ich muss dir was sagen. Es ist wichtig." Genervt setzte ich mich wieder auf meinen Stuhl.

"Hau raus. Ich bin ganz Ohr." Ich schaute sie erwartungsvoll an. Was hatte sie mir wohl zu sagen?

Sie setzte sich vor mich und verschränkte ihre Finger.

"Ich möchte mich bei dir bedanken", begann sie.

Mein erwartungsvoller Blick verwandelte sich in einen verwirrten.

"Okay... wofür?" Ich sah sie fragend an.

"Dass du auf Bucky aufgepasst hast, solange ich weg war. Es bedeutet mir wirklich sehr viel. Er musste soviel durchmachen. Und ich bedanke mich in seinem Namen. Zum Glück bin ja jetzt zurück und du brauchst dich nicht mehr um ihn zu kümmern. Er hat jetzt mich." Die pure Verwirrung war mir ins Gesicht geschrieben.

Was labert die?

Sie seufzte frustriert auf.

"Schau, ich habe bereits gemerkt, dass du manchmal schwer von Begriff bist, deshalb wiederhole ich mich jetzt nochmal." Sie gestikulierte mit ihren Fingern, als wäre ich taub.

"Bucky kommt klar. Er braucht dich nicht mehr. Er hat jetzt mich. Ich bin seine Verlobte und er hat mich geschickt um dir das zu sagen, kapiert?", stellte sie klar.

Mein Gesichtsausdruck hatte sich immernoch nicht verändert.

"Ich... das wird mir gerade echt zu blöd." Ich erhob mich und ging einfach weg.

Ich hockte mich auf mein Bett und starrte Löcher in die Luft.

Bucky kommt klar. Er braucht dich nicht mehr. Er hat jetzt mich. Ich bin seine Verlobte und er hat mich geschickt um dir das zu sagen, kapiert?

Bucky hatte sie geschickt? Er würde nie...

Würde er?

Jetzt fiel mir auch wieder ein, warum mir das T-shirt so bekannt vorkam. Es war Bucky's.

Es ergab alles Sinn. Er traute sich nicht mir zu sagen, dass er seine Verlobte immer noch liebte, deswegen hatte er sie geschickt.

Was ein Feigling.

Mein Agressionen übernahmen mal wieder das Steuer und ich wollte etwas kaputt machen. Am liebsten diese Silvia.

Ich sank in mein Bett und Tränen der Wut bannten sich ein Weg über meine Wangen. Ein Schluchzer nach dem anderen verstärkte meinen Zorn nur noch mehr. Ich war wütend über mich selbst, dass ich auf jemandem wie Bucky reingefallen war.

Argh, das Leben war so unfair.

Meine Wut war so groß, dass ich mir wehtun wollte. Vielleicht würde der Schmerz mich von meinem Hass ablenken. Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr gefiel mir diese Idee.

Ich nahm das Taschenmesser, das mein Vater mir übrig gelassen hatte und hielt es vor meinen Arm.

Dann schnitt ich in meine Haut und sofort konnte man die rote Flüssigkeit erkennen. Ich schloss die Augen und ließ den Schmerz über mich ergehen. Es brannte und als der Schmerz wieder abklang schnitt ich nochmal zu, diesmal tiefer. Ich drückte mit dem Messer zu und schrie kurz auf, weil es so wehtat. Ich drüchte fester gegen das Fleisch und nahm mein Kissen, damit meine Schreie gedämpft waren und ich niemanden wecken konnte. Das Blut rann über meine meinen Arm auf mein Knie und dann auf mein Bett. Ich ignorierte dies und drückte nochmal. Ein Stöhnen entkam mir und ich verzog mein Gesicht.

Was tat ich hier eigentlich?

Ich ließ das Messer fallen und klammerte mich um mein Kissen. Ich schluchzte erneut auf, nicht wegen dem Schmerz auf meinem Arm, sondern dem Schmerz in meinem Herzen, der niemals verheilen wird.

Das wurde mir gerade schmerzlich bewusst.

𝐿𝑜𝑣𝑒 𝑎𝑛𝑑 𝐴𝑛𝑥𝑖𝑒𝑡𝑦 - 𝐷𝑜𝑛'𝑡 𝑡𝑟𝑢𝑠𝑡 ℎ𝑖𝑚Where stories live. Discover now