SECHSUNDDREIßIG

746 35 6
                                    

"Y/n, Y/n, scheiße was hast du gemacht?" Eine Stimme ertönte von weit weg und ich drehte mich weg.

"Y/n, was hast du getan?", wiederholte sie.

"Halt's Maul und schrei nicht", nuschelte ich und rieb mir meine verschlafenen Augen, als ich mich aufsetzte.

Mein Blick fiel auf meinen Arm, der mit getrocknetem Blut beschmückt war. Die Wunde war etwas weiter aufgerissen und sah wirklich schlimm aus. Sie tat aber nicht weh.

Ich hob meinen Kopf um meinem Gegenüber in die Augen blicken zu können.

"Was willst du hier?", fragte ich kalt.

Bucky sah mich aus besorgten Augen an.

"Warum hast du das getan?", fragte er leise und griff nach dem unverletzten Arm.

"Lass los." Ich riss mich von ihm los und stand auf.

Ich sah auf mein Bett, dass voller Blut war und auf das Messer, dass auf dem Boden neben einer großen Blutlache lag.

Ich wusste gar nicht, dass ich so fest gedrückt hatte.

Ich wollte gerade ins Bad rennen, als mir plötzlich schwindelig wurde und ich umkippte. Ich wappnete mich schon auf den Schmerz, wenn ich auf dem Boden aufprallte, doch zwei starke Arme fingen mich auf.

"Du gehst nirgendswo hin. Wir bringen dich jetzt zu Dr Fox. Sie wird dich verarzten."

"Ich will aber nicht", murmelte ich halbherig, denn ich merkte wie mir die Kraft fehlte.

Bucky hob mich im Brautstyle hoch und ich konnte nichts machen, als mich von ihm tragen zu lassen.

"Lass mich runter." Ich haute ihm auf die Schulter, was eher einem anstuppsen glich.

Toll Y/n, hast du super gemacht.

Meine Augen fielen mir vor Müdigkeit zu.

"Bleib wach Y/n, du musst bei mir bleiben." Er schüttelte mich leicht und ich öffnete meine schweren Augenlider.

"Ich will aber schlafen", murmelte ich und atmete seinen Geruch ein. Er weckte viele Erinnerungen in mir.

"Silvia...", setzte ich an.

"Schhhhh", er strich mir sanft über den Kopf.

"Ist ne verdammte Bitch." Ich lächelte und sofort fielen mir meine Augen wieder zu.

"Doc? Sie müssen ihr helfen" rief Bucky. Es hörte sich so an, als wäre er ganz weit entfernt.

Sein Gesicht blitzte kurz vor meinen Augen auf. Sein Lächeln. Sein ansteckendes Lachen.

Mir wurde gerade bewusst, wie sehr ich ihn eigentlich liebte.

Ich liebte ihn so sehr, dass es wehtat.

Ich liebe dich.

Ein lautes Piepen ertönte und alles wurde schwarz vor meinen Augen.

War ich tot?

~

"Natürlich. Im Moment können wir aber noch nichts sagen. Sie braucht Ruhe."

"Ich werde hier bleiben bis sie aufwacht."

"Tun Sie was Sie wollen. Bleiben Sie aber ruhig und wecken Sie Miss Y/l/n nicht auf."

Ich öffnete die Augen und konnte erkennen wie zwei Personen sich unterhielten. Mein Blick fiel auf meinen verletzten Arm, der jetzt bandagiert war.

"Doc?", fragte ich.

"Ah Miss Y/l/n, Sie sind wach. Nun, das ist eine tolle Neuigkeit. Ich bin in ein paar Minuten wieder zurück."

Doktor Fox verschwand aus der Tür und ich sah zu Bucky.

"Y/n." Er kam auf mich zu und wollte mich in den Arm nehmen.

"Nicht", wehrte ich ab. "Bleib weg von mir."

Bucky blieb stehen und starrte mich verwirrt an.

"Was habe ich getan, dass du mich so behandelst?" Er rieb sich die Stirn.

"Das ist nicht lustig Bucky. Erst schickst du Silvia zu mir und jetzt spielst du auf unschuldig." Ich schüttelte geschockt den Kopf. Dass er es jetzt noch wagte mir ins Gesicht zu lügen, war mehr als dreist.

"Wovon sprichst du?" Er kam näher zu mir und ich schloss die Augen.

"Hör auf", warnte ich ihn.

Bleib weg.

"Y/n bitte. Ich brauche dich", flehte er.

"Du brauchst sie mehr. Sie ist zurück. Ihr könnt glücklich sein. Nichts steht euch noch im Weg." Diese Worte schmerzten wirklich sehr.

"Ich weiß nicht was Silvia getan hat, aber es stimmt nicht was sie gesagt hat. Vertrau mir."

Ich schüttelte den Kopf.
"Ich habe dir schonmal vertraut. Hatte kein gutes Ende."

"Y/n, hör zu. Ich...ich weiß nicht wie...ach verdammt, was habe ich getan?", schrie er und ich zuckte zusammen.

"Schrei mich nicht an", flüsterte ich.

"Tut mir leid." Man konnte die Verzweiflung in seiner Stimme nicht überhören.

"Ich denke du solltest gehen." Tränen bildeten sich in meinen Augen.

"Aber Y/n, ich habe dir doch...", setzte er an, doch ich unterbrach ihn.

"Geh raus aus meinem Zimmer", befahl ich.

"Y/n...", versuchte er nochmal.

"Ich habe gesagt RAUS!" Ich wagte es nicht ihm in die Augen zu sehen.

Er stand langsam auf und verschwand dann ohne ein weiteres Wort.

Sobald er weg war, brach ich in Tränen aus.

Kann ich bitte sterben?





𝐿𝑜𝑣𝑒 𝑎𝑛𝑑 𝐴𝑛𝑥𝑖𝑒𝑡𝑦 - 𝐷𝑜𝑛'𝑡 𝑡𝑟𝑢𝑠𝑡 ℎ𝑖𝑚Where stories live. Discover now