Epilog

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„Ich finde das immer noch genauso eklig wie damals", meinte meine Mutter und betrachtete die Schokotorte, die förmlich nach Diabetes schrie.

„Und ich werde trotzdem wieder fünf Stücke essen", erwiderte Vanessa grinsend und ich musste schmunzeln. Vor mittlerweile zwei Monaten hatte ich sie mit mir nach Hause gebracht und meine Mutter hatte vor Freude weinen müssen. Sie als meine feste Freundin vorzustellen war leichter gewesen als erwartet. „Sie hat Geld und Manieren, ich finde du hast alles richtig gemacht", hatte Logan gemeint und lachend seinen Rauch aus dem Mund entweichen lassen. Meine Mutter hatte nur gelächelt, meine Schulter gedrückt und gemeint: „Ich bin froh, dass du es mir endlich sagst." Meine Schwester hatte sich blitzschnell mit Vanessa angefreundet und direkt ihr Praktikum bei Limax klargemacht. Ich hatte Vanessa überreden können zurück in die Großstadt zu ziehen und ihren Laden direkt neben Kaylas Restaurant aufzumachen. Sie arbeitete wieder enger mit Limax zusammen, während ich von Rosie feierlich zur Markenbotschafterin von Limax ernannt worden war. Ich durfte mir Lesungen aller Art ansehen, neue Autoren und Autorinnen werben und dabei selbst immer auch meine Entwürfe einreichen. Auf einer der Partys des Verlages hatte Rosie mich angestupst und auf die Tanzfläche gezeigt. Vanessa hatte dort mit Ben und einigen anderen Angestellten getanzt und dabei so frei ausgesehen wie noch nie. „Verdammt gut, dass ich dich eingestellt habe, obwohl in deiner Bewerbung stand, dass deine Schwäche Unpünktlichkeit ist", hatte Rosie damals gesagt. Ja wirklich verdammt gut, dass sie das getan hatte.

„Denkst du wir schaffen immer noch von der Terrasse zum Baum?", fragte Vanessa mich grinsend und hielt mir eine Kirsche hin. Wir feierten ihren Geburtstag wie früher in unserem Garten. Meine Mutter hatte die gleiche Torte gebacken wie früher und wir hatten auch unsere Freunde eingeladen. „Was auch immer ihr macht, ich will mit machen", meinte Kayla grinsend und zog Ben mit sich. Ich hatte die beiden einander auf einer der Partys im Verlag vorgestellt und es hatte sofort gefunkt. „Dich mach ich easy fertig", ertönte Tylers Stimme neben Vanessa und er grinste sein bestes Zahnpastalächeln. Die beiden hatten ihr Kriegsbeil begraben, nachdem Ty hoch und heilig versprochen hatte, dass er seine zweideutigen Sprüche bei mir sein ließ. Auch Jenny und Rosie gesellten sich zu uns und ich reichte allen den Korb mit Kirschen. Die anderen probierten sofort weiter als zum Baum mit den Kernen zu spucken, doch Vanessa griff nach meiner Hand. Ich sah ihr in ihre Augen und sie lächelte: „Wir feiern ab jetzt immer so, versprochen?" Ich erwiderte ihr Lächeln und strich mir mit meinem Finger x-förmig über mein Herz: „Versprochen." Ihr Grinsen wurde noch breiter und sie hob mich mit einem Ruck in ihre Arme.

Keine Wörter dieser Welt hätten beschreiben können, was Vanessa King in mir auslöste. Keine Geschichte dieser Welt hätte jemals ausgereicht, um meine Gefühle zu schreiben. Doch manchmal muss man die Kontrolle abgeben, um glücklich zu werden. Manchmal braucht es keinen Stift und keine Zeilen. Denn die besten Geschichten schreiben sich von allein. Vanessa King war meine Vergangenheit und meine Zukunft, sie war meine Geschichte und ich liebte jedes einzelne Wort davon.

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Hey ihr treuen Leser*innen,

ich hoffe, ich konnte euch mit meiner Geschichte eine Weile aus der Realität entführen und berühren. Die Herzen sind hoffentlich alle wieder ganz :)

Ich würde mich freuen, euch noch auf mehr Abenteuer mit nehmen zu dürfen. Bis dahin: Bleibt gesund und behaltet euer Lächeln.

Eure skamy2009


Show me your dark linesDonde viven las historias. Descúbrelo ahora