Kapitel 48

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>> Wie soll ich denn stark sein, ich kann ohne ihn nicht Leben <<
>> Stiles...Schätzchen... Derek ist nicht tot, du musst nicht ohne ihn Leben << sagte sie und hasste sich innerlich dafür das sie Stiles in den Glauben gelassen hatte das der Beta tot ist.
>> Was??? Ist er nicht? Aber du... du hast... du hast doch gesagt das ich nicht zu ihm kann, und dass seine Verletzungen schwer gewesen sind... <<
>> Oh nein... nein, nein, nein es tut mir leid. Ich wollte dich nicht in den glauben lassen das Derek gestorben ist. Er lebt, allerdings ist er während der OP ins Koma gefallen. Seine Verletzungen waren sehr schwer und ich glaube, wenn er kein Werwolf wäre, dann hätte er das nicht überlebt << sagte sie und streichelte den brünette tröstlich. Er weinte immer noch und konnte sich kaum beruhigen.
>> Was heißt das? Wann wird er aufwachen? <<
>> Das können wir nicht sagen, er wird aufwachen, wenn sein Körper bereit ist <<
>> Wie lange kann das dauern? <<
>> Auch das kann man nicht sagen. Manche Menschen wachen schnell wieder auf, bei anderen dauert es Wochen, Monate oder Jahre <<
>> Und manche wachen überhaupt nicht wieder auf << sagte er niedergeschlagen.
>> Das stimmt manchmal wachen sie gar nicht wieder auf, aber daran werden wir nicht denken. Derek ist ein Kämpfer und wir wissen alle das er wieder zu dir zurück will. Er wird einen Weg finden seinen Körper wieder ins hier und jetzt zu bringen. Wir müssen Geduld haben << sagte sie und trat einen Schritt zurück.
>> Ich möchte zu ihm, auch wenn er nicht wach ist. Ich will das er weiß das es vorbei ist und das ich lebe und auf ihn warte <<
>> Stiles geh erstmal nach Hause und ruh dich aus. Du kannst morgen zu ihm <<
>> Bitte Melissa lass mich zu ihm << Melissa wollte gerade ihre Antwort beginnen als Scott sie unterbrach.
>> Lass ihn rein Mom, du weißt genauso gut wie ich das er nicht gehen wird. Stell dir vor das Chris dort liegt und dich niemand zu ihm lassen will... << sagte Scott und sah seiner Mom prüfend in die Augen.
>> Okay, okay ist ja schon gut. Ich lasse ihn rein, aber nur ihn. Ihr beide werdet nach Hause fahren und den anderen erzählen was passiert ist, und wie der derzeitige Stand ist. Ich nehme Stiles nachher mit << sagte sie und gab sich geschlagen. Sie wusste ganz genau, dass sie keine Chance gegen die drei Männer hatte. Sie wusste ja auch das sie Recht hatten, wenn Chris da liegen würde, dann würde sie sich auch nicht abwimmeln lassen. Sie reichte dem jungen Mann ihre Hand und führte ihn in Dereks Zimmer. Er lag auf der Intensivstation und es herrschte eine Ohrenbetäubende Stille hier. Als er das Zimmer betrat stockte ihm der Atem. Derek lag mit freiem Oberkörper in einem der Betten. Sein Oberkörper hatte überall Hämatome und auf seiner Brust war ein großer Verband. Vor ein paar Stunden ragte, an der Stelle, noch das Schwert aus seiner Brust. Derek hatte die Augen geschlossen und sah ganz friedlich aus, so als wenn er schlafen würde. Viele Schläuche und Kabel führten von seinem Körper zu verschiedenen Maschinen die neben seinem Bett standen. Er hatte einen Schlauch im Mund der ihm beim Atmen unterstützte, an seiner Brust war ein EKG angeschlossen und an seinem Finger war ein Clip der seine Sauerstoffsättigung kontrollierte. Im Handrücken hatte er einen Zugang in den die Flüssigkeit seines Tropfs lief und ihn mit Nährstoffen, Antibiotika und Schmerzmitteln versorgte. Es war ein furchtbarer Anblick für Stiles seinen geliebten da so liegen zu sehen. Er hatte Angst das er nie wieder aufwachen würde, wollte aber zugleich stark für sie beide sein. Er trat an das Bett und zog sich einen Stuhl heran. Er setzte sich und griff zitternd nach Dereks Hand. Er streichelte sanft über dessen Handrücken bevor er zu sprechen begann.
>> Hey Babe, ich bin hier... bei dir. Kate ist tot, ich wollte sie leiden lassen, das wollte ich wirklich, aber ich konnte es nicht. Ich habe die Kraft meines Funken eingesetzt um sie einzufrieren, und habe ihr dann den Dolch, den ich vorher mit Eisenhut getränkt habe, immer und immer wieder ins Herz gestochen. Solange bis ich keine Kraft mehr hatte << sagte er und machte eine kurze Pause. Er sah sich im Zimmer um und stellte fest das es leer war. Melissa war gegangen und Stiles hatte es nicht mal mitbekommen. Er stand auf und zog sich seine Sneakers und die Jacke aus, anschließend legte er sich zu Derek ins Bett. Er kuschelte sich an den starken Körper und legte seinen Kopf behutsam auf seine Brust. Immer darauf bedacht das er ihn nicht weh tat. Dann sprach er lese weiter.
>> Ich weiß ich sollte dir dankbar sein das du mir das Leben gerettet hast, und das bin ich auch irgendwie, aber ich bin auch wütend und habe furchtbare Angst das du mich hier alleine zurück lässt. Ich weiß das du mich hören kannst und ich bitte dich inständig: Komm zu mir zurück. Ich bin nichts ohne dich, du bist mein Seelenverwandter. Bitte Derek, lass mich nicht alleine hier << sagte er und wieder liefen Tränen über sein Gesicht und landeten auf Dereks nackter Brust. Stiles schloss für einen Moment die Augen, der Tag war hart und er hatte nicht viel geschlafen. Er wollte sich nur einen Moment ausruhen, nur einen Moment die Nähe zu seinem Partner genießen. Träge öffnete Stiles seine Augen und blickte in einen sterilen Raum. Er musste sich und seine Gedanken kurz sortieren um zu wissen was passiert ist und wo er sich zurzeit befand. Langsam stütze er sich auf einen Ellenbogen und drückte sich nach oben. Er sah Derek an, der immer noch friedlich und seelenruhig dalag. Die stille des Raumes wurde nur von einem steten piepen und dem leisem atmen der Maschine, die Derek am Leben hielt, durchbrochen. Stiles hatte keine Ahnung wie spät es war und zog sein Handy aus der Tasche. Er tippte auf das Display, aber es blieb schwarz. Sein Akku war leer und er hatte kein Ladekabel dabei. Er sah sich im Raum um, aber auch da konnte er keine Uhr entdecken. „Okay" dachte er, so wichtig war es jetzt auch nicht. Wenn Melissa nach Hause fuhr, dann würde sie schon kommen und ihn holen. Also legte er sich wieder auf die warme Brust seines Freundes und schloss seine Augen.
>> Wie geht es dir Babe? Ich hoffe du wachst bald auf << sagte er leise. Geduld war wirklich nicht seine größte Stärke, aber er wusste das er warten musste. Keiner konnte an Dereks Zustand was ändern. Sie mussten warten bis er bereit war aufzuwachen, oder bis er bereit war zu gehen. Das letzte schloss Stiles allerdings kategorisch aus. Er war keine Option das der Beta nicht wieder aufwachte.
Irgendwann rüttelte es zaghaft an der Schulter des brünettem.
>> Stiles... << sagte eine sanfte Stimme sehr leise zu ihm. Er öffnete wieder die Augen und sah in das Gesicht seines besten Freundes.
>> Hey Bro << sagte er und seine Stimme klang heiser.
>> Wie geht es dir? <<
>> Ich weiß noch nicht genau << sagte er wahrheitsgemäß. Er war zwar nicht verletzt, aber sein Körper fühlte sich kaputt und ausgelaugt an.
>> Du musst vom Bett kommen, sie wollen ein EEG bei Derek machen <<
>> Warum? <<
>> Weil sie regelmäßig prüfen ob sein Hirn immer noch richtig arbeitet << sagte Scott und versuchte Stiles vom Bett zu bekommen.
>> Sie haben es doch gerade nach der OP getestet, warum testen sie es so oft? <<
>> Was heißt denn hier so oft? << sagte der Alpha und sah den jungen Mann prüfend in die Augen.
>> Wie spät ist es? <<
>> 12:15 Uhr << beantwortete Scott die Frage.
>> Das kann nicht sein. Welchen Tag haben wir? <<
>> Donnerstag... <<
>> Was??? <<
>> Keine Panik Bro, wir haben dich schlafen lassen. Du brauchtest die Ruhe und auch Derek brauchte die Ruhe. Um so weniger Trubel hier ist und so schneller kann Derek wieder gesund werden << sagte Scott als es an der Tür klopfte und Melissa den Kopf ins Zimmer steckte.
>> Komm rein Mom, er ist wach << sagte Scott und winkte seine Mom ins Zimmer.
>> Hey Schätzchen, wie fühlst du dich? << fragte sie und kam auf Stiles zu der sich gerade vom Bett erhob.
>> Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke es geht mir ganz gut << beantwortete er die Frage.
>> Das ist gut, du siehst auch ein wenig erholter aus als vorgestern << Zwei weitere Pfleger betraten das Zimmer und traten ans Bett.
>> Wo bringt ihr ihn hin? <<
>> Zur Untersuchung, du hast ihn in einer Stunde wieder << sagte der eine und lächelte ihn warm an.
>> Geht es ihm denn schlechter als zuvor, oder warum macht ihr wieder ein EEG. Du kannst es mir ruhig sagen, ich muss die Wahrheit wissen << sagte er und es traten wieder einmal Tränen in seine Augen.
>> Das EEG ist eine reine Vorsichtsmaßnahme und wird in der ersten Zeit jeden Tag gemacht um nicht zu verpassen, wenn es ihm schlechter gehen würde. Momentan ist alles vollkommen normal. Sein Gehirn arbeitet normal und er reagiert auf Reize. Genau so soll es sein << sagte sie und zog ihn in ihre Arme, während die beiden Pfleger Dereks Bett aus den Zimmer fuhren.
>> Du solltest nach Hause fahren und duschen gehen. Du kannst ihn im Moment sowieso nicht helfen. Er wird eine Stunde nicht da sein << sagte sie und sah ihn in die Augen.
>> Ja vielleicht hast du Recht, aber ich bin so schnell da wie ich nur kann. Scott, ist Dereks Wagen noch hier? <<
>> Ja na klar, ich habe es extra für dich hiergelassen << sagte der Alpha und warf Stiles die Schlüssel zu.
>> Danke << sagte dieser zog sich Schuhe und Jacke an und verschwand aus dem Zimmer. Er fuhr nach Hause und ging duschen, anschließend wechselte er die Kleidung und packte ein paar Sachen zusammen. Für Derek packte er ein paar T-Shirts, Jogginghosen, Boxershorts und Socken ein sowie eine Zahnbürste, ein Handtuch und Duschgel ein. Das war aber nicht alles was er einpackte. Das gleiche packte er auch für sich ein. Er hatte beschlossen das er das Krankenhaus erst dann wieder verlassen würde wenn Derek auch entlassen wurde. Solange würde er an seiner Seite bleiben und für ihn da sein. Er holte das Buch, welches Derek gerade las, aus dem Nachtschrank und packte es ein. Er hatte beschlossen das er es ihm zu Ende vorlesen wollte. Anschließend packte er noch seinen Laptop, ein Ladekabel und ein paar Kopfhörer ein und verließ das Loft wieder. Er stieg in den Camaro und fuhr zum Krankenhaus zurück. Als er das Zimmer betrat war Derek immer noch nicht wieder da, und er packte die Tasche aus. Ca. eine halbe Stunde später öffnete sich die Tür und die beiden Pfleger brauchten Derek zurück ins Zimmer.
>> Wie geht es ihm? Ist alles okay? << fragte er
>> Das können wir dir leider nicht sagen, du bist kein Angehöriger ersten Grades << sagte der Pfleger der irgendwie mürrisch aussah.
>> Warte bis Melissa kommt, die kann dir mehr sagen << sagte der der ihn vorhin angelächelt hatte, und er lächelte auch jetzt wieder.
>> Danke, das werde ich machen << sagte Stiles und versuchte sich auch an einem Lächeln, aber es erreichte seine Augen nicht. Er wollte nicht das es irgendwie künstlich aussah, aber er konnte nichts machen. Die Sorge um Derek fraß ihn auf und er konnte einfach nicht lächeln, so sehr er es auch wollte.
>> Sorry, ich weiß das es künstlich aussieht, aber es ist nicht so gemeint <<
>> Du musst dich nicht entschuldigen, ich kann mir vorstellen wie es dir geht. Du musst vor Sorge umkommen <<
>> Ja das tue ich << sagte er
>> Willst du hier bleiben? << fragte der Pfleger.
>> Ja ich werde sein Zimmer nicht mehr verlassen. Ich werde erst gehen, wenn er auch gehen darf. Solange werde ich an seine Seite bleiben <<
>> Das kann ich verstehen, er kann sich glücklich schätzen das er jemanden wie dich hat << sagte er und verließ den Raum. Zehn Minuten später klopfte es an der Tür und Melissa betrat das Krankenzimmer. In der einen Hand hielt sie einen Kaffeebecher und in der anderen eine Tüte mit was zu essen. Unter dem Arm hatte sie eine Akte stecken. Sie stellte das den Kaffee und die Tüte auf den Tisch und legte die Akte aufs Bett.
>> Hier iss, du hast doch zu Hause mit Sicherheit nichts gegessen << sagte sie und deutete auf die Tüte.
>> Danke, und nein ich habe nur geduscht und unsere Sachen gepackt, dann bin ich wieder hergefahren << sagte er und griff als erstes nach dem Kaffee.
>> Was heißt denn „unsere Sachen"? << fragte sie und zog die Augenbrauen in die Höhe.
>> Das heißt dass ich unsere Sachen gepackt habe und jetzt alles dabei habe was wir brauchen << sagte er und betrachtete das Gesicht seine Zieh-Mom. Sie starrte ihn an, aber sagte nichts.
>> Komm schon Melissa, du kennst mich gut genug. Du weißt das ich mich keinen Zentimeter mehr von seinem Bett wegbewegen werde. Ich werde erst gehen wenn auch er das Krankenhaus verlassen darf << erklärte er nun zum zweiten Mal an diesem Tag. Sie schüttelte nur den Kopf und lächelte dann.
>> Ja ich kenne dich und mir war klar das du nicht gehen wirst << sagte sie und schlug die Akte auf während Stiles den Kaffee trank und das Brötchen aß. Sie erklärte ihm alles was er auf dem EEG sehen konnte und beantwortete geduldig seine Frage.
>> Wenn ich das richtig verstanden habe heißt das das er fast vollständig geheilt ist und nur noch aufwachen muss, oder? <<
>> Ja es kommt ihn zu gute das er ein Werwolf ist und dadurch verdammt schnell heilt. Sein Hirn funktioniert auch einwandfrei und wir können keine Beschädigungen feststellen. Wir müssen jetzt geduldig sein und warten bis auch er soweit ist wieder wach zu werden << sagte sie als es erneut an der Tür klopfte.
>> Hier ist ja ein Durchgangsverkehr wie auf dem Bahnhof sagte er und bat dann die Person herein. Der Pfleger von vorhin schob den Kopf durch die Tür und spähte ins Zimmer.
>> Störe ich? << fragte er
>> Nein Tom, komm rein << sagte Melissa. Stiles musste grinsen. Das war jetzt nicht wahr oder? Der Pfleger hieß Tom... Das musste er Derek unbedingt erzählen, wenn er wieder aufwachte. Das wird ihm gefallen.
>> Was ist denn so witzig? << fragte Melissa als sie Stiles ansah.
>> Nichts, nichts << sagte dieser schnell.
>> Was kann ich für dich tun? << fragte Melissa Tom.
>> Nichts, ich wollte eigentlich zu Mr. Hales Freund << sagte er und deutete auf Stiles.
>> Ich heiße Stiles, und was kann ich für dich tun? << fragte er überrascht.
>> Ich habe mir erlaubt dir was mitzubringen. Wir hatten ja vorhin darüber gesprochen, dass du erst wieder gehst wenn auch Mr. Hale gehen darf <<
>> Ja das stimmt und was hast du mir mitgebracht << fragte Stiles nun ehrlich neugierig. Tom ging zur Tür und öffnete sie. Er schob ein zweites Bett in den Raum und stellte es direkt neben das Bett von Derek.
>> Ich dachte mir das es auf Dauer unbequem werden würde wenn ihr euch ein so kleines Bett teilen müsst. Also habe ich mir erlaubt dir ein eigenes Bett zu bringen << sagte er und musterte die Reaktion von Stiles. Diesen schossen wieder die Tränen in die Augen und er erhob sich vom Bett.
>> Das ist wirklich sehr, sehr nett von dir, vielen dank << sagte er mit erstickter Stimme und lächelte den blonden Mann an bevor er ihn in seine Arme schloss. Dieses Mal erreichte Stiles' lächeln auch seine Augen und er sah glücklich und dankbar aus.
>> Das mache ich sehr gerne. Sieh nur jetzt ist es gar nicht mehr künstlich << sagte er als er Stiles ein wenig von sich schob und ihn in die Augen sah.
>> Ich freue mich auch wirklich sehr darüber. Wie kann ich es wieder gut machen? <<
>> Gar nicht, sorg einfach dafür das Mr. Hale weiß das du da bist und nimm ihn so schnell wieder mit nach Hause wie du nur kannst. Ihr gehört hier nicht hin <<
>> Denkst du das er mich hören kann? <<
>> Ich weiß es... << sagte Tom und verließ den Raum.

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