Kapitel 50

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Die Zeit verging und Derek war immer noch nicht wach geworden, mittlerweile zweifelte auch Stiles ab und an daran das er jemals wieder aufwachen würde. Er wollte diese Gedanken zwar nicht zulassen, aber manchmal schlichen sie sich in seinen Kopf. In der Akademie lief es echt gut und Stiles kam erstaunlich gut mit. Er hätte nie damit gerechnet das er Derek zu Hause lassen konnte und frei von den schweren Gedanken zur Akademie gehen konnte, aber irgendwie schaffte er es. Der Kampf mit Kate war nun fast 6 Monate her und Weihnachten stand vor der Tür. Stiles hatte alles besorgt um das Loft in das Winter Wunderland des Weihnachtsmannes zu verwandeln. Er hängte Girlanden an die Treppe, Schmückte die Fenster und stellte einen riesigen Weihnachtsbaum auf den er auch schmückte. Wenn Derek jetzt aufwachen würde, dann würde er direkt wieder ins Koma fallen, dachte sich Stiles und musste lachen. Er konnte gar nicht so genau sagen ob Derek Weihnachten mochte oder nicht. Sie hatten bislang nie wirklich darüber geredet, Derek war Weihnachten immer da, aber ob er es mochte musste Stiles erst noch herausfinden. Ob er es mochte oder nicht, Stiles hatte ihn ein kleines Geschenk gekauft und war gerade dabei es einzupacken, als Melissa die Treppe von oben runter lief.
>> Ist mit Derek alles okay << fragte der brünette panisch und sprang von der Küchentheke auf.
>> Was? Ja, wieso? << fragte sie verwirrt.
>> Na weil du die Treppe wie eine irre runtergelaufen bist <<
>> Was soll denn das jetzt heißen? Ich bin sie nur etwas schneller runter gelaufen als sonst, und das auch nicht ohne Grund << sagte sie und hielt Stiles ihr Handy hin.
>> Was soll ich damit? << fragte er und zog eine Augenbraue in die Höhe.
>> Kochen... << sagte sie und zog beide Augenbrauen in die Höhe.
>> Stiles... << rief es aus dem Telefon und der brünette ließ es vor Schreck fast fallen. Er sammelte sich kurz und hob das Telefon dann ans Ohr.
>> Ja? << fragte er vorsichtig.
>> Stiles, wie geht es dir? << fragte sein bester Freund mit warmer Stimme.
>> Ganz gut. Die Ausbildung wird zunehmend schwerer, aber ich komme noch ganz gut mit. Der Sport macht sich auch so langsam bemerkbar. Ich bin nicht nur fitter, sondern auch besser gebaut. Du wirst neidisch sein, wenn wir uns das nächste Mal sehen << sagte er in den Hörer und beantwortete so nicht nur Scotts Frage nach seinem befinden.
>> Na da bin ich ja mal gespannt. Gut das du es selber ansprichst <<
>> Was? Das du neidisch sein wirst, wenn wir uns das nächste Mal sehen? <<
>> Nein das wir uns mal wieder sehen müssen. Das letzte Mal ist fast drei Monate her. Wir haben immer nur telefoniert oder geschrieben. Ich will dich mal wieder sehen <<
>> Ich dich doch auch, aber momentan ist es echt schwierig. Wenn ich nicht in der Akademie bin dann bin ich hier zu Hause und lerne oder kümmere mich um Derek << sagte er ein bisschen kleinlaut. Er wusste das er seinen besten Freund mehr als vernachlässigte, aber er wusste auch das Scott ihn als einziger verstehen würde.
>> Versteh das jetzt bitte nicht falsch, aber du kannst dir auch mal ein paar Stunden Zeit für mich nehmen. Derek wird es nicht mitbekommen, wenn du nicht da bist. Und selbst wenn er es mitbekommt hat er bestimmt nichts dagegen, wenn du trotz seines Zustandes weiterlebst. Ich will doch nicht, dass du die ganze Zeit hier bei mir bist, ich möchte dich nur mal ein paar Stunden sehen, wie in alten Zeiten zocken und Pizza essen, mehr will ich nicht << sagte Scott und wartete mit angehaltenem Atem auf die Reaktion seines besten Freundes. Stiles blieb für einen kurzen Moment die Luft weg und er musste sich erstmal sammeln. Er ließ die Worte seines besten Freunds in seinem Kopf erklingen. Im ersten Moment war er wütend, wie konnte er nur sowas sagen. Klar würde Derek es merken, wenn Stiles nicht mehr da war, er bekommt unterbewusst alles mit und wusste ganz genau was passierte. Dann beruhigte er sich aber wieder, er wusste das Scott es nicht böse meinte. Er hatte sich seit der Sache wirklich rar gemacht und kaum noch jemanden gesehen. Es war ja nicht so dass auch die anderen herkommen konnten, aber das machten sie nicht. Sie ließen sie in Ruhe und schrieben nur ab und an mal eine Nachricht. Keiner von den anderen wusste so genau wie er mit der Situation umgehen sollte. Sie wussten alle wie sensibel Stiles war und nun war er stark für zwei Personen.
>> Ich weiß nicht, ich fühle mich nicht gut dabei, wenn ich jetzt gehe. Es fühlt sich an als wenn ich ihn im Stich lassen <<
>> Das verstehe ich doch, aber du darfst dich dabei nicht vergessen. Ich kann mir nicht vorstellen das Derek es wollen würde, dass du dich komplett einigelst. Ich sag ja nicht das du jedes Wochenende auf Party gehen sollst, aber ab und an mal was anderes sehen und machen sollte drin sein <<
>> Okay pass auf, was hältst du davon, wenn du zu mir kommst, du kannst über Nacht bleiben und du siehst nicht nur mich, sondern auch deine Mom. Wir zocken und bestellen Pizza und wenn du willst besorge ich noch Bier. Ich weiß das ich in letzter Zeit schwerer zu erreichen bin als der Präsident, aber ich stelle mein ganzes Leben hinten an. Ich will alles in meiner Macht stehende tun das Derek wieder aufwacht <<
>> Stiles... du sollst mal zu Hause raus, und du sollst nicht dein Leben hintenanstellen. Du bist auch ein Mensch und auch du hast ein eigenes Leben <<
>> Wenn es ihm hilft das ich jeden verdammten Tag an seiner Seite sitze und mit ihm rede oder ihm vorlese oder was auch immer, dann tue ich das. Ich tue alles was helfen kann. Wenn er wieder wach ist dann lebe ich mein Leben weiter. Entweder du kommst zu mir, und wir zocken hier, oder du lässt es sein. Ich werde das verdammt Haus nicht verlassen << sagt Stiles wütend. Er kann es nicht begreifen das Scott so sehr darauf beharrt das er das Haus verlässt. Er will bei Derek sein, wenn er wach wird und wenn er durch die Weltgeschichte zieht, dann kann er nicht da sein. Er wusste das er auch nicht zu Hause war, wenn er in der Akademie war, aber er hatte mit Melissa das abkommen das sie sich sofort meldete, wenn sich der Zustand von Derek änderte. Egal ob es besser oder schlechter wurde, sie würde sich melden und Stiles würde nach Hause kommen. Damit er schneller hin und her fahren konnte, fuhr er mittlerweile Dereks Camaro. Der Beta würde ihn umbringen, wenn er es erfuhr. Der Camaro war Dereks Baby und er liebte das Auto mehr als alles andere auf der Welt. Okay vielleicht liebte er Stiles noch mehr, aber sonst nichts.
>> Schon gut, schon gut. Du musst nicht gleich wütend werden. Ich mache mir nur unendliche Sorgen das dich die ganze Situation überfordert und du dein Leben aufgibst. Ich meine was machst du, wenn er nicht mehr aufwacht? Hast du dich mit diesem Gedanken auch nur eine Minute lang befasst? <<
>> Hör auf!!!!! << schrie Stiles.
>> Ich werde mich niemals mit diesem Gedanken befassen, ich weiß das er wieder aufwachen wird. Vielleicht nicht heute, oder morgen, aber er wird wieder aufwachen. Er würde mich nie alleine lassen, das weißt du genauso gut wie ich. Du kennst ihn, er ist stark und ein Kämpfer. Er würde das gleiche für mich tun, er würde auch Tag und Nacht bei mir am Bett sitzen und dafür kämpfen das ich wieder aufwache <<
>> Ja das würde er, das weiß ich, aber auch er würde mal was anderes machen << versuchte Scott Stiles von seiner Sicht zu überzeugen. Allerdings wurde ihm gerade bewusst das sie sich hier über Derek unterhielten. Er war Stur und nicht gerade Gesellschaftsfähig. Er mochte nur sein Rudel und Stiles. Er würde nirgends hingehen, wenn Stiles in der Situation wäre.
>> Okay ich komme zu dir und wir machen uns einen schönen Abend << lenkt Scott ein bevor Stiles noch irgendwas sagen konnte. Er wusste das er den Kampf gegen Derek nicht gewinnen konnte und im Grunde wollte er es auch gar nicht. Es war vollkommen richtig wie Stiles handelte, jeder von ihnen würde so handeln. Keiner würde raus gehen oder sich mit den anderen treffen, wenn sein liebster oder seine liebste hier liege würde.
>> Na also geht doch << sagte er triumphierend und lächelte.
>> Ja, ja lach du ruhig. Ich bin in einer Stunde bei dir und dann hast du nichts mehr zu lachen. Ich werde dich fertig machen <<
>> Ist das eine Drohung??? <<
>> Nein Stiles... sei dir sicher das das ein Versprechen ist <<
>> Uhhh mir zittern die Knie' <<
>> Mach dich ruhig lustig, du wirst schon sehen was du davon hast <<
>> Ja, ja ich glaube dir, jetzt hör auf zu reden und sieh zu das du deinen Arsch zu mir bewegst << sagte Stiles und beendete das Gespräch. Er grinste als er auf das Handy blickte und schüttelte den Kopf. Er hatte die ausgelassenen Gespräche mit seinem besten Freund vermisst und freute sich auf den Abend mit ihm. Klar wusste er das Scott recht hatte, und Derek ihn töten würde, wenn er erfuhr das er sein Leben hintenangestellt hatte, aber er wusste auch das Derek genauso gehandelt hätte und dies bestärkte ihn. Er schmückte das Loft weiter und wartete dann auf Scott. Sie hatten einen schönen Abend und als Stiles neben Derek im Bett lag erzählte er ihm davon. Nachdem Scott bei ihm war bemerkte er erst wie sehr er seinen besten Freund vermisst hatte und er vermisste nicht nur die Gespräche, sondern einfach Scott als Mensch. Das Weihnachtsfest verbrachten sie deshalb auch alle zusammen. Stiles lud das ganze Rudel zu sich ins Loft ein, er kochte für sie und sie feierten. Er hatte sich sehr darüber gefreut, dass sie alle gekommen waren. Nachdem alle weg waren saß er im Schneidersitz vor dem Weihnachtsbaum. Er hatte eine Tasse Egg-Nog in der Hand und blickte in die Kerzen. Langsam schloss er seine Augen und begann im Kopf wieder einmal zu beten. Er wusste das er geduldig sein musste und er wusste auch das seine Gebete eines Tages erhört werden, aber die Zeit ist verdammt hart. Er vermisste seinen Derek so sehr das es nur weh tat. Er wollte ihn doch einfach nur wieder zurückhaben. Weitere Tage vergingen, Weihnachten war vorbei, Sylvester auch. Um Punkt 0:00 Uhr wünschte sich Stiles nur das er seinen Werwolf zurückbekommen würde. Da ihm nicht nach feiern war blieb er bei Derek und kuschelte sich an seinen Körper. Zusammen lagen sie da und Stiles betrachtete durch die großen Fenster das Feuerwerk. Melissa hatte er zu Chris geschickt, er konnte sie nicht mit gutem Gewissen bei sich behalten. Sie haben einen Kompromiss geschlossen. Wenn sich Dereks Zustand verändern sollte dann würde er sich diesmal bei ihr melden. Den Neujahrstag verbrachte er mit lernen, denn die ersten Prüfungen standen an und er wollte gut abschneiden. Es war ja auch nicht so dass er was anderes zu tun hatte. Wenn er nicht in der Akademie war dann saß er zu Hause und lernte. Es war viel Stoff und er war so ehrgeizig das er mit den besten Noten abschneiden wollte. Anfang Februar hatte er alle seine Prüfungen bestanden und hatte endlich mal ein bisschen Zeit für sich. Er hatte die Auszeit auch dringend nötig. Der ganze Stress der letzten Wochen zerrte an seinen Kräften, aber er hatte seine Prüfungen mit Bestnote bestanden. Jetzt konnte er sich erstmal ein bisschen zurücklehnen und die Seele baumeln lassen, bis er wieder zur Akademie musste. Nebenbei arbeitete der brünette bei seinem Dad und half ihm so gut er konnte. Scott und er hatte regelmäßigen Kontakt gehalten und sie trafen sich auch immer mal wieder. Entweder zockten sie, schauten Filme oder redeten. Sie redeten viel und Stiles war froh das er einen Freund wie Scott hatte. Er machte ihn Mut und sagte ihm immer wieder wie wichtig es sei das er nicht aufgab und daran glaubte das Derek wieder zu ihm zurückkehren würde.

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