Kapitel 2

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Hier ist das zweite Kapitel, viel Spaß beim lesen :)
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Kapitel 2

Stiles lief und lief, immer weiter quer durch den Wald, bis seine Lungen brannten. Er blieb stehen und rang nach Atem. Sein Kopf rauscht und er war vollkommen aus der Puste. Er lehnt sich mit dem Rücken an einen Baum und sankt an ihm hinab. Zog seine Knie eng an seinen Körper und legt den Kopf in seine Hände. Unterdessen sprintete der Beta durch den Wald immer dem Geruch von Stiles hinterher. Er musste ihn finden, musste ihn beschützen, er liebte ihn doch und Stiles' Leben war wichtiger, als alles was er besaß. Es ging Derek nur gut, wenn es auch Stiles gut ging. Nach einer gefühlten Ewigkeit, Derek war verblüfft darüber, dass Stiles doch so weit gekommen war, fand der Beta ihn an einem Baum gelehnt vor. Der Körper, des am Boden sitzenden Mannes, wurde von Schluchzern geschüttelt. Er ging langsam auf ihn zu und kniete sich neben ihm, legte ihn seine Hand behutsam auf die Schulter. Stiles zuckte zusammen, als ihn die große Hand berührte und er sah auf. Sein Blick war Tränen verhangen und er musste ein paarmal blinzeln, bis er erkannte, wer ihm gefolgt war.
>> Stiles was ist los? << fragte Derek und sah Stiles geradewegs in seine Whiskey-braunen Augen. Jedes Mal, wenn er ihn so tief in die Augen sah, hatte Derek Angst sich darin zu verlieren.
>> Lass mich Derek, ich bin es leid, dass immer einer an meine Seite geschickt wird, um auf mich aufzupassen << sagte er trotzig und verschränkte die Arme vor seinem Körper.
>> Ich bin nicht hier, weil mich jemand geschickt hat, ich bin hier, weil ich mir Sorgen um dich mache. Ich will hier bei dir sein und ... << Derek lies seinen Satz unbeendet verklingen und sah Stiles weiter an. „Diese Augen" dachte er bei sich, aber nein das half jetzt nicht, er musste sich konzentrieren.
>> Und was? << fragte Stiles, dessen Interesse geweckt ist. Der unnahbare Derek kam freiwillig hinter ihm her, weil er es wollte? Das konnte Stiles kaum glauben. Derek interessierte sich für nichts und niemanden außer für sich selbst. Er hatte nie gesehen, dass er eine Freundin hatte, er hat sich nie mit irgendwelchen Leuten nur zum Spaß getroffen, ist nie auf Party's oder ins Kino gegangen. Er war nur in seinem Haus und stand bei den Kämpfen hinter Scott. Im Kampf gegen Stiles hat er nach einer Lösung gesucht, um ihn zu retten. Das war, dass einzige Mal, dass er mitbekommen hat, das er was für jemand anderen gemacht hat, außer für seine Familie.
>> Und ... << begann Derek und schluckte unsicher. Was war hier los? Was war mit ihm? Er führte sich doch sonst nicht so bescheuert auf. Dieser Mann machte ihn eines Tages noch fertig und er verlor, seinen Ruf als mies gelaunter Beta mit dem keiner was zu tun haben wollte und der niemanden an sich ran ließ.
>> Und?? << sagte Stiles erneut.
>> Derek was zur Hölle ist denn bitte los mit dir? So kenne ich dich nicht. Wenn du mir was zu sagen hast, dann mach es bitte jetzt und dann lass mich wieder alleine. << Derek sah ihn unsicher an, versteckte es aber sofort hinter einem kühlen Ausdruck. Er konnte ihn seine Gefühle nicht erklären, er verstand es ja selber nicht. Das einzige was er genau wusste, war, dass er diesen jungen liebte, ganz einfach. Behutsam und in einem stetem Rhythmus, streichte Derek's Hand Stiles' Arm auf und ab. Derek sah ihn an, sagte aber kein Wort. So saßen sie eine Weile da, bis Derek's Stimme die Stille zerbrach.
>> Komm mit mir Stiles. Lass uns zu unserem Haus zurückgehen. Hier ist es zu gefährlich. << „Komm mit mir...unser Haus..." klangen Derek's Worte in Stiles Kopf. Das war ein schöner Gedanke. Doch dann sickerten auch die anderen Worte in sein Bewusstsein und Stiles konnte es kaum fassen. Er war nur hier, um ihn zurückzuholen. Er war wirklich so dumm und hatte geglaubt, Derek war wegen ihm hier.
>> Verschwinde Derek. Ich dachte, wirklich du bist wegen mir hier, aber das bist du nicht. Du bist auch nur hier, um mich wieder zurückzuholen. Ich will nicht wieder zurück in dein Haus. Ich habe es satt, zusehen wie ihr mich alle anseht. Will nicht mehr so von euch behandelt werden, mir reicht es << der junge Mann legt den Kopf wieder in die Hände und begann erneut zu weinen. Er hatte keine Kraft mehr, er wollte, dass es endlich vorbei ist. Keiner sollte ihn mehr so ansehen, schon gar nicht seine Freunde.
>> Hey, hey, Stiles nicht weinen was ist denn los? <<
>> Ich habe gesagt, dass du gehen sollst, ich will dich und niemand von den anderen mehr sehen. << sagte er und schluchzte herzergreifend.
>> Ich gehe weg von euch, ich will nicht mehr zu dem Rudel gehören << Derek's Welt zerbrach mit einem lauten Splittern in 1000 kleine Teile. Er war fassungslos, das konnte Stiles doch nicht ernst meinen. Er konnte ihn doch nicht verlassen. Der brünette wusste das er sich gerade selber belügen würde, aber es war die einzige Chance die Bilder des Mitleides aus seinem Kopf zu bekommen, und es war die einzige Möglichkeit die unerwiderte Liebe von Derek zu vergessen.
>> Sieh mich an << forderte Derek mit fester Stimme. Die Wut in ihm ließ ihn wieder hart wirken, obwohl in seinem inneren ein Gefühlschaos tobte.
>> Das meinst du doch nicht ernst. Wo willst du denn hin? << Stiles sah auf und schaute an Derek vorbei in die Ferne. Die Sonne ging bereits unter und tauchte den Himmel in die schönsten orange- und rot töne. Stiles genoss diesen Anblick. Er war gerne im Wald und sah sich den Sonnenuntergang an. Hier war es ruhig und er konnte nachdenken. Wenn es ihm nicht gut ging redete er hier auch gerne mit seiner Mom.
>> Bitte geh << sagte Stiles kraftlos und ignorierte damit Derek's Frage.
>> Nein <<
>> Warum nicht? Geh wieder zu deinem Rudel zurück, lass mich alleine. <<
>> Nein << sagte er erneut und legte mehr Kraft in dieses eine Wort.
>> Derek bitte, mach es mir doch nicht so schwer. << Tränen liefen über Stiles' Wange und tropften von seinem Kinn. Derek wischte die Tränen mit dem Daumen weg. Diese eine zärtliche Berührung, ließ Stiles erzittern. Schon lange hatte er sich gewünscht, dass Derek ihn berührte. Er wusste natürlich, dass es keine romantische Berührung war, sondern nur eine aus Freundschaft, aber es fühlte sich trotzdem gut an. Derek spürte, dass Stiles zitterte und ihn überkam das Verlangen den jungen in den Arm zu nehmen. Er zog Stiles in seine Arme und versuchte ihn zu trösten. Starr vor Schreck ließ Stiles es geschehen. Lag er da wirklich in den starken Armen von Derek? Strich er zärtlich über seinen Rücken und versuchte ihn zu beruhigen? Das konnte doch nicht möglich sein, war weglaufen und verzweifelt weinen wirklich alles was es brauchte, um von Derek in die Arme genommen zu werden? War das alles, was es brauchte, um von Derek gesehen zu werden? Er wollte sich nicht beschweren, denn das, war das Schönste, was Derek tun konnte. Abgesehen von den Sachen die Stiles durch den Kopf rasten, die er sich aber nicht erlaubte zu denken. Er zögerte einen Moment und erwiderte die Umarmung dann aber doch, er wollte den Moment nutzen. Er vergrub seinen Kopf an Derek's Hals und schmiegte sich an den starken, warmen Körper des Betas. Ein letztes Mal wollte er von ihm berührt werden, bevor er aufstand und seine Freunde und Derek für immer hinter sich ließ.
>> Ist es besser so? << Derek's Stimme klang sanft und beruhigend, seine Hände strichen immer noch rhythmisch über Stiles' Rücken.
>> Ja das ist es, aber es ändert nichts an meiner Entscheidung << leise und lautlos weinte er weiter. Die Tränen rollten über Stiles' Wangen nach unten und benetzten Derek's Hals, der ihn daraufhin noch enger in seine Arme zog. Stiles' konnte sich nicht beruhigen und krallte seine Hände, vor Wut und Verzweiflung in Derek's Pullover. Er wollte ihn nicht zurücklassen, wollte weiter in seinen Armen liegen.
>> Warum tust du das? << fragt Derek und hatte Mühe seine Stimme nicht zerbrechlich klingen zu lassen. Es tat so unendlich weh das Stiles gehen wollte. Wie konnte er ihn nur davon überzeugen hierzubleiben? Sie saßen eine Ewigkeit nur da und lauschten den Geräuschen des Waldes, bevor Stiles antwortete.
>> Es geht nicht anders, du weißt nicht, wie das für mich ist <<
>> Ich weiß nicht, wie das ist? Glaubst du, die Menschen haben mich nicht so angesehen, nachdem meine halbe Familie bei dem Brand umgekommen ist? << Derek holte hörbar Luft und die Bilder von damals huschten an seinem inneren Auge vorbei. Er sah das Haus, wie es vor ihm in Flammen stand, hörte seine Familie schreien. Er konnte nichts machen. Peter, Cora und er waren in der Stadt und sie kamen erst dann am Haus an, als es schon komplett in Flammen stand. Er wusste nicht, warum es ihnen nicht möglich war, das Haus zu verlassen. Er stand einfach nur da, in den Armen von Peter und musste dabei zusehen, wie das Haus niederbrannte. Bis zur Hälfte war er runter gebrannt, bevor die Feuerwehrmänner es löschen konnten.
>> Alle haben sie mich so angesehen, mit Mitleid in den Augen und diesem Blick das ich von nun an alleine und verloren war. Ich weiß genau, wie das ist. Frag dich mal, warum ich dich nicht so ansehe? << Stiles überlegt einen Moment bevor ihm aufging, das Derek ihm wirklich noch nie so angesehen hatte.
>> Du hast Recht, es tut mir leid. Natürlich weißt du, wie es ist alles zu verlieren, was einem lieb und teuer ist. Ich wollte dir nicht weh tun mit dem, was ich gesagt habe. Du weißt ja, wie dumm ich bin und das ich immer einfach drauf los rede, ohne darüber nachzudenken, was ich sage << sagte er und sah zu Derek auf, während sein Redeschwall versiegte. Derek saß da, mit geschlossenen Augen und schmerzverzerrtem Gesicht. Und trotzdem sah er so verdammt heiß aus. Nein, nein, nein das ging so nicht. Derek wird seine Liebe nie erwidern und es machte alles noch viel schwerer wenn er sich gestattete so was zu denken. Er wollte gehen und solche Gedanken machten einen Abschied schier unmöglich. Er lehnte sich vor und diesmal war er es der den Werwolf in den Arm nahm. Er legte ihn eine Hand in den Nacken und kraulte ihn dort, während die andere seinen Rücken streichelte.
>> Es ist okay, denk nicht mehr daran. Ich bin für dich da wenn es dir schlecht geht, dass weißt du oder? << sagte er mit gebrochener Stimme, denn auch seine Tränen liefen immer noch über seine Wangen.
>> Ja ich weiß << sagte Derek mit erstickter Stimme und hatte mühe sich zu kontrollieren. Er umschlang den schmalen Körper von sich und so saßen sie da. Weit weg von allem, jeder in seine eigenen Gedanken abgetaucht.

Unterdessen bemerkten die anderen des Rudels, das Derek weg war. Scott, Lydia und Cora beschlossen die beiden suchen zu gehen und sie wieder zurück ins Haus zu holen. Es war zu gefährlich für Stiles. Es lauerte überall Gefahr, nachdem ihre Gegner wussten, dass er ein Funke war. Er konnte es nicht kontrollieren und die Kraft des Funken deswegen auch nicht einsetzten, wenn es mal gefährlich wird. Sie mussten mit ihm trainieren, damit er lernte, seine Fähigkeiten zu nutzen. Das machten am besten Dr. Deaton und Deucallion, denn sie kannten sich mit solchen Dingen aus. Sie liefen durch den Wald und Scott nahm die Fährte anhand seines Geruches auf. Es dauerte nicht lange, bis sie an den Platz kamen wo sie Derek und Stiles Arm in Arm, mit geschlossenen Augen, auf den Waldboden sitzen sahen. Stiles liefen immer noch die Tränen übers Gesicht. Sie merkten nicht, dass sie nicht mehr alleine waren, das heißt, Stiles merkte es nicht, denn er weinte immer noch leise vor sich hin. Derek hingegen wusste es, da er sie durch sein übernatürliches Werwolfgehör kommen hörte. Er ignorierte das allerdings denn er wollte den Moment genießen, in dem er mit Stiles in seinen Armen da am Boden saß. Sobald sich einer der anderen zu Wort meldete, war der Moment vorbei und das wusste Derek. Cora hielt Scott am Arm fest und bedeutete ihm zu warten.
>> Gönn ihnen diesen kurzen Moment noch << sagte sie ganz leise zu Scott. Der sah sie verwirrt an aber wartete noch einen Moment. Er hatte keine Ahnung, was sie damit meinte, aber er wollte es auch nicht wissen.
>> Stiles ...<< sagte dann einige Momente später erleichtert und musterte ihn. Die beiden Männer ließen voneinander ab, standen auf und Stiles sah seinen besten Freund an, während er sich die Tränenspuren aus dem Gesicht wischte.
>> Ein Glück haben wir euch gefunden, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht <<
sagte Lydia, stürmte auf Stiles zu und riss ihn fast zu Boden.
>> Jag' mir nie wieder so eine Angst ein, hörst du? << sagte sie und boxte ihn spielerisch gegen den Arm. Stiles erwiderte die Umarmung, löste sich aber relativ schnell wieder von ihr und ging einen paar Schritte rückwärts.
>> Ich weiß, wieso ihr hier seid, aber ich werde nicht mit euch zurückkommen, ich verlasse das Rudel. Keiner von euch kann mich zwingen, oder umstimmen bei euch zu bleiben, also versucht es gar nicht erst << sagte er mit festerer Stimme, als er es erwartet hatte. Alle sahen ihn fassungslos an.
>> Was hast du gemacht, das er weg gehen will? brüllte Scott Derek an.
>> Nichts hat er gemacht << erwiderte Stiles, noch bevor Derek etwas sagen konnte.
>> Es ist meine Entscheidung, Derek hat damit nichts zu tun. <<
>> Aber warum willst du auf einmal gehen, ich verstehe das nicht. Bevor du raus in den Wald bist und Derek hinter dir her ist, war doch noch alles in Ordnung << sagte Scott und sah ihn an.
>> Nichts war in Ordnung Scott, glaubst du, ich bemerke nicht wie ihr mich anseht? Glaubst du, ich kann das Mitleid in euren Augen nicht sehen. Ich bin schwach und eine Last für euch, im Kampf bringe ich euch rein gar nichts. Ich will nicht mehr so angesehen werden. Derek hat damit nichts zu tun. Er versteht mich wenigstens. <<
>> WAS??? Das ist doch ein Witz. Wie kannst du ihn bei diesem Vorhaben unterstützen? <<
>> Ich unterstütze gar nichts. Ich bin der Letzte, der will, das er geht. << die letzten Worte, klingen in Stiles Ohren nach. „Ich bin der letzte der will das er geht"...
>> So meinte ich das auch nicht, Scott << sagte Stiles, als er sich wieder gefangen hat, und lenkte die Aufmerksamkeit seines Freundes wieder auf sich.
>> Ich meinte, das Derek mich verstehen kann, er kennt diese Blicke. Ihn haben sie auch so angesehen, als seine halbe Familie verbrannt ist. Keiner will so angesehen werden. Deshalb weiß er, wie ich mich fühle und kann mich verstehen. Auch wenn ich glaube, dass er nicht nachvollziehen kann, warum ich den Schutz des Rudels aufgeben werde. << Derek nickte bei den Worten des jungen Mannes.
>> Stiles, ich flehe dich an, bitte komm wieder mit uns zurück. << bettelte Lydia, und sie sah so mitleidig aus, dass es Stiles fast das Herz brach.
>> Ich kann nicht. << flüsterte er und sah zu Boden. Derek nahm seine Hand und gab ihn, ohne das es einer der anderen mitbekam, den Schlüssel zu seinem Loft. Stiles blickte Derek in die Augen und umarmte ihn.
>> Dort bist du sicher. << flüstert er ihm zu.
>> Danke das bedeutet mir sehr viel. Du wirst mir fehlen. << sagte Stiles genauso leise das nur Derek ihn hören konnte und löste sich anschließend von ihm. Derek lächelte ihn warm an. Wie würde er dieses Lächeln vermissen. Derek tat es nicht oft, aber wenn dann war es was Besonderes. Derek wurde schwer ums Herz als er realisierte, dass er ihn jetzt wirklich gehen lassen musste, dachte Derek und wurde traurig. Wenn ich ihm doch nur sagen könnte das ich ihn liebte, aber das hier war weder der richtige Ort noch die richtige Situation. Stiles würde ihn nie lieben er war nicht schwul, das wusste er, denn er war einige Zeit mit Malia zusammen. Als er sich von Derek's Blick löste, sah er in die Runde von Menschen, die ihm alles bedeuteten.
>> Es tut mir leid ... << flüsterte er, drehte sich um und ging. Er konnte keinen von ihnen in den Arm nehmen, die Kraft hatte er nicht mehr, es war schwer genug sich von Derek zu verabschieden.

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