Kapitel 12 - Schluss mit "Hasch mich"

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Wieder im Auto, dass immernoch mitten im Parkverbot vor der Klinik stand, aber niemanden störte, weil es schon dunkel und fast halb 8 war, fragte Alex als erstes, was sie jetzt wegen Lucas Onkeln machen sollten.
"Willst du im Club anrufen, oder sollen wir kurz vorbei fahren und alles erzählen?"

"Besser nicht. Gloria hat um 21.30Uhr einen Auftritt mit dem Tanzensemble. Das dauert etwa 30 Minuten, danach moderiert sie nurnoch die Folgenummern an. Wenn ich vorher etwas sage wird sie heulend auf der Bühne stehen. Ich warte bis 22 Uhr, dann rufe ich Onkel Michi im Club an und sag es erstmal ihm. Er soll dann entscheiden, wann er es Gloria sagt. Ihn wird es auch mitnehmen, aber er ist bei sowas gefasster. Röschen ist wirklich gleichzusetzen, als hätten die beiden ein Kind, ich hoffe wenn ich ihnen sage, dass ihr Zustand stabil ist, wird es nicht ganz so schlimm."
Luca hatte sich sehr genau überlegt wie das heikle Thema anzusprechen wäre.

"Ok, du weißt es, du kennst deine Onkel besser, dann los....wir fahren mit einem kleinen Umweg nach Hause."
Alex startete die Sportversion des grauen, kleinen VW Polo mit 150 PS, die Felix auch gerne seine Rennsemmel nannte und steuerte sie Richtung Heimat.
Er hielt nur kurz bei einem Dönerladen und wurde für diese tolle Idee mit Lucas leuchtenden Augen belohnt, denn er hatte außer der Brezel heute Nachmittag und der Cola noch nichts zu sich genommen, vielleicht auch ein Grund für seine schwachen Beine vorhin, und jetzt hing ihm der Magen in den Kniekehlen.
Das lustige war, dass beide ihren Döner auf die komplett gleiche, etwas seltsame, Art bestellten, nämlich ohne Zwiebeln, ohne Kraut und mit zusätzlich Feta, aber ohne Soße.
Keiner den sie sonst kannten futterte das Zeug so, nur diese beiden. Eine wirklich seltsame Gemeinsamkeit.

Zu Hause dann brachte Alex Felix direkt den Autoschlüssel zurück, erzählte ihm nur kurz im Abriss was passiert war und ging sofort wieder zu Luca rüber. Er hatte inzwischen etwas zum trinken und Gläser auf den Wohnzimmertisch gestellt und die Döner dort platziert.

"Nanu, essen wir nicht in der Küche?" Fragte Alex verwundert.

Luca schaute verlegen zur Seite.
"Also ich würde gern ein wenig sinnloses Fernsehen im Hintergrund anmachen, um möglichst nichts denken zu müssen, dabei mein Essen essen und mich ein wenig an dich lehnen....wenn das ok ist...also....du musst natürlich nicht, wenn du nicht willst....wir können auch in die Küche....was hab ich mir nur gedacht...ähm....ja wir gehen in die Küche...."
Luca war es gerade schrecklich peinlich einfach beim Essen zu kuscheln eingeplant zu haben. Er griff knallrot nach einem Glas, um alles wieder aus dem Wohnzimmer in die Küche zu räumen.

Alex lachte und schaute Luca mit verschmitztem Grinsen an.
"Herrgott, du bist so süß, wenn dir etwas peinlich ist....und jetzt stell das Glas wieder hin. Das mit dem Wohnzimmer ist nämlich eine wirklich gute Idee."

Luca lächelte erleichtert und etwa mit der Gesichtsfarbe einer aufgeschnitten Wassermelone. "Du bist süß" echote in seinem Kopf und schien von der Innenwand seines Schädels immer von links nach rechts und zurück geworfen zu werden. Diese Worte fühlten sich so unendlich kribbelig und wunderschön an.

"Aber dann müssen wir es uns erst ein wenig bequemer machen. Warte, ich bau da mal was um." Alex fing, unter Lucas interessiertem Blick, an eine Runde zu werkeln.

Er schob den quadratischen Couchtisch komplett in die ausgesparte Ecke der L - förmigen Couch. Dann legte er eine Decke bereit und schob das Essen, die Fernbedienung und die Getränke an den äußeren Rand des Tisches. Zu guter letzt kletterte er auf das kurze Stück der Couch, lehnte sich hinten an und öffnete die Beine ein wenig, so daß Luca noch dazwischen passte.

"Los Lu, herkommen. Ich denke, ich habe soweit alles hier, dass wir erstmal nicht mehr aufstehen müssen. Hol bitte nur noch dein Handy raus, damit wir deinen Onkel anrufen können, bzw gleich sehen, falls die Klinik anruft."

Roswitha wird's schon richten - Möpse, Queens und wahre LiebeWhere stories live. Discover now