Kapitel 34 - Unbequeme Wahrheiten (Teil 1)

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Luca zuckte vor Schreck zusammen und drehte sich geschockt um.

Direkt vor ihm stand sein alter Peiniger. Genauso groß, blond und breitschultrig wie immer, mit genau dem gleichen überheblichen und latent irren Blick, und mit anscheinend genau den gleichen ekelhaften Vorstellungen in seinem Kopf, wenn er Luca betrachtete.

"Wow, ich hätte nicht gedacht, dass das geht, aber du bist tatsächlich noch heißer geworden, seit ich dich das letztemal gesehen habe.....Ich hatte vor dir heute Abend noch einen kleinen Besuch abzustatten, wie praktisch, dass ich dich hier schon treffe."

Ivos Blick wanderte über Lucas Körper, sein Blick zeigte ekelhaft wollüstige Erregung und seine Hand wanderte auf Hüfthöhe, wie von selbst, in Lucas Richtung, um ihn anzufassen, oder gar an sich zu ziehen vermutlich.

Diese Situation, sie war für Luca der Horror.
Wieder stand er allein vor diesem ekelhaften Monster.
Wie oft hatte er davon geträumt, was er tun könnte, wenn so etwas wieder passieren würde.
Er wollte sich nicht wieder hilflos betatschen lassen, weil er so schwach und alleine war.

Doch dann dachte er daran, wie Alex in sein Leben getreten war.
Er wusste er war nichtmehr allein, wusste sein Freund würde sicher auch gleich hier auf dem Parkplatz auftauchen.
Auch wenn Alex jetzt noch nicht da war, er spürte doch seine Kraft und seine Liebe tiefen in sich, erinnerte sich, wie er erst letzte Nacht für diesen muskulösen, riesigen Kerl, der Fels in der Brandung gewesen war, nachdem er so viel alten Schmerz durchlebt hatte wegen seiner Eltern.

Nein, Luca war nicht mehr schwach, würde sich keine Angst einjagen lassen, würde Ivo nicht die Genugtuung geben sich von ihm brechen zu lassen!

Luca schlug, mit mehr Kraft, als er es von sich erwartet hatte, nun Ivos Hand einfach weg, der nicht so eine prompte, kräftige und doch schmerzhafte Reaktion erwartet hatte.

Wo war der ängstliche Kerl, den er, wie ein bibberndes Häufchen ehrfürchtiges Elend nurnoch ein wenig mehr einschüchtern und sich einfach krallen musste?

Wieso hielt er jetzt auch noch seinem bösen Blick stand und versuchte nicht, wie letztesmal, kopflos vor ihm zu fliehen?

"Na?!?! Wo haben wir denn plötzlich die Courage her? Ich würde dir raten dich diesmal schön brav zu fügen, einem miesen Dreckstück wie dir wird sowieso keiner helfen und glauben wird dir auch nie einer....du weißt genau welche Strippen mein Vater hier in der Umgebung überall ziehen kann, er wird deine Eltern in Grund und Boden stampfen, wenn ich ihm erzähle, dass du....kaum zurück.... schonwieder versucht hast mich zu belästigen....finde dich damit ab, dein Arsch gehört mir, ich habe dich in der Hand und kann mit dir machen, was ich will....Wehr dich nicht länger....das ist einfacher für uns beide."
Ivo sah sich siegessicher. Sein Kopf kam Luca ekelhaft nahe, bereit ihm einen widerlichen Kuss aufzudrücken.
Ivo leckte sich über die Lippen versuchte Luca zwischen sich und dem Jeep zu fixieren, um sich an ihn pressen zu können. Er freute sich darauf Luca wieder unter seinen Händen spüren zu können, ihn da zu berühren, wo es ihm am meisten Spaß machte ihn zu quälen. Doch dieser wartete nicht ab wie vor langer Zeit einmal, sondern wich ihm direkt aus, ließ sich nicht gegen den Wagen drängen und schaute ihn mit energischem Blick an.

"Du hast hier garnichts in der Hand! Mich oder meine Eltern schon gleich zweimal nicht! Ich habe keine Angst mehr vor dir Ivo. Ich bin nicht mehr alleine, ich bin nicht mehr eingeschüchtert und du bist nur ein bedauernswertes armes Schwein....eigentlich tust du mir leid....ja....Ich habe wirklich Mitleid mit dir! Du kannst öffentlich nicht dazu stehen, dass du schwul bist....es frisst dich auf. Du bist völlig krank im Kopf und das ist auch der Grund, dass du das nicht merkst, Ivo. Aber deine Geisteskrankheit besteht nicht darin schwul zu sein, sondern darin, dass du denkst, wenn du heimlich deine völlig kranken sexuellen Fantasien gewaltsam auslebst, würde es alles besser machen. Du hast keine Ahnung was Liebe ist, oder? ICH weiß inzwischen was Liebe ist, was es bedeutet jemanden zu lieben und bedingungslos zurückgeliebt zu werden. Das hat überhaupt nichts mit dem Schmutz in deinem Kopf zu tun....du brauchst Hilfe Ivo...du brauchst einfach nur professionelle Hilfe, jemanden der dir einen Weg aus der kranken Welt in deinem Kopf zeigt, damit du zu dir selbst stehen kannst."

Roswitha wird's schon richten - Möpse, Queens und wahre LiebeWhere stories live. Discover now