Roswitha wird's schon richten - Möpse, Queens und wahre Liebe

Kapitel 49 - Das Drama und die Queens (Teil 2)

Luca brach Blutüberströmt mitten im Club zusammen.

Eine klaffene Wunde ließ sein weißes Hemd auf Herzhöhe mehr und mehr die Farbe seines herausströhmenden Lebenssaftes annehmen. Sein Blick war voller Unverständnis und schmerzhafter Überaschung, bevor er von jetzt auf gleich das Lebenslicht hinter seinen Augen verlor.

Alex packte ihn panisch und gebeutelt von schrecklichem Entsetzen, zerrte ihn an sich und schrie auf, voller Schmerz.
Eben noch hatten sie fest aneinander gepresst so wundervoll verliebt getanzt, als ein Arm Luca zurückgerissen und ihm ein Messer direkt ins Herz gestoßen hatte.

Alex kniete nun am Boden über Luca. Seine Hände versuchten verzweifelt das hervorquellende Blut daran zu hindern seinen Körper zu verlassen, während unter den fassungslosen Blicken der Besucher des Clubs Ivo das Messer in seiner Hand fallen ließ und unter Tränen ein paar Worte sprach.
"Es tut mir leid....du musst das verstehen, du bist ALLES was mich an dieses furchtbare alte Leben erinnert und jetzt kann ich es, mit dir, endlich loslassen und frei sein. Ohne dich bin ich endlich frei."

Luca starb an Ort und Stelle nur wenige Minuten nachdem das Messer seine Brust wieder verlassen hatte.

Viele hundert Kilometer entfernt vom Club "Chez Gloria" entfernt, schoss Lucas Mutter aus dem Schlaf hoch, in den sie gerade, noch vom Tagewerk erledigt, beim Lesen auf ihrer Couch gesunken war.

Was für ein fürchterlicher Alptraum!

Es hatte sich so realistisch angefühlt!
Sie rang schwer nach Luft, rief nach ihrem Mann und konnte sich kaum beruhigen, als er sie in den Arm nahm und sie ihm, mit Tränen erstickter Stimme, erzählte, was sie soeben geträumt hatte.

Sie wusste, dass am heutigen Abend die Premiere der neuen Show im Club war, sie hatten deswegen vorhin noch mit ihren Lieben, so weit weg, telefoniert und ihnen Hals und Beinbruch und viel Vergnügen gewünscht und natürlich das erfolgreiche Abschließen der Mission "Heirate mich" für ihre Freunde.

Cordula konnte sich auch nicht erklären, warum sie soetwas träumte, aber sie vermutete, dass es mit dem zusamnenhing, was sie von einem der Tratschweiber aus dem Dorf im Supermarkt aufgeschnappt hatte, als sie dort ihr eingemachtes Biogemüse hinbrachte, da dort neuerdings gern Produkte aus der Region verkauft wurden und guten Anklang fanden.

Als sie gerade das Regal neu bestückte mit ihrer Kürbissuppe und den Mixt Pickles, hatte sie ausgerechnet Carlos Tante in der Nähe stehen sehen und sie mit einer Bekannten reden hören. Die beiden Waschweiber redeten so laut, es war schwer sie zu ÜBERhören.

"Unglaublich oder? Carlo und Ivo wohnen jetzt schon so lange zusammen....ich verstehe es einfach nicht......das er sich mit ihm überhaupt noch abgibt ist mir ein absolutes Rätsel? Aber Ivo soll ja gute Fortschritte machen...Therapie undso....Ich halte ja nichts davon....wegsperren sag ich immer....einfach wegsperren....so jemand ändert sich doch nicht mehr.....er hat diesem Luca wirklich nicht gut mitgespielt....naja....gut das Ivo unseren Carlo hat....er war ja schon immer so hilfsbereit."
Carlos Tante war eines der schlimmsten Tratschweiber aus dem Dorf und hatte zuvor noch so viel über Luca gelästert, jetzt war das natürlich nie passiert.

"Sag mal, Ivo ist doch schwul.....und die beiden wohnen zusammen...zwei junge Männer so ganz alleine.....denkst du nicht sie sind vielleicht...ähm...also beide....?"
Die Bekannte schien nicht ganz so von gestern zu sein wie Carlos Tante.

"Ach was...niemals!!!....Unser Carlo hat immer Freundinnen gehabt, wirklich hübsche Mädchen...." Fing sie an, wurde jedoch jäh unterbrochen.

"Ähm...Luise....er hatte zwei.....eine in der Grundschule, das war meine Tochter und nur Spielerei und die andere seit dem Studium....keiner von uns hat sie je gesehen....findest du es nicht komisch, dass er sie nicht zu Hause zeigt....und überhaupt....sie müsste sich doch gestört fühlen, wenn Carlo mit einem anderen Mann zusammen wohnt und nicht mit ihr." Die Bekannte ließ nicht locker.