Kapil 14 - Unsicherheiten

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Schon im Auto suchten Lucas Finger immerwieder Alex Hand, denn er war jetzt auch etwas nervös.

Gott sei Dank gab es keinen Grund dafür, denn Roswitha hatte die Nacht gut überstanden. Sie wurde Luca schon mit vorgenommenem Bluttest und Infusion am Pfötchen, etwas schlapp aber vor Freude quietschend und Popo wackelnd, übergeben. Sie leckte Lucas und Alex Hände von oben bis unten ab, während sie zusammen in den speziellen Warteraum geführt wurden, wo grade eine ältere Frau mit ihrem Boxer auf dem Schoß, auf einem der Ruhestühle saß und ebenfalls eine Infusion in den Hund laufen ließ.
Sie grüßte sehr freundlich. Um sie herum standen zwei volle Kaffeebecher, eine Bäckertüte, ein Tablet und eine Flasche Wasser.

Sie sah so aus als wäre sie ein alter Hase darin und hatte sich alles was sie brauchte in Greifreichweite gelegt.

Luca und Alex setzten sich auf das einzige dort vorhandene kleine Sofa nebeneinander.
Röschen lag nun quer über ihren Beinen. Der vordere Teil auf Lucas Oberschenkel, der hintere Teil auf Alex Oberschenkel, während Alex einen Arm um Luca gelegt hatte und mit der anderen den Popo des Hundes kraulte.

Die 3 Stunden Infusion gingen schneller vorbei als erwartet.
Schließlich wurde Roswitha abgestöpselt und bekam mit wenig Begeisterung ihrerseits eine Halskrause verpasst, damit sie nicht an ihrem Zugang kaute, der jetzt noch mindestens zweimal für Infusionen benötigt wurde.
Die Ärztin erklärte nochmal eindrücklich wieviel Glück der kleine Hund gehabt hatte und bat darum das Futter möge für eine Woche diätisch und leicht bekömmlich sein. Eine Art Brei aus Reis, Hühnchen und Hüttenkäse hatte sich dabei als recht gut verdaulich für angegriffene Hundemägen erwiesen.

Auf dem Weg nach Hause hielten die drei noch an einem Supermarkt. Luca sprang schnell hinein und holte alles was die kleine Patientin als Futter jetzt brauchte und noch etwas für ein Ruckzuck Essen zu Mittag für ihn und Alex. Leider dauerte es ewig an der Kasse, da es wohl mehrere elektronische Fehler gab und das Ding dann bei fast jedem Kunden neu hochgefahren werden musste.
Er hatte ja aber Alex und Röschen im Auto zurückgelassen und hoffte jetzt, dass der kleine kranke Wirbelwind nicht jaulen würde, weil er nicht da war.
Aber zurück am Auto bemerkte er schnell, dass seine Sorge unbegründet gewesen war und ein zutiefst ergriffenes Lächeln huschte über sein Gesicht.
Alex hatte den Sitz liegend gestellt. Röschen steckte in seinem Shirt und lag direkt auf seiner Brust, um sie herum hatte er die alte Decke von der Autorückbank drapiert. Sie war eingeschlafen. Den Kragen hatte er ihr so lange abgenommen.

"Tut mir leid, es hat ewig gedauert." Sagte er genervt als er die Tüte in den Kofferraum gepackt hatte und zu Alex vorne einstieg.

"Ihr seht so süß zusammen aus." Säuselte er mit hoher Stimme. "Wie kommt es, dass sie in deinem Shirt steckt?"

"Sie hat aufeinmal angefangen zu zittern, ich wusste nicht was ich tun sollte, drum hab ich ihr den Kragen kurz abgenommen und sie mir auf die Brust gelegt. Sie fand das anscheinend sehr gut. Seitdem zittert sie nicht mehr und schläft ganz ruhig. Da Problem ist nur, so kann ich nicht Auto fahren." Antwortete Alex und zuckte ein wenig hilflos mit den Schultern.

"Wir tauschen einfach. Ich leg sie zu mir rüber und zu Hause hole ich Onkel Peters Heizkissen und stecke es ihr ins Körbchen....aber erst muss ich von euch ein Foto machen." Luca lächelte breit und zückte sein Handy.

Wieder zu Hause tat Luca direkt was ihm eingefallen war. Er holte Röschens Lieblingskörbchen plus Berta, stopfte das Heizkissen unter die Hundedecke darin und machte es ihr schön mollig warm. Als sie endlich darin lag, den Kopf auf ihrer neuen Liebesgespielin Berta, und anfing zu dösen, starteten Alex und Luca damit das Hundefutter und das Menschenessen vorzubereiten.

Alex staunte nicht schlecht, als er Luca in der Küche routieren sah. Er setzte Reis im Reiskocher auf und gleichzeitig Nudeln in einem großen Topf, dann bereitete eine herrlich duftende Tomatensoße zu und kochte das rohe Hühnchen mit einer klitzekleinen Prise Salz in etwas Wasser ab.
In ihm wuchs der Drang zu Luca nach drüben zu gehen und ihn zu umarmen. Seine Ex-Freundin hatte das immer gehasst, denn sie kochte nicht gerne, eigentlich nur um Alex mal einen Gefallen zu tun, der Hausmannskost so mochte. Er vermisste es einfach von seiner Mutter bekocht zu werden, so wie vor ihrem Tod. Tante Anita war darin nicht so gut und Jessika konnte wenigstens ein paar Kleinigkeiten, auch, wenn sie es nicht gerne tat. Wenn er sie dabei allerdings durch den Wunsch nach Zärtlichkeiten noch "störte" konnte sie wirklich biestig werden.

Roswitha wird's schon richten - Möpse, Queens und wahre LiebeWhere stories live. Discover now