Roswitha wird's schon richten - Möpse, Queens und wahre Liebe

Kapitel 33 - Familienbande und böse Überraschungen

Nachdem Alex und Luca mit Cordula zusammen den ganzen Tag Mist geschippt, Zaun repariert, Tiere gefüttert, Stall gefegt, Hofladen bestückt und ein schwangeres Schaf mit Spezialfutter verwöhnt hatten, saßen sie am Abend, unglaublich erledigt, aber unendlich glücklich bei Lucas Eltern auf der Couch im Wohnzimmer. Sie hatten sich bereits abwechselnd geduscht, nachdem Alex etwa 20 Minuten später von seinem Dienst beim Zaun reparieren kam als Luca, weil er Manfred noch ein paar Bretter in den Schuppen schleppen musste.

Alex war fast ein wenig enttäuscht, dass Luca schon gewaschen, duftig und frisch angezogen war, als er völlig verdreckt ankam. Er hatte doch irgendwie gehofft mit ihm zusammen den Schmutz im Bad loszuwerden und vielleicht dabei ein paar extra Streicheleinheiten zu bekommen, die sich in nicht ganz jugendfreier Form beim Duschen gezeigt hätten.

Im selben Moment wurde ihm aber bewusst, dass das hier jetzt nicht direkt ein Liebesurlaub war, eigentlich ständig irgendwo wer auf sie wartete und er nehmen musste was er bekam. Es würde vermutlich nicht möglich sein etwas weniger angezogen zärtlich zueinander zu sein, bevor sie später im Bett wären. Dann auch nur für eine etwas kürzere Nacht, denn am nächsten Tag startete das Programm erst richtig.

Um 5 Uhr war Stall mit melken, füttern etc angesagt, danach alles andere an alltäglicher Bauernhofarbeit, plus Betreuung des offenen Hoflandens. Herrn Friedemann den Haus und Hofganter, der sich aufführte wie ein Wachhund, hatte er auch noch nicht kennengelernt, da er sich am gestrigen Morgen den Fuß an etwas aufgeschnitten hatte und Silke mit ihm deswegen bei Hiltrud in der Tierklinik blieb für eine Nacht, sie würden erst am nächsten Tag kommen und Alex hoffte jetzt inständig er würde nicht das Opfer diverser Zwickattacken werden.

Dazu kam das notwendige Abholen des Jeeps aus der Werkstatt in der nächsten Ortschaft, denn Gertrud war, bei nun sicher bald auftretenden, eisigen Straßen nicht ganz so sicher unterwegs und auch nicht so gut geeignet für den Transport der Dinge, die das Bio-Restaurant immer bestellte, mit dem Lucas Vater einen Deal hatte.
Am nächsten Tag wussten sie jedoch schon, dass es einen günstigen Umstand gab. Das Restaurant hatte nämlich Ruhetag. Der Inhaber bestellte also heute nur etwas Nachschub an selbst gemachter Kräuterseife für seine Toiletten und nicht wie sonst Körbe voll eingelagertem, getrocknetem oder eingekochtem Obst und Gemüse, bzw Kräutermischungen.

Die kleine Familie im Redhäuschen saß nun also nach erledigter Arbeit, frisch, und bereits köstlich durch Cordulas Abendessen gesättigt, beim Reden und Erzählen.

Cordula hatte nun natürlich auch das angedrohte Fotoalbum im Anschlag und zeigte Alex das erste Bild.

"Oh mein Gott Schatz....bist du süß auf dem Foto! Nur Speckringel, nichtmal nen Hals hast du!" Lachte Alex sofort unglaublich begeistert los, versetzte seine Gasteltern in vollste Verzückung mit seiner Reaktion, kassierte aber einen weniger amüsierten Blick von seinem peinlich berührten Freund.

"Och Alex...sag das doch nicht so.....das ist mir peinlich."
Quängelte Luca und versuchte seine Hand über das Bild dieses mehr herumrollenden als krabbelnden kleinen Speckmopses zu legen, der die Bezeichnung "Möpschen" eindeutig verdient hatte.

"Ach was, du weißt....bei mir muss dir garnichts peinlich sein. Ich wäre glaube ich genauso verliebt, wenn du diese süßen Ringel immernoch überall hättest." Er zwickte Luca frech in den Bauch, der nun wirklich alles außer Fett zur Verfügung hatte, um sich dort hineinzugraben.

Luca quietschte kurz amüsiert auf und musste sofort lachen, denn Alex hatte eine seiner kitzeligsten Stellen erwischt.

Cordula und Manfred beobachteten mit einem breiten Schmunzeln wie glücklich ihr Sohn gerade wirkte. Wie er sich in höchster Wonne mit diesem anderen jungen Mann kabbelte und piekste, der ihn mit so unendlich viel Liebe in den Augen betrachtete und einfach nicht genug von ihm zu bekommen schien.