Unerwarteter Bersuch

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-Hallo Leseratten,
Ich freue mich über alle Kommentare, Votes, Folgen und dass ihr so fleißig lest. Ich möchte hiermit auf mein neu angefangenes Buch hinweisen. Es heißt Gehandicapt und handelt von einer Querschnittsgelähmten, die an eine neue Schule kommt, dort aber keine Freunde hat, die ihr helfen. Sie lernt einen Jungen kennen, der sie unterstützt, doch wie sie herausfindet, hat er ganz andere Probleme...
Ich hoffe, ihr schaut mal rein. Viel Spaß beim Lesen!

Euer readerbunny01-

Bildquelle: http://spruchbild.com/picture/Es-schmerzt-wenn-du-einen-Menschen

So schlichen die Tage dahin. Kaum hatte ich einen Blutstropfen auf meiner Lippe und leckte ihn ab, konnte ich nicht mehr aufhören. Ich schaffte es kein einziges Mal, nur die Hälfte zu trinken, auch, wenn mir Jace immer wieder Mut machte und ich es mir ein ums andere Mal vornahm. Gegen meine Instinkte kam ich nicht an. Es war, als wäre mein Geist in dem Körper gefangen, der alles tat, um zu überleben, ohne, dass ich es wollte. Gefangen, wie mein Körper in dieser Zelle, in diesem Raum. Es war auch nicht so, dass ich mich daran gewöhnte. Denn das tat ich nicht. Jedes Mal, wenn ich dachte, so könnte ich es eine Weile aushalten, kam einer der drei zu mir und brachte mir ein Glas Blut. Jedes Mal brachen die Schmerzen erneut über mir ein wie Wellen, die mich unter sich begruben und mir die Luft zum Atmen nahmen. Es war zum Verrücktwerden. Keine Abwechslung, nur die ewige Dunkelheit, die einem jeglichen Sinn für Zeit und Orientierung raubte.

Oft weinte ich sehr lange. Oft dachte ich an meine Familie, Cole, Anna, Elena oder überhaupt an die Zeit im Kinderheim. Oft suchten mich die Erinnerungen nachts, wenn ich schlief, heim. Oder war es tagsüber? Ich hatte keine Ahnung. Ich schlief nicht mal nur, wenn ich müde war. Ich schlief auch, um vor dem nicht enden wollenden Hunger und der alles umfassenden Schwärze und Einsamkeit zu entfliehen. Wobei mir diese gar nicht so viel ausmachte, da alles andere von meiner brennenden Lunge und den Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen überdeckt wurde.

Ich lag also da, hatte meinen Körper einigermaßen stabilisiert und dann kam einer der drei Unglücksbringer, brachten Blut und die Hölle ging von vorne los.

Doch dann, nach Tagen und Wochen, vernahm ich zwei männliche Stimmen. Die eine konnte ich als die von Jace identifizieren, doch die andere wusste ich nicht, wo sie herkam. Ich hatte sie schon einmal gehört und mir lag es auf der Zunge, doch meine Erinnerungen ließen mich im Stich. Noch immer lag ich am Gitter und hatte mich kaum gerührt, nur, um die Blutrationen zu mir zu nehmen. Die Erschöpfung hinderte mich an jeglicher Bewegung.

Die Tür ging auf und Licht flutete den Raum. Ich kniff die Augen zusammen und sah gelbe Punkte vor meinen Lidern tanzen.

„Mira!“ Jetzt wusste ich, wem die Stimme gehörte.

„Cole“, murmelte ich schwach. Ich spürte den Schatten auf mir, als er sich in's Licht setzte. Dann spürte ich wieder seine Hand an meiner Schläfe und seinen Daumen an meiner Wange, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Er war gekommen. Jetzt würde alles gut gehen.

Und dann hörte ich seinen Herzschlag, sein Blut, seinen Puls. In nicht mal einer Sekunde war ich am hinteren Ende des Raums und presste mich an die kalten Steine. Nein, nein, nein, das konnte, das durfte nicht sein! Aber ich konnte nichts tun. Meine Kopfhaut begann, sich zusammenzuziehen und wieder auszudehnen, wie sein Herz es tat, und das Verlangen verätzte meinen Körper.

„Geh weg!“, keuchte ich. Mein Atem rasselte.

„Nein.“

Wollte er mir denn absichtlich Schmerzen bereiten?

„Ich will dir helfen. Komm her“, forderte Cole mich auf. Der hatte sie wohl nicht mehr alle. „Komm her.“ Er streckte eine Hand nach mir aus, in den Käfig. Wusste er denn nicht, dass man vor wilden Tieren mit scharfen Zähnen aufpassen sollte? Ich wusste genau, ich würde mich nicht mehr lange beherrschen können.

„Geh“, stieß ich hervor.

„Nein.“

Na gut, er wollte es ja nicht anders. In übermenschlicher Geschwindigkeit war ich wieder bei ihm, nahm seinen Arm in beide Hände und schlug meine Zähne hinein.

Tränen von BlutOn viuen les histories. Descobreix ara