Amerika, USA, Detroit

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Bildquelle: http://www.stepmap.de/landkarte/karte-detroit-1183260

-Hallo Leseratten,
Ich habe eine kleine Ankündigung zu machen: Ich werde demnächst das Buch umbenennen. Es wird “Tränen von Blut“ heißen, für die, die keinen Namen auf Wattpad haben und es nicht in der Library haben:).
Viel Spaß beim Lesen!

Euer readerbunny01-

Ich erstarrte. Was sollte ich tun? Wenn ich nicht ranging, würde sich der Polizist fragen, wieso, wenn es doch mein Bruder war. Wenn ich hingegen ranging, würde ich mich entlarven, dass ich nicht Marlene war, gegenüber dem eigentlichen Mörder. Er würde wissen, dass hier was nicht stimmte und das konnten wir uns nicht erlauben. Und das Handy klingelte immer noch. Es kam langsam merkwürdig rüber.

Ich fasste kurzerhand einen Entschluss. Schnell griff ich nach dem Telefon, murmelte eine Entschuldigung und verließ den Raum. Viele taten das, wenn sie ungestört telefonieren wollten, das hatten wir gelernt. Alltagssituationen.

„Sie müssen aber gleich wiederkommen!“, rief mir der weißhaarige Mann hinterher, „für die Vermisstenanzeige!“

Vermisstenanzeige? Oh nein, ich wollte doch gar kein Aufsehen.

Ich blieb auf dem Gang stehen. Abnehmen konnte ich noch immer nicht, aber Auflegen würde auch Verdacht erwecken. Ich wusste nicht, ob Marlene immer rangegangen war und ich wusste nicht, ob man das Klingeln im Büro hören konnte, also ob ich es klingeln lassen konnte, oder nicht. Das Problem war noch lange nicht aus der Welt geschafft. Ich steckte das Handy in meine Jackentasche und presste sie an meinen Körper, sodass das der nervtötende Klingelton wenigstens etwas gedämpft wurde. Dann bewegte ich mich so leise wie möglich in den Empfangsraum zurück. Ich beugte mich über den Tresen und fischte nach einem Zettel und einem Stift.
Mein Bruder hat sich gemeldet. Vielen Dank für Ihre Hilfe, aber ich brauche Sie nicht länger. Ich musste ganz schnell weg. Nochmals vielen Dank. Auf Wiedersehen!

Das schrieb ich auf den Zettel und legte ihn so, dass man ihn nicht übersehen konnte. Dann verließ ich die Polizeiwache und rannte, was das Zeug hielt. Ohne Absicht wechselte ich in die Vampirgeschwindigkeit, bevor ich mich, als ich außerhalb der Stadt war, in einen Panther verwandelte.

Amerika, USA, Detroit.

Diese drei Wörter erschienen mir immer wieder in Gedanken. Ich bekam sie nicht mehr aus dem Kopf.

Amerika, USA, Detroit.

Wir würden dort hin reisen, weil der Mörder meines Vaters dort war. Wir wussten, wo er wohnte, jedoch hatten wir keine Ahnung, wer es war.

Amerika, USA, Detroit.

Die Worte wirkten schon fast bedrohlich. Ich musste an Cole und Jace denken. Sie fragten sich bestimmt schon, wo ich war. Langsam dämmerte es. Ich würde nicht mehr vor Einbruch der Nacht in der Schule sein, aber ich bezweifelte, dass die beiden gleich nach mir suchten.

Amerika, USA, Detroit.

Drei Worte, die von einer neuen Zukunft sprachen. So weit weg. Was jetzt passieren würde, war ungewiss. Wie würden wir den Übeltäter finden? Ich bezweifelte, dass Marlene uns eine große Hilfe sein würde, wenn sie überhaupt noch lebte.

Amerika, USA, Detroit.

Es war wohl um die Mitternacht, als ich wieder in der Schule ankam. Cole empfing mich sofort mit einem Kuss und einer Umarmung. Ich war viel zu aufgeregt und außer Atem, um sie genießen zu könne. Japsend schnappte ich nach Luft.

„Setz dich erst mal“, meinte Jace. Nein, ich konnte mich jetzt nicht setzen.

Ich holte noch einmal tief Luft, dann sagte ich: „Amerika, USA, Detroit.“

Beide sahen mich verwirrt an, aber ja.

Amerika, USA, Detroit.

Tränen von BlutWhere stories live. Discover now