Ungewissheit

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Bildquelle: http://spruchbilder.com/5828/ungewissheit-bringt-einen-um

Keiner kam.

Die Dunkelheit und die Sorge waren meine einzige Gesellschaft. Ein gutes hatte es jedoch, falls man an so etwas überhaupt gutes finden konnte: Die Schmerzen waren vollständig vergessen.

Doch ich hätte sie sofort wieder eingetauscht. Lieber hätte ich tausend Qualen erlitten, als diese Unwissenheit zu ertragen.

Denn keiner kam, um mich aufzuklären.

Meine Augen wurden vor Tränen nicht mehr trocken, während ich die Sekunden immer wieder Revue passieren ließ. Wie er mich angelächelt hatte, während er mich nicht mal mehr richtig wahrgenommen hatte. Schluchzer schüttelten mich und kalte Schauer jagten über meinen Rücken.

Denn keiner kam, um mir zu sagen, wie es Cole ging.

Meinen Kopf auf meine angezogenen Knie gebettet, hockte ich in der Ecke und starrte in die Dunkelheit, bis Muster vor meinen Augen tanzten und ich schon meinte, ihn zu sehen. Halluzinationen, oder Erinnerungen von seinen Augen. Woher hätte ich es auch besser wissen sollen?

Es kam ja keiner, um mir zu sagen, dass er nicht mehr da sein konnte.

Meine Finger verkrampften sich ineinander und ich wiegte mich hin und her, während mir ein neuer Schwall heißer Tränen die Wangen hinunterliefen und meine Hose durchnässten. Die Schluchzer reichten nicht mehr und die Tränen auch nicht. Ich war so verzweifelt, das ich laut aufheulte.

Diese elende Hoffnung zerriss mich beinahe.

Denn keiner kam, um mir zu sagen, dass Cole tot war.

Tränen von BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt