Kapitel 8

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Natascha

Als wir mit essen fertig waren, räumten wir den Frühstückstisch auf.

Marcel und ich unterhielten uns lange über die Schule, gestern und die kommenden Sozialstunden die wird abarbeiten würden.

„Wenn du willst kannst du dich im Bad fertig machen, dass ist hier gleich links um die Ecke. Da ist auch in einem Schub eine unbenutzte Zahnbürste, die kannst du nehmen. Zahnpasta steht da, Make-up musst du gucken."

Ich nickte dankbar und lief in die Richtung, die er mir beschrieben hatte. Die Wohnung war nicht groß, dürfte aber trotzdem teuer sein. Er lebte alleine, woher hatte er also das Geld?

Ein lautes Türknallen ließ mich zusammenzucken.
„Marcel? Was war-" Ich blieb in der Bewegung stehen und schluckte. Ungefähr zwölf männliche Augenpaare musterten mich von Kopf bis Fuß wie ich mit der Zahnbürste und der Zahnpasta vor ihnen Stand.

„Hey Marc du hast dir aber eine hübsche geangelt. Kann ich sie mir auch mal ausleihen?" Der Typ von dem der Satz kam war etwas älter als die anderen Jungs und ich, vielleicht zweiundzwanzig. Die anderen vielen in sein Gelächter ein, nur Marcel schaute ihn böse an. Als ich seinen Gesichtsausdruck sah, wollte ich noch eine Schippe drauflegen.

„Warum nicht?"
Ich zuckte mit meinen Schultern und setzte mich neben ihn auf das Sofa. Ich schielte zu Marcel rüber der ungläubig die Augen weitete, alle anderen Pfiffen nur oder lachten.

„Was ist dein Name?", der Mann drehte den Kopf zu mir und legte einen Arm um meine Schultern. Ich knirschte mit den Zähnen, antwortete aber trotzdem.
„Schöner Name, ich bin Dean."
Ich nickte und zwang mir ein lächeln auf.

„Hört jetzt auf mit der Scheiße! Warum seid ihr da?" Marcels laute und wütende Stimme ließ alle verstummen.

„Mit unserer Fracht ist etwas schief gelaufen. Sie wurde anscheinend nicht zum Hafen nach San Francisco transportiert, wohin stattdessen weiß keiner."
„Ahhh, scheiße! Okay, wir werden das nachher klären und jetzt raus aus meiner Wohnung!"

Alle standen auf und klatschten ihm auf die Schulter bevor sie raus gingen.

„Tschüss Püppchen." Angewidert schaute ich Dean hinterher, was Marcel mitzubekommen schien.
„Ich wusste, dass du ihn nicht magst." Ein lächeln schlich sich auf seine Lippen.
„Jaaa, aber du warst trotzdem eifersüchtig", meinte ich belustigt. „Ich? Niemals." Sein lächeln erlosch und er setzte sich ernst neben mich. „Mit diesen Jungs ist nicht zu Spaßen. Sie sind gefährlich und vor allem Dean, er fickt alles was bei drei nicht auf dem Baum ist." Seine braunen Augen durchbohrten mich.

„Was hat es mit ‚der Fracht' auf sich? Was ist die Fracht?"
„Wechsel jetzt nicht das Thema!", rief er wütend. Ich verdrehte meine Augen.
„Aber du, hm? Sag mir was das für eine Fracht war! Und warum bist du mit diesen Leuten befreundet wenn du sie gefährlich findest?"
„Das kann ich dir nicht sagen", meinte er ruhig. Ungläubig schaute ich ihn an.

Wie, das konnte er mir nicht sagen?

„Du hast solche Stimmungsschwankungen! Schlimmer als mein Vater!"

Ich stand auf um mein Kleid und meine Schuhe zu holen und lief in sein Zimmer. Ich hatte mir vorhin eine Jogginghose und ein T-Shirt von Marcel ausgeliehen, was ich nun anzog.

„Was heißt das de-" Erschrocken zuckte ich zusammen und versuchte meine Unterwäsche zu verdecken. Er drehte sich ruckartig um, ohne mich nochmal anzuschauen und lief aus dem Raum raus.

Als ich fertig umgezogen war lief ich ins Wohnzimmer und spürte wieder diesen brennenden Blick auf mir.
„Das Kleid sieht gut aus."
„Du meinst wohl das Kleid sieht an mir gut aus?!"
„Ja, das mein ich. Aber meine Sachen sahen auch nicht schlecht aus an dir."
Ich lächelte ihn kalt an. „Das heute ist eine Ausnahme."
Er grinste mich an. „Wenn du meinst."
„Ja das meine ich und ich lauf jetzt mal nach Hause."
Er schüttelte bestimmt den Kopf. „So lasse ich dich nicht alleine rumlaufen. Ich fahr dich."

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Hier ein neues Kapitel :)
(Wenn ich es schaffe kommt morgen nochmal eins)

The bad boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt