Kapitel 9

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Marcel

Ihr verdammter Körper ging mir seit vorgestern nicht mehr aus meinen Gedanken. Seitdem ich sie heimgebracht hatte, hatte ich nichts mehr von ihr gehört, doch heute würde ich sie in der Schule sehen. In meinen Bauch machte sich ein komisches Gefühl breit, und nicht nur dort.

Ich fuhr auf den Schülerparkplatz der Schule und stellte meinen Audi dort ab. Vom weitem sah ich schon Vince der in meine Richtung gelaufen kam. Ich stieg aus und wir klatschten uns kurz ab, bevor wir in das Gebäude reinliefen.

Ich suchte die ganze Zeit nach ihr. Nach ihren blauen Augen die töten könnten.
Und da fand ich sie.
Lässig an ihr Spinnt gelehnt.
Sie unterhielt sich gerade mit dieser Miriam und ihren anderen komischen besten Freund, Samuel. Sie schaute hoch, aber als sie mich sah erlosch ihr lächeln. Mit ihren beiden Freunden im Schlepptau lief sie um die Ecke und verschwand.

Verwirrt über ihre Stimmungsschwankungen runzelte ich die Stirn.

„Alles gut, Bro?" Ich nickte kurz und lief mit Vince ins Klassenzimmer.

Nach der ersten Stunde hatte ich schon keine Lust mehr und wollte einfach nur nach Hause.

„Marcel, kommst du bitte mal kurz her?", rief Mr Desprie mir hinterher bevor ich aus dem Raum verschwinden konnte. Genervt stöhnte ich auf. Eigentlich wollte ich mit Natascha reden, sie hatte mich die ganze Stunde ignoriert.

Das kann doch nicht wahr sein?!

Bestimmt wegen dem Kaugummi kauen.

Warum musste ich mich auch immer erwischen lassen?

Jetzt hieß es Kuchen backen oder Hausordnung schreiben. Kuchen backen hab ich langsam drauf, so oft wie ich die machen muss.

Vince wartete schon amüsiert auf mich. „Ich muss nichts backen!", freute ich mich. „Hausordnung schreiben?" Ich schüttelte den Kopf. „Ob du es glaubst oder nicht, in dem Französisch Test hatte ich eine eins! Er meinte meine Noten haben sich verbessert.", gab ich stolz von mir. Vince pfiff erstaunt und boxte mich dann spielerisch.
„Du kannst die Wahrheit sagen. Du brauchst dich nicht zu schämen schon fast ein Konditor zu sein. Das ist ein Toller Beruf. Meine Eltern sind auch Konditoren!"

Genervt verdrehte ich die Augen und lief zu unserem nächsten Kurs, doch er holte mich ein und faselte einfach von seinem Konditor Zeug weiter, also hatte ich keine Wahl und musste es mir einfach anhören.

Natascha

Samuel und Miriam blabberten wieder vor sich hin und lästerten über sämtliche Personen. Normal war lästern auch meine Lieblingsbeschäftigung, aber heute war ich irgendwie nicht so gut drauf. Aber das hatten Miriam und Samuel auch schon gemerkt und versuchten mich die ganze Zeit aufzumuntern.

Aber seit der Konversation bei Marcel in der Wohnung war ich wütend auf ihn und als er mich dann heute früh im Gang so angeschaut hatte als wäre nichts gewesen, war meine Laune noch mieser.

Mich verletzte es dass er mir nicht vertraute, ich wusste nicht einmal warum. Ich meine er kannte mich erst seit kurzen und wir hatten nicht mal richtig Kontakt.

„Taschaaa... Jetzt hör mir doch mal zu!"
„Was, Miriam?", fauchte ich sie an.

Die dritte Stunde war mittlerweile vorbei und wir saßen zu dritt in der Kantine, bis Diego und Julien sich zu uns setzten. „Wo ist David?"
„Hat anscheinend eine Erkältung."
„Mhm, im Sommer?" Skeptisch schaute ich Julien an, doch beschweren tat ich mich nicht. Es war nicht so dass ich ihn nicht mochte, doch seine ewige Anhänglichkeit und Fragen nervten mich.

Ich hörte mehrere Mädchen von unserem Nebentisch kichern und schauten zur Tür, durch die gerade Marcel mit Vince reinkamen.

Pff, diese Gören. Die mach ich platt!

Ehm, stopp. Seit wann prügelten wir uns wegen einem Jungen, Tascha??

Richtig, gar nicht. Und das bleibt auch so!

Marcel lief lässig zu einen freien Tisch und checkte währenddessen den Raum ab. Als er mich sah lächelte er und änderte den Kurs in meine Richtung. Ich stöhnte auf.

Bitte nicht!

Ich schaute flehend zu Miriam die einen Ausweg finden sollte, doch die hatte wie immer nur Augen für Samuel!

3-2-1. Perfekt. Nicht.

Ich sah aus dem Augenwinkel Marcel neben unserem Tisch stehen. „Ist hier noch ein Platz frei?"
„Kla- Auuaa, Tascha!" Wütend schaute ich Miriam an. Warum musste sie mich auch immer verraten? Konnte sie nicht mal auf meiner Seite stehen?

Ich schaute zu diesem unglaublich dummen, aber beliebten Jungen hoch und lächelte nur kalt.
„Nein, eigentlich nicht."
„Was soll die Scheiße, Tascha? Klar setzt dich, Kumpel." Er bedankte sich und setzte sich neben Julien.

Jetzt musste ich schon auf drei Leute piss sein. Miriam, Marcel und Diego. Ob ich mir die Lange Liste überhaupt merken konnte?

The bad boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt