Kapitel 16

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Natascha

Ich öffnete langsam meine Augen, kniff sie wegen dem hellen Licht aber direkt wieder zu. Ich murmelte ein verdammt, hörte im nächsten Augenblick aber wie Vorhänge zugezogen wurden und die Sonne verschwand. Ich hörte im Hintergrund ein Piepen und ich nahm den Geruch von... Krankenhaus war?

Ich schlug dir Augen auf.
Und tatsächlich, ich lag auf einem Krankenbett.

Was zum Teufel-

„Hey, du bist ja wach", hörte ich die Stimme von Marcel und drehte mich in die andere Richtung. Seine Stimme war äußerst sanft und in seinem Blick lag Besorgnis?

„Was ist passiert?" Ich versuchte mich hochzustemmen und mich gerade hinzusetzten, doch Marcel meinte ich solle vorsichtig sein und half mir hoch.

„Erinnerst du dich an Gestern? Du wolltest schwimmen gehen und meintest nicht mehr auftauchen zu müssen."
Frustriert wischte ich mir über mein Gesicht. Ja, ich konnte mich, mit paar Gedächtnislücken erinnern. Mein Kopf brummte und es fühlte sich an als würden Bauarbeiter mit einem Presslufthammer in meinem Hirn rum rühren.

Die Tür ging auf und ein kleiner, schlaksiger Mann trat ein.
„Guten Morgen, Ms Melbourne. Wie ich sehe geht es Ihnen besser. Ich bin Dr. Commun und habe sie gestern Nacht untersucht. Sie waren bewusstlos als Ihr Freund Sie her brachte. Ich habe Ihnen vor einigen Stunden ein Beruhigungsmittel verabreicht und würde Sie heute aber nochmal gerne untersuchen." Ich nickte und sah zu meinem ‚Freund' rüber, der mich ermutigend anlächelte.

Als die Untersuchungen endlich vorbei waren und ich entlassen wurde, hielt ich Marcel nochmal am Arm fest. Wir waren in dem gleichen Krankenhaus in dem meine Mutter lag, also beschloss ich nach ihr zu schauen.

„Wenn du willst kannst du schonmal rausgehen. Ich will nur nochmal kurz nach jemanden schauen."
Marcel schüttelte den Kopf. „Ich lasse dich in dem Zustand nicht alleine! Ich komme mit."
Ich verdrehte die Augen. ‚In dem Zustand'?
Mir ging es gut!

Vor der weißen Zimmertür blieb ich stehen und ließ unruhig meine Hände knacken. Das war so ein Tick von mir, wenn ich nervös war. Ich spürte wie sich warme Hände über meine legten und schaute hoch. Marcel lächelte mich sanft an und schaffte es tatsächlich mich somit zu beruhigen.

Wir drückten zusammen die Türklinke runter und liefen in das kleine Zimmer.

Die Luft war stickig, doch ich konzentrierte mich nur auf meine Mutter die in dem Krankenbett lag.

Sie sah mich mit großen Augen an. Ebenfalls wie ich war sie sprachlos. Ich meine, wir hatten keine gute Beziehung und sie hatte wohl nicht erwartet dass ich sie besuchen kommen würde.

Aber das machte man doch so, oder? Man besuchte doch seine Mutter die mit einem Tumor im Krankenhaus lag?
Was wäre denn wenn ich es nicht tun würde und sie... sie dann nicht mehr da wäre?

Ich spürte wie mir eine Träne die Wange runterlief.
Und ich ließ sie.
Ich ließ sie das erste mal wieder meine Wangen runterrollen.
Ich ließ es nach so langer Zeit zu...

The bad boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt