Kapitel 48

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Marcel

Genervt legte ich auf und schmiss mein Handy neben mich auf die Couch. Meine Beine taten wegen dem ewigen Sitzen schon weh, weshalb ich aufstand und zum Fenster lief. Draußen wurde es langsam dunkel und gerade gingen die Straßenlaternen an.

Ich hatte bis jetzt an der Planung eines Deals gesessen, doch da zwischen mir und Vince zurzeit Funkstille herrschte, war es schwieriger. Wir machten sowas immer zusammen, auch wenn ich der Boss war.

Das Klingeln meines Telefons riss mich aus meinen Gedanken. Mit schnellen Stritten ging ich auf das Sofa zu und hob es hoch.

Lewis.

Wow, von ihm hatte ich lange nichts mehr gehört. Lächelnd nahm ich mit einem ‚Marcel' ab.

„Hey, hier ist Lewis. Ich hoffe du erinnerst dich noch an mich, Kumpel?"
„Dich kann man ja nur schwer vergessen. Wobei, so lange wir ich nichts mehr von dir gehört habe?"
„Ja, ich hatte viel zu tun. Aber zu meiner Verteidigung: du hättest dich echt auch mal melden können!"
„Ja du hast recht, tut mir leid. Aber was geht bei dir so? Bist du noch mit Chela zusammen?"
„Jaa, Chela, Chela, Chela. Sie ist schwanger, Bro."
„Was?! Nicht dein Ernst? Aber schon von dir, oder?"
„Ja, man. Von wem denn sonst?"
„Bro, du wirst Vater! Bleibst du bei ihr?"
„Klar. Ich kann sie doch jetzt nicht alleine lassen. Schließlich stecken da immer zwei im Boot. Sie ist jetzt schon im dritten Monat."
„Stark wie du so gelassen bleiben kannst."
„Ich hab dich eigentlich angerufen um zu fragen ob wir uns treffen wollen? In einem Café oder so? Bisschen quatschen."
„Ja, du scheinst noch einiges zu erzählen zu haben. Wann hättest du denn Zeit?"
„Jetzt sofort? Wir könnten uns doch im ‚Green Palace' treffen?"
„Hmm, warte kurz... Ja, müsste klappen!"
„Okay, dann bis gleich."
„Bis dann!"

Überrascht legte ich auf. Mit Lewis war ich schon seit dem Kindergarten befreundet, wie auch mit Vince. Eigentlich waren wir immer ein Trio gewesen. Früher war er auch in unserer Gang, doch irgendwann trennten sich unsere und seine Wege und er stieg aus. Seit einem Jahr hatte ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen, weshalb ich jetzt um so glücklicher war ihn zu sehen.

Ich steckte mein Handy in meine Hosentasche und lief in mein Schlafzimmer um mir etwas anderes anzuziehen, da ich nur eine Jogginghose und einen dreckigen Hoodie anhatte.

Stattdessen zog ich eine dunkelblaue Jeans und einen grauen Hoodie an. Darunter ein schwarzes T-shirt mit einem Backprint.

Danach machte ich mich nochmal schnell im Badezimmer zurecht und sammelte meine Schlüssel und eine Jacke ein, um kurz darauf aus meiner Wohnung zu treten.

Es war draußen schon recht frisch geworden, weswegen ich auf dem Weg zu meinem Auto meine Jacke angezogen hatte und drinnen die Sitzheizung anmachte.

Vorsichtig fuhr ich die Straßen ab, bis in die Innenstadt. Dort war das Café in dem wir uns treffen wollten.

Nach einiger Zeit fing es an zu Regen und große Tropfen fielen auf die Windschutzscheibe meines Audis, weshalb ich anfing langsamer zu fahren.

An einer Ampel musste ich einige Minuten stehen bleiben und warten bis sie grün wurde. Sie schaltete um, weshalb ich Gas gab und los fuhr.

Aus dem Augenwinkel sah ich, sich eine schnell bewegende Gestalt. Schnell drehte ich meinen Kopf nach rechts und sah eine Person auf die Straße rennen. Sofort tart ich auf die Bremse und machte eine Vollbremsung.

Als die Person das Quietschen gehört hatte, musste sie wohl zur Besinnung gekommen sein, denn nun stand sie vor meinem Auto und rannte nicht mehr.

Im Rückspiegel sah ich wie ein Auto hinter mir angefahren kam und machte meine Rücklichter an, damit es sehen konnte das ich nicht fuhr.

The bad boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt