Kapitel 43

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Marcel

Mit Vince und Julien an meiner Seite machte ich mich auf dem Weg zur Cafeteria um essen zu gehen.

Wir hatten in der zweiten Stunden einen unangekündigten Spanisch Vokabeltest geschrieben, was jedoch für mich kein Problem gewesen war.

Vom weiten sah ich schon Miriam, Natascha, Diego und noch jemanden den ich nicht erkennen konnte, an einem Tisch sitzen. Als ich vor dem Tisch stand rutschte Miriam ein wenig dass ich mich neben Natascha setzten konnte und sie selber neben Vince.

Nun erkannte ich auch dass es sich links neben Natascha um David handelte. Aus dem Augenwinkel sah ich wie er sie anschaute und lächelte. Ich machte wie Natascha heute früh den gleichen move bei ihr und beugte mich vor um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Kurz schaute sie mich geschockt an, überspielte dies aber und rückte näher zu mir um weiter zu provozieren. Lächelnd schaute ich zu David, der mit zusammengebissenen Zähnen angespannt da saß.

„Na, wie ist dein Physik Test verlaufen?"
Gequält ließ sie ihren Kopf auf den Tisch sinken und stöhnte auf. Ich musste lachen und sah sie mitleidig an.
„Nächstes Mal klappts bestimmt besser."
Als Antwort kam nur ein gemurmeltes ‚Mhm' von ihr.

Mir fiel auf dass alle sich schon zu essen geholt hatten, nur sie und ich hatten noch keinen Teller vor uns stehen.
„Hast du kein Hunger?"
„Doch, aber es gibt nur irgendeine komische Suppe mit Spinat oder so."
„Das ist Brokkoli, aber gut."
Sie verdrehte die Augen und sah mich genervt an.
„Ja dann komm."
Ich stand auf und zog sie von ihrem Stuhl. „Was machen wir?"
„Wir gehen essen. Wir haben noch 25 Minuten Zeit, dass muss reichen."
Ohne irgendetwas zu sagen folgte sie mir und winkte den anderen nochmal zu. Wir liefen aus der Cafeteria, verließen zügig das Schulgebäude und setzten uns zum zweiten Mal an diesem Tag in mein Auto.

Wir fuhren die Straßen ab, auf der Suche nach einem Restaurant. Nach knapp fünf Minuten machte Natascha mich auf eines aufmerksam und wir liefen hinein.

Es war klein und asiatisch eingerichtet, mit Lampions und Chinesischen Schriftzeichen an der Wand.

Wir setzten uns an einen Tisch neben dem Schaufenster, so dass wir raus schauen konnten. Aus dem Augenwinkel sah ich wie ein Kellner auf uns zu kam und etwas zulange Natascha betrachtete. Zähneknirschend gab ich ihm unsere Bestellung auf und mit einem Grinsen in Richtung meiner Begleitung ging er in die Küche.

Grimmig schaute ich ihm hinterher, bis ich ein leises Lachen neben mir hörte. Verwirrt schaute ich zu Natascha, die gegenüber von mir saß.
„Was ist?"
„Du erdolchst den Armen ja mit deinem Blick."
Ich schnaufte wütend.
„Ja, und er hat dich fast ausgezogen mit seinen Blicken."

Niemand sagte mehr etwas und es herrschte eine unangenehme Stille. Doch weil außer uns niemand hier war wurde unser Essen schnell serviert, diesmal von einem anderen Kellner. Er stellte uns beiden jeweils einen Teller chinesische Nudeln vor die Nase und ging dann wieder.

Nachdem wir fertig gegessen hatten, zahlte ich für uns und wir setzten uns wieder in mein Auto um zurück zur Schule zu fahren. Mein Navi sagte mir, dass wir zu spät kommen würden, aber trotzdem fuhr ich weiter langsam und ließ mir Zeit.

Ich stellte mich auf den selben Parkplatz wie heute früh und eilig liefen wir beide rein. Bevor sie in ihr Klassenzimmer verschwinden konnte hielt ich sie an ihrem Handgelenk fest.
„Wir sollten dass öfters machen. Nur wir beide."

Freudig lächelte sie mich an und zur Bestätigung nickte sie. Langsam kam sie näher und legte ihr Arme um mich. Mit hochgezogenen Brauen schaute ich in ihre blauen Augen. Ein kleines Grinsen lag auf ihrem Gesicht, als sie mir einen kurzen Kuss auf die Wange gab. Danach drehte sie sich um und lief den Gang hinunter zu ihrem Klassenzimmer. Überrascht schaute ich ihr hinterher und fing an zu Lächeln.

The bad boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt