Kapitel 10

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Natascha

„Ich geh kurz auf Toilette. Bin gleich wieder da", gab ich gelangweilt von mir. Ich erhob mich von unserem Tisch und verließ die Mensa.

Die tun alle so als würden sie Marcel schon ewig kennen und wären beste Freunde mir ihm. Solche Verräter!

Genervt wollte ich um die Ecke zum Klo laufen, als ich plötzlich nach hinten gedrückt wurde und durch eine Tür stolperte.

Rückblick
Marcel

„Ich geh kurz auf Toilette. Bin gleich wieder da", gab sie gelangweilt von sich.
Irgendwas stimmte nicht mit ihr. Sie beachtete mich nicht mal mehr. Als sie den Raum verließ, ergriff ich die Chance: „Ich geh kurz eine Rauchen." Die anderen nickten und ich lief ihr schnell hinterher.

Sie ging gerade um die Ecke, als ich schnell ihren Arm nahm und sie durch eine Tür neben mir zog.
„Ey, lass mich sofort los du dummer Wi-" Sie unterbrach sich und ging ein Schritt zur Seite.
„Was soll das?"
„Genau, was soll das? Du beachtest mich schon den ganzen Tag nicht und tust so als wäre nichts zwischen uns passiert." Kurz schaute sie mich sprachlos an, fasste sich aber sofort wieder.
„Das kann dir doch egal sein. Du vertraust mir keine Sachen an. Warum sollte ich dir dann Sachen von mir anvertrauen, hm?"

Ging es ernsthaft um diese Sache? Sie wollte wissen was es für eine Fracht war, aber wenn ich ihr dass sagen würde, würde sie nur schlecht über mich denken. Außerdem würde ich sie unnötig in Gefahr bringen. Ich durfte, konnte es ihr einfach nicht sagen.

Bockig verschränkte sie die Arme ineinander. „Tascha-" „Natascha", unterbrach sie mich.

Wie Natascha?

Alle nannten sie Tascha. Warum ich nicht?

„Tascha."
„Natascha!"
„Gut, wenn dir Tascha nicht gefällt, dann eben Kleine."
„Weißt du noch was letztes Mal passiert ist als du mich provoziert hast? Ich hab' dich verprügelt."
„Ja, und danach hatte ich eine Latte."

Sie zog scharf Luft ein, als wir aber bei unserem Gespräch unterbrochen wurden.
„Du hattest nh Latte als sie dich verprügelt hat? Bro, irgendwas macht ihr aber falsch."

Verwirrt drehte ich mich um und sah einen Jungen, der in meinen Mathe Kurs ging. Und er war am pissen. Erst da realisierte ich, dass ich Tascha in die Jungs Toilette gezogen hatte und schaute erschrocken zu ihr, die wiederum aber ganz lässig zuschaute.

Sie sah meinen verstörten Blick und lächelte provokant.
„Es ist nicht das erste mal, dass ich einen Schwanz sehe!"
„Aber das letzte, dass du von jemanden anderen als mir den Schwanz siehst." Genervt drehte sie sich um und lief raus.
„In deinen Träumen..."

The bad boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt