Kapitel 22

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Natascha

Ich geriet wieder ins Schleudern, bremste aber noch rechtzeitig ab. Mir gelang es eine Sicht auf die Straße zu werfen, doch schon war sie wieder weg.

Okay, konzentrier dich. Da kommt eine Kurve, also verlass dich einfach auf deinen Instinkt.

Die gleiche Panik wie damals schoss wieder hoch. Ein Auto hinter mir hupte wie wild, was ich jedoch ignorierte. Musste er mich so stressen, schließlich wusste ich selber das ich gleich einen Unfall bauen könnte?!

Ich schaffte es meinen Mut zusammen zu nehmen und meine linke Hand von dem Motorradgriff zu nehmen. Ich wischte mir mit einer schnellen Bewegung meine braunen, wild umherfliegenden Haare zur Seite und gelang es tatsächlich wieder eine ordentliche Sicht zu bekommen.

Wieder ertönte ein lautes Hupen und ich schaute in meinen Rückspiegel und entdeckte einen schwarzen BMW hinter mir. Typisch BMW Fahrer, mussten immer drängeln und stressen. Ich entdeckte einen kleinen Waldweg und bog noch rechtzeitig ab.

So schnell es ging riss ich mir meinen Helm vom Kopf und stieg von meinem Motorrad ab. Ich ging einige Schritte zurück und fing an nach Lust zu röcheln. Erst da merkte ich wie mein Herz zum rausspringen zu drohen schien. Mein Atem ging ebenfalls schnell und ungleichmäßig. Ich zitterte am ganzen Körper. Nach Luft schnappend setzte ich mich auf allen vieren auf den Boden.

Ich merkte wie mir jemand eine Hand auf meine Schulter legte und drehte meinen Kopf ruckartig in dessen Richtung. Vor mir stand ein Junge, ungefähr in meinem Alter und schaute mich besorgt an.
Ich wendete meinen Blick ab und spürte wie mein Verstand langsam zurückkam. Ich bekam wieder Luft, drehte mich auf den Rücken und schloss für einen kurzen Moment meine Augen, bis eine raue, unsichere Stimme die Ruhe unterbrach.

„Ist alles okay??"
Ich zuckte erschrocken zusammen und sah in zwei Giftgrüne, wunderschöne Augen. Sie gehörten einem großen, nicht ganz schlecht aussehen Jungen mit braunen, nach vorne gestylten Haaren. Ich spürte wie sein Griff an meiner Schulter sich verstärkte. Ich nickte leicht, brach das Blickduell jedoch nicht ab. Nach gefühlten Minuten stand er auf und reichte mir seine Hand um mich hoch zu ziehen. Ich nahm sie ohne zu zögern an und ein leichter Stromschlag durchfuhr meinen Körper, als er meine bloße Haut berührte.

Ich schaute mich um und sah den BMW von vorhin.
„Du bist also der Pisser der die ganze Zeit so Stress gemacht hat?" Er zog eine Augenbraue hoch. „Pisser? Und ja, falls du meinst das ich dir ein Signal geben wollte und dir aus diesem Schlamassel heil raus bringen wollte: Gern geschehen. Habe ich gerne gemacht..." Ich verkniff mir ein Lachen, beließ die Diskussion aber dabei.
„Und der Pisser wollte dich fragen ob du bei ihm mitfahren willst? Weil er so nett ist", fügte er noch hinzu. Diesmal konnte ich mir kein Grinsen verkneifen.
„Da sagt man natürlich nicht Nein, wenn so ein netter Pisser fragt. Aber eigentlich sollte man nicht bei Fremden ins Auto steigen!"
„Eeeeigentlich..."

Wir versteckten meinen Yamaha an die Seite vom Waldweg im Gebüsch. Ich wäre jetzt eh nicht mehr in der Lage gewesen zu fahren, also stieg ich in den BMW von dem heißen Jungen, dessen Namen ich nicht mal kannte, und hoffte einfach das er kein Serienmörder war.

„Wie heißt du?", schien er fast meine Gedanken lesen zu können. „Natascha. Du?" „Bryan" Und so ging es weiter hin und her mit den Fragen. Am Schluss wusste ich, dass er schon seit einiger Zeit mit seiner Familie in der Stadt lebte, eine jüngere Schwester hatte, an die Bright School ging, das war die andere High School auf die man bei uns gehen konnte, und dass er 18 war. Ich hatte ihm erzählt dass ich schon immer hier mit meiner Mum lebte, auf die Lawner High School ging und ich Motorrad fuhr. „Ja, das mit dem Motorrad fahren klappt wohl manchmal nicht so gut?" hatte er nur lachend erwidert. Darauf hin sagte ich nichts mehr und starrte nur aus dem Fenster.

Er setzte mich zwei Straßen vor meinem Haus ab und gab mir noch eine kurze Umarmung, welche ich erstaunt aber dennoch zögernd erwiderte. Als er mich nach meiner Nummer fragte schüttelte ich lächelnd den Kopf und drehte mich um um zu gehen.
„Na dann hoffe ich der Spruch ‚Man sieht sich immer zweimal im Leben' stimmt, Miriam. Meinetwegen könnte ich dich nämlich auch öfters sehen."
Da blieb ich stehen und drehte mich doch nochmal um, doch Bryan war schon in seinen BMW gestiegen und ließ mich lächelnd stehen...


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Wichtige Frage‼️

Sehr ihr die Bilder in den Kapiteln ganz oben, oder nicht

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Unddd wir findet ihr diesen Bryan ?

Ich persönlich finde ihn toll, & kleiner Spoiler: Er wird noch paar mal in der Story vorkommen 🤭🤫

The bad boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt